f thelmaSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 22. März 2018, Teil 7

Romana Reich

Berlin (Weltexpresso) – Ein merkwürdiges Stück Filmleinwand, das in gewissem Sinn aus der Zeit fällt. Dieser Film in einer Mischung aus mysteriösen Zwischenreichen und ständigen symbolischen Anspielungen, fordert einen aufmerksamen Zuschauer, der sich so leicht nicht irre machen läßt.

Sonst nämlich könnte er das Fürchten lernen, denn im Film geschehen Dinge, die der menschliche Verstand nicht erklären kann, wie erst, wenn es einem selber passiert. Denn THELMA (Eili Harboe) ist ein junges Mädchen, das sehr gut geeignet ist, sich in diese so normale junge Person hineinzuversetzen. Sie ist gerade nach Oslo gekommen, will dort Biologie studieren und diese studentische Welt ist so ziemlich das Gegenteil von der, in der sie aufwuchs. Sie kommt aus den ländlichen Wäldern Norwegens und das ist nicht alles, was gegenteilig von der städtischen Welt ist. Noch traumatischer ist für Thelma das Zuhause, das sie verläßt und das ein strenges Regiment mit religiösem und konservativem Elternhaus bedeutete.

Sie atmet also auf, als auf dem Campus in Oslo ein freies Leben auf sie wartet, gepaart allerdings mit Ängstlichkeit, was andere Menschen angeht, die sie nicht kennt. Darum ist sie froh, als sie ihre Kommilitonin Anja kennenlernt, die unbefangen das Studentenleben genießt. Das kann Thelma auch deshalb nicht, weil die täglichen Anrufe der Eltern noch immer eine starke Beeinflußung darstellen, übrigens in beiden Richtungen. Zum einen vermitteln die Anrufe die Liebe der Eltern und die Geborgenheit, die sie ihr geben. Zum anderen ist es eine soziale Kontrolle, die verhindert, daß sie endlich ein eigener Mensch wird.

Und dann passiert etwas für alle Unerklärliches. In der Bibliothek erleidet Thelma einen Anfall, den wir als epileptischen Anfall erleben, der schnell vorbei ist und der Thelma deshalb so aufwühlt, weil sie bisher nichts von dieser Veranlagung wußte. Und als ihre Eltern sie in Oslo besuchen, da verschweigt sie den Vorgang und streitet sich lieber über die Evolution, denn die Eltern sind Kreationisten. Aber sofort lenkt sie wieder ein und entschuldigt sich. Ein sehr unsicherer junger Mensch, der aufblüht, als sie mit anderen in einer Bar über den Strang schlägt. Doch das schlechte Gewissen begleitet sie. Das alles ist sehr nachvollziehbar.

Doch dann beginnen merkwürdige Dinge. Mitten in der Nacht sieht sie vor dem Haus Anja, läuft hinunter und erleidet unten wieder einen Anfall. Anja war aber gar nicht dagewesen, hilft ihr jetzt aber und weicht ihr nicht von der Seite. Zwischen beiden entwickelt sich eine Anziehung, einschließlich erotischer Anziehungskraft. Bei einem Opernbesuch überwältigen Thelma ihre Gefühle und schon wieder naht ein Anfall.

Natürlich versuchen Ärzte diese Phänomen zu erklären, das übernatürlich ist, aber keine Epilepsie. Eine künstliche Versuchsanordnung soll einen Anfall provozieren, damit diese unheimlichen Vorfälle medizinisch untersucht werden können. Thelma läßt sich darauf ein, doch ahnt sie nicht, was nun mit Dingen, die in ihr ruhen und über die sie keine Kontrolle hat, passieren. Als dann auf einmal Freundin Anja verschwindet, sucht Thelma in der Einsamkeit der heimischen Wälder Ruhe, aber findet genau dort das tragische Geheimnis.


Foto: 
©

Info:
Besetzung 
Thelma                       Eili Harboe
Anja                            Kaya Wilkins
Trond                          Henrik Rafaelsen
Unni                           Ellen Dorrit Petersen
Thelma - 6 Jahre       Grethe Eltervåg
Neurologin                 Marte Magnusdotter Solem
Dr. Paulsson              Anders Mossling
Anjas Mutter              Vanessa Borgli
Kristoffer                    Steinar Klouman Hallert
Julie                           Ingrid Giæver
Daniel                        Oskar Pask
Krankenschwester    Camilla Belsvik
Bademeister             Lars Berge
Großmutter               Vibeke Lundquist
Mathe-Professor      Tom Louis Lindstrøm
Biologie-Professor    Irina Eidsvold Tøien
Bruder                      Ludvig Algeback, Ian Twedmark Toll, Vidar Fransson