22. Verleihung des Hessischen Film- und Kinopreises am 14. Oktober in der Alten Oper in Frankfurt am Main

 

von Romana Reich und Hans Weißhaar

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Es ist wieder so weit. Wenn die Buchmesse naht, ist der Hessische Filmpreis nicht weit. Diese Lebenserfahrung trifft auch in diesem Jahr zu und jemand, der diese Entwicklung sehr stark förderte, ist der Buchmessendirektor Juergen Boos, der deshalb auch immer dabei ist und natürlich auch einen Preis überreicht: für die beste internationale Literaturverfilmung wird Harry-Potter-Produzent David Heyman ausgezeichnet.

 

Da schlägt Boos gleich mindestens zwei Fliegen mit einer Klappe. Denn Heyman ist auch Special Guest bei der All.Media-Konferenz Story Drive am Donnerstag, 13. Oktober, wo er mit den Teilnehmern einen Blick hinter die Kulissen der wohl prominentesten crossmedialen Erfolgsgeschichte werfen will. Aber ansonsten ist der Freitagabend, die Freitagnacht den Stars und aufstrebenden Schauspielern vorbehalten, die für eine Menge von Kino- und Fernsehpreisen ausgezeichnet werden.

 

Nur zwei der Preise sind vorher bekannt, schon deshalb, weil die Erwählten von dem Termin in Frankfurt wissen müssen, um dabei zu sein zu können. Das gilt auch für Heiner Lauterbach, der den Ehrenpreis des Hessischen Ministerpräsidenten Volker Bouffier erhält. Und erst bei der Nennung, merkt man im Nachhinein, daß sein Vorgänger Roland Koch in den Vorjahren schöne und eindrucksvolle Schauspielerinnen ausgezeichnet hatte! Nun also Heiner Lauterbach, von dem Bouffier sagt: „Heiner Lauterbach ist in seiner Generation der unangefochten bekannteste und vielseitigste Schauspieler auf Leinwand und Bildschirm. Mit seiner Wandlungsfähigkeit hat er einem ganz großen Publikum unvergeßliche Stunden beschert.“

 

Die potentiellen Preisträger des Kino- und Fernsehpreises dagegen sind deshalb anwesend, weil beispielsweise in der Kategorie beste Darstellerin für den Hessischen Fernsehpreis Lena Lauzemis (Wer wenn nicht wir), Cornelia Froeboess (Eine halbe Ewigkeit) und Claudia Michelsen (Und dennoch lieben wir) nominiert sind, für den besten Darsteller Justus von Dohnányi (Tatort-Eine bessere Welt), Ulrich Tukur (Tatort – Das Dorf) und August Diehl (Wer wenn nicht wir). Das ist dann wirklich spannend, wenn nach kurzen Filmeinblendungen der Umschlag geöffnet wird und der und die Ausgelobte bekannt gegeben wird und mehr oder weniger überrascht ist. Immer aber auch glücklich.

 

Für den Hessischen Filmpreis sind nominiert „Babycall“ unter der Regie von Pal Sletaune, „Schlafkrankheit“ von Ulrich Köhler und „Wer wenn nicht wir“ von Andres Veiel, der die in die politischen Geschehnisse der 1960 Jahre einschließlich der RAF die Liebesgeschichte von Gudrun Ensslin und Bernward Vesper einflicht, der Andreas Baader zu seinen Gunsten ein Ende setzte, was dann auch zu seinem und der Gudrun Ensslin Ende führte. Vesper hatte sich 1971 umgebracht.

 

Ausgezeichnet werden auch Dokumentar- und Kurzfilm, Hochschulabschlußfilm und Drehbuch und wie immer mit viel Volk auf der Bühne die Kinokulturpreise für gewerbliche und kommunale Kinos, von denen Nominierungen vorliegen, aber die Auslobung erst am Abend des 14. Oktober feierlich auf der Bühne erfolgt. Wie man sieht, sehr viele Preise, weshalb die Veranstaltung neben der Gewichtung auch eine von Dauer ist, was sich dann bruchlos in die Nacht fortsetzt. Denn nach der Gala im Großen Saal der Alten Oper findet Essen und Trinken, Tanz und Musik im ganzen Haus statt.

 

Dabei kann man dann viel besser als im dunklen Saal die aus ganz Deutschland gekommenen Film- und Fernsehprominenten bestaunen. Und wieder werden sich einige wundern, wie unterschiedlich jemand auf der Leinwand/ dem Bildschirm und in natura wirkt. Und dann kommen wieder die Ausrufe: „Ist der klein!“ oder „Die sieht sich gar nicht ähnlich!“, was aber der Prominentenschar nichts ausmacht, denn die leben davon, daß das ‚gemeine Volk‘ sie bestaunt, beguckt, mißt und für gut befindet.

 

Info: Die Veranstaltung, deren Träger das Hessische Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie die Hessische Filmförderung sind, wird wieder von Barbarella Entertainment durchgeführt.

www.barbarella.de