f teuflischSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 28. Juni 2018, Teil 3

N.N.

Berlin (Weltexpresso) - Was hat Sie an der Rolle der Lilith besonders gereizt?

Ganz besonders hat mich ihre Naivität angesprochen – dass sie so sehr von sich selbst überzeugt ist. Da ist das spätere Auf-den-Mund-Fallen schon vorprogrammiert... Eine so extreme Figur zu spielen, gibt einem auch ganz viele Freiheiten. „Habe Mut zur Unmenschlichkeit!“ habe ich mir häufig gesagt.


Überlegt man sich für eine Rolle wie diese auch die Vorgeschichte der Figur?

Ja, auf jeden Fall. Das war bestimmt ganz einsam, aber trotzdem ein Leben im Überfluss – fast wie bei einer Prinzessin. Sie wandelt sich aber im Verlauf des Films, und auch darüber habe ich mit Marco Petry gesprochen. Und wir haben uns auch überlegt, was sie so für Macken und Ticks haben könnte.


Wie haben Sie die Dreharbeiten an den verschiedenen Locations erlebt?

Ich fand’s richtig toll, an den verschiedenen Orten zu spielen, ganz besonders aber am Meer. Das Highlight ist für mich aber Liliths Zimmer in der Hölle gewesen. Wir haben in einem Loft gedreht, und als ich das zum ersten Mal sah, habe ich einfach nur gesagt: „Ich will das auch alles haben“. Bei den Szenen, die im Gymnasium spielen, habe ich mich sehr an meine eigene Schulzeit erinnert. Ich habe mich auch so fremd in der Schule gefühlt – Schule mochte ich einfach nicht.


Wie war das Zusammenspiel mit Janina Fautz?

Janina und ich haben ja schon in „1000 Arten Regen zu beschreiben“ zusammen gespielt und kannten uns. Die Rollen waren jetzt umgedreht – da war sie die „Böse“ und ich die „Liebe“. Ich hatte schon beim Casting gesagt, ich will mit niemand anderem spielen. Zwischen uns gibt es eine Verbindung, die gar nicht ausgesprochen werden muss.


Wie war das Zusammenspiel mit Ihrem Film-Vater Samuel Finzi?

Am Anfang hatte ich mir den Teufel ganz anders vorgestellt, so mit ganz langen schwarzen Haaren. Ich fand es total cool, dass unser Teufel so ein bisschen kleinkariert ist. Es hat so viel Spaß gemacht, mit Samuel Finzi zusammen zu spielen, gerade wenn wir abwechselnd den Text vergessen haben.


Wie sehr helfen Maske und Kostüme, in die Rolle zu finden?

Generell helfen Kostüm und Maske wahnsinnig beim Spiel. Die rote Mähne fühlte sich so edel und schwer auf meinem Kopf an und die schwarze Lederjacke schmiegte sich wie eine zweite, böse Haut über meine. Das war echt super hilfreich!  



Interview mit Janina Fautz

Lilith sieht Greta ja zunächst als total weichgespült – steckt aber in Greta nicht auch am Anfang noch mehr als das naive Mauerblümchen?

Es ist nicht unbedingt so, dass Greta sich versteckt. Ich fand es ganz cool, dass bei allen Unsicherheiten, die Greta hat, sie doch so eine Selbstverständlichkeit in sich trägt. Sie schämt sich nicht für ihre Familie und sieht immer nur das Gute in anderen Menschen. Trotzdem gibt es auch Dinge, die ihr fehlen und die sie sich wünscht, zum Beispiel eine beste Freundin.


Wie war das Wiedersehen mit Emma Bading – nachdem Sie ja gerade zusammen in „1000 Arten Regen zu beschreiben“ gespielt hatten?

Ich habe mich total darüber gefreut, erneut mit Emma drehen zu dürfen. Wir hatten das Casting getrennt voneinander, haben aber dann beim Recall zusammengespielt und gehofft, dass wir beide eine Zusage bekommen. Bei „1000 Arten“ war das ein ganz tolles Zusammenspiel, und jetzt war es lustigerweise eine Verkehrung der Rollen – da war es andersherum, da war sie die Schüchterne.


Was für einen Eindruck hatten Sie von Marco Petrys Regiestil?

Mit Marco Petry hat es auf jeden Fall Spaß gemacht. Er ist sehr auf uns eingegangen und hat uns vertraut. Er hatte schon eine klare Vorstellung, war aber trotzdem immer offen für unsere Ideen.


Wie war das Zusammenspiel mit Ihren Filmeltern Oliver Korittke und Alwara Höfels?

Mit Oliver hatte ich bereits „Wilsberg“ gedreht und mit Alwara „Allein gegen die Zeit“. Ich habe mich sehr darüber gefreut, dass wir mit den beiden als Filmeltern spielen konnten. Es war überhaupt ein sehr lustiger Dreh – man ist natürlich am Arbeiten, aber wir hatten dabei auch sehr viel Spaß.


Gab es eine bestimmte Szene, die das Verhältnis von Lilith und Greta für Sie ganz besonders ausmacht?

Ich mochte die Schlussszene sehr gern, in der sich die Beziehung zwischen Lilith und Greta wandelt und beide merken, wie wichtig die andere jeweils für sie ist.


Wie haben Sie die Dreharbeiten an den verschiedenen Locations erlebt?

Ich fand das Birnstein-Haus wirklich toll. Ich hatte das Buch von Hortense Ullrich schon vorm Casting gelesen, und als ich dann zum ersten Mal an das Set kam, dachte ich: Ja – hier lebt Familie Birnstein! Das Haus mit den hohen Decken, Gretas Zimmer und der Garten – das war ja alles echt, und das ist natürlich viel genialer, als wenn man es im Studio gebaut hätte.

Foto:
© Verleih

Info:
Besetzung
Lilith       Emma Bading
Greta     Janina Fautz
Carlo      Emilio Sakraya
Samuel   Ludwig Simon
Liliths Vater              Samuel Finzi
Gabriel Birnstein      Oliver Korittke
Sibylle Birnstein       Alwara Höfels
Lehrer Seidel            Axel Stein
Direktor Papenhoff   Johann von Bülow

Abdruck aus dem Presseheft