fm Liberace Quelle DIF klFilmreihe im Kino des Deutschen Filmmuseums Frankfurt, Donnerstag, 2., bis Freitag, 31. August

Helga Faber

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Geld und Macht - zwei Komponenten, die die Weltordnung, aber auch die individuellen Lebensweisen der Menschen prägen und bestimmen. Die einen Menschen mehr, die anderen weniger. Berauschende Feste, Machtgefälle, luxuriöse Ferien und fragwürdige Geldgeschäfte: die Filme in der Reihe "Die Welt der Reichen" zeigen, wie Geld die Menschen beeinflusst und Geschichten aus ihrem Leben schreiben kann.

Programm


Donnerstag, 2. August, 17:30 Uhr
Dienstag, 7. August, 20:00 Uhr
LA DOLCE VITA Das süße Leben
Italien/Frankreich 1960. R: Federico Fellini

Anfang der 1960er Jahre war Fellinis LA DOLCE VITA ein Skandalerfolg. Der Skandal ist verflogen, geblieben ist ein Meisterwerk, eine sezierende Bestandsaufnahme der römischen High Society: einer sinnentleerten Welt, in der die Menschen sich zwar Luxus leisten, aber mit ihrem Leben nichts anzufangen wissen. Hauptfigur ist der Klatschreporter Marcello, der davon träumt, ein seriöser Schriftsteller zu sein. In der Realität tut er allerdings kaum etwas anderes, als sich in der Szene treiben zu lassen.


Donnerstag, 2. August, 20:30 Uhr
Freitag, 17. August, 18:00 Uhr
GENERATION WEALTH
USA 2018. R: Lauren Greenfield

Seit 25 Jahren beschäftigt sich die US-amerikanische Fotografin und Filmemacherin Lauren Greenfield mit den Auswirkungen von Geld auf Menschen, die danach streben oder es im Überfluss haben. GENERATION WEALTH ist ein Projekt, zu dem eine Fotoausstellung und ein Bildband ebenso gehören wie dieser unterhaltsame Dokumentarfilm, der vom Hedgefonds-Manager bis zu einem Mädchen vor seiner ersten Misswahl Menschen portraitiert, deren Leben wesentlich vom Streben nach Reichtum und Konsum, Status und Erfolg geprägt ist.


Freitag, 3. August, 20:15 Uhr
Sonntag, 5.08.2018, 17:30 Uhr
THE PHILADELPHIA STORY Die Nacht vor der Hochzeit
USA 1940. R: George Cukor

Eine Vielzahl klassischer Hollywoodkomödien spielt im Milieu der High Society – THE PHILADELPHIA STORY macht da keine Ausnahme. Am Tag vor der Hochzeit der reichen Tracy Lord taucht das Klatschreporter-Duo Mike und Liz in ihrem Haus auf. Tracys Ex-Ehemann wurde dazu erpresst, die beiden bei ihr einzuschleusen. Am Abend kommen Tracy und Mike sich näher und hecken einen neuen Plan aus ... THE PHILADELPHIA STORY entstand nach dem gleichnamigen Broadway-Hit von Philip Barry und lebt vor allem von seinen geschliffenen Dialogen. Katharine Hepburn hatte ihre Rolle auch auf der Bühne gespielt und selbst die Filmrechte an dem Stück erworben.



Donnerstag, 9. August, 18:00 Uhr
Freitag, 10. August, 20:15 Uhr
TRADING PLACES Die Glücksritter
USA 1983. R: John Landis

Zwei Millionärsbrüder schließen eine Wette darüber ab, ob das Verhalten des Menschen eher von seinen Genen oder seiner Umwelt bestimmt wird. Dafür initiieren sie ein Experiment, in dem sie die Rollen des Geschäftsführers ihrer Firma, Louis, und des Straßendiebs Billy Ray tauschen. Ersteren lassen sie mit fingierten Beweisen als Dieb und Drogenhändler verhaften, letzteren holen sie gegen Kaution aus dem Gefängnis und lassen ihn in Louis‘ Haus wohnen. Das Experiment scheint zu gelingen, aber natürlich kommt in dieser turbulenten Komödie, einer der besten von John Landis, am Ende doch alles anders als von den Brüdern gedacht.


Sonntag, 12. August, 20:30 Uhr
Dienstag, 14. August, 20:00 Uhr
THE GREAT GATSBY Der große Gatsby
USA/Australien 2013. R: Baz Luhrmann

Die Jagd nach dem amerikanischen Traum führt Nick Carraway im Frühjahr 1922 nach New York. Er ist fasziniert von seinem Nachbarn auf Long Island Jay Gatsby, einem geheimnisvollen Millionär, der in seiner Villa rauschende Feste feiert. Als Carraway Gatsby persönlich kennenlernt, bittet dieser ihn, den Kontakt mit Carraways Cousine Daisy wiederherzustellen, einer ehemaligen Geliebten Gatsbys. THE GREAT GATSBY ist nicht die erste Verfilmung des berühmten Romans von F. Scott Fitzgerald aus dem Jahre 1925, aber wohl die beste: Rauschhaft lässt er die Welt der Superreichen des Jazz Age auf der Leinwand lebendig werden.


Dienstag, 21. August, 20:30 Uhr
Sonntag, 26. August, 20:30 Uhr
MATCH POINT
Großbritannien/USA/Luxemburg 2005. R: Woody Allen

In Woody Allens erstem in England gedrehten Film freundet sich ein Tennislehrer mit einem seiner Schüler an. Er heiratet dessen Schwester – fühlt sich aber sexuell zur ehemaligen Freundin seines Schwagers hingezogen. MATCH POINT ist eines der Meisterwerke Allens. Eine fesselnde Studie über Klassenschranken und deren Überwindung, über den Konflikt zwischen Liebe und Aufstiegsaspirationen – zynisch und amoralisch. Der Tennisball, der zu Beginn an der Oberkante des Netzes hängenbleibt, entwickelt sich im Laufe des Films zur Metapher für die Zufälle, von denen das Leben oft abhängt.


Donnerstag, 16. August, 18:00 Uhr
Sonntag, 19. August, 20:30 Uhr
MILLIONEN
Deutschland 2013. R: Fabian Möhrke

Torsten ist ein Familienvater; er führt eine glückliche Ehe und hat einen guten Job als Angestellter. Lotto spielt er nur, weil es alle in der Firma tun. Doch dann gewinnt ausgerechnet er 22 Millionen, überglücklich vor Freude macht ihn das allerdings nicht. Vielmehr fragt er sich daraufhin: Wohin denn nun mit dem Geld? Fabian Möhrkes Spielfilmdebüt ist eine realistisch-präzise und psychologisch fein abgestimmte Studie über die Folgen einer großen Summe Geldes für das Leben eines Durchschnittsbürgers: Macht Geld glücklich? Was für Auswirkungen hat der plötzliche und unverhoffte Reichtum, auf sein Familienleben, seine Arbeit, die Beziehung zu seinen Freund/innen?


Samstag, 18. August, 20:30 Uhr
Donnerstag, 23. August, 18:00 Uhr
BEHIND THE CANDELABRA Liberace - Zu viel des Guten ist wundervoll
USA 2013. R: Steven Soderbergh


Liberace ist ein außerhalb der USA schwer verständliches Phänomen der amerikanischen Unterhaltungsindustrie: Der Kitschpianist und extravagante Entertainer war einmal der höchstbezahlte Musiker der Welt. Zeit seines Lebens stritt er ab, homosexuell zu sein, bis er 1987 an AIDS starb. Steven Soderberghs Biopic setzt 1977 ein, als Liberace den Teenager Scott Thorson kennenlernt, der für fünf Jahre sein Chauffeur und Lebensgefährte wird. Soderbergh macht aus dem Stoff eine glitzernde Paraphrase auf die korrumpierende Macht von Geld und Showbusiness – mit zwei grandiosen Hauptdarstellern.


Dienstag, 28. August, 20:30 Uhr
Donnerstag, 30. August, 20:00 Uhr
THE WOLF OF WALL STREET
USA 2013. R: Martin Scorsese

THE WOLF OF WALL STREET ist die Verfilmung der gleichnamigen Autobiographie von Jordan Belfort. Dieser führte in den 1980er und 1990er Jahren in Long Island eine Aktienhandelsfirma, die mit aggressiven und großenteils illegalen Praktiken gutgläubige Anleger/innen um ihre Ersparnisse brachte, den Firmeninhaber aber schon mit Mitte zwanzig zum Multimillionär machte. Ende der 90er Jahre musste er dafür ins Gefängnis. Martin Scorseses Meisterwerk schildert diese Ereignisse ganz aus der Perspektive Belforts und lässt das Publikum unmittelbar teilhaben am Rausch der Macht des Geldes und dem Omnipotenzgehabe seiner Hauptfigur.

Seit vielen Jahren wohnt und arbeitet Val als Haushälterin bei einer reichen Familie in São Paulo. Sie kocht, putzt, erträgt die Launen der Hausherrin und ist dem verwöhnten Sohn eine Art Ersatzmutter. Ihre eigene Tochter Jéssica hat sie seit langer Zeit nicht mehr gesehen. Nach zehn Jahren kommt Jéssica zu Besuch, die als selbstbewusste junge Frau nicht bereit ist, die Klassenschranken zu respektieren und sich den Regeln für Dienstbot/innen zu unterwerfen, und die so den Haushalt durcheinanderbringt. Anna Muylaert entwickelt die Geschichte nuanciert und mit einem präzisen Gespür für Timing und filmische Räume.


Mittwoch, 29. August, 18:00 Uhr
Freitag, 31. August, 20:30 Uhr
QUE HORAS ELA VOLTA? Der Sommer mit Mamã
Brasilien 2015. R: Anna Muylaert


Foto:
Liberace © DIF

Info:

www.deutsches-filminstitut.de | www.deutsches-filmmuseum.de
www.filmportal.de | www.europeanfilmgateway.eu
www.filmfestival-goeast.de | www.lucas-filmfestival.de

Sonderausstellung:
Kubricks 2001. 50 Jahre A SPACE ODYSSEY
21. März bis 23. September 2018
2001.deutsches-filmmuseum.de