
N.N.
Berlin (Weltexpresso) - HORST BRASCH (1922-1989), der auf diesem Familienbild fehlt!, Ehemann von Gerda, Vater von Thomas, Klaus, Peter und Marion Brasch. Sohn einer jüdischen Fabrikantenfamilie. Wächst bei seinem Stiefvater Curt Thesing in Bichl (Oberbayern) auf, konvertiert zum Katholizismus. Ab 1936 Benediktiner-Klosterinternat und Gymnasium in Ettal. 1939 mit einem Kindertransport nach Großbritannien emigriert, kurzzeitig in Kanada interniert.



KLAUS BRASCH (1950-1980). Bereits als 14-jähriger Schüler von der Staatssicherheit der DDR beobachtet. Vorbestraft wegen Befehlsverweigerung beim Militärdienst. Beendet 1973 seine Ausbildung an der Schauspielschule Berlin. Es folgen Theaterengagements in Neustrelitz, Schwerin und Berlin sowie Rollen in DDR-Fernsehfilmen und in DEFA-Spielfilmen, u.a. in »Jakob der Lügner« (1974), »Zünd an, es kommt die Feuerwehr« (1979) und »Solo Sunny« (1980). Er stirbt während der Dreharbeiten an »Schwarzes Gold« an einem Alkohol- und Schlaftabletten-Cocktail.
PETER BRASCH (1955-2001). Nach dem Abitur 1974 Germanistikstudium in Leipzig bis zur Exmatrikulation 1976 wegen Protest gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann. Danach als Packer und Buchhändler in Leipzig tätig. Ab 1978 in Berlin Arbeit als Dramaturg, Regisseur und Hörspielautor beim Rundfunk der DDR. 1980-89 entstehen zahlreiche Hörspiele und Schallplattentexte für Kinder. Nach 1989 freier Schriftsteller, schreibt Gedichte, Theaterstücke und Prosa, u.a. erscheint der Roman »Schön hausen« (1999). Theaterarbeit u.a. am Renaissance Theater Berlin und an der Freien Volksbühne.
MARION BRASCH (geb. 1961). Nach dem Abitur Ausbildung zur Schriftsetzerin, später Arbeit in einer Druckerei und bei Verlagen. 1987-92 zunächst Musikredakteurin, später auch Moderatorin und Autorin beim Jugendradiosender DT6 4. Seit 1997 freiberuflich bei Radio Eins (RBB). Veröffentlicht »Ab jetzt ist Ruhe - Roman meiner fabelhaften Familie« (2012), den Roman »Wunderlich fährt nach Norden« (2014), »Die irrtümlichen Abenteuer des Herrn Godot« (2016). Autorin und Regisseurin mehrerer Theaterabende über ihre Familie (z.T. zusammen mit ihrer Tochter Lena).
LENA BRASCH (geb. 1993), Tochter von Marion Brasch und Jürgen Kuttner. Autorin, Regieassistentin am Deutschen Theater Berlin. Einrichtung der Stückcollagen »Die Brüder Brasch« (mit Marion Brasch, DT Berlin) und »Bleiben will ich, wo ich nie gewesen bin - Ein Abend für Thomas Brasch« (ebenda).
BENJAMIN SCHLESINGER (geb. 1968), Sohn von Bettina Wegner und Thomas Brasch. Wenig Kontakt zum Vater. Die Mutter heiratet 1970 den Schriftsteller und Journalisten Klaus Schlesinger. Ende der 1980er Beleuchter bei Filmen von Thomas Brasch.
Fotos:
© Verleih
Info:
FAMILIE BRASCH
ein Dokumentarfilm von Annekatrin Hendel
DE 2018, 103 Min., deutsche OF
Kinostart: 16. August 2018
Buch und Regie Annekatrin Hendel
Kamera Thomas Plenert und Martin Farkas
Buch und Montage Jörg Hauschild
Illustration Leif Heanz
Voice Over Roman Marion Brasch
Abdruck aus dem Presseheft