f englsh1Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 18. Oktober 2018, Teil 5

N.N.

London (Weltexpresso) - Mit einer Reihe von Schlüssel-Nebenrollen hatten die Macher von JOHNNY ENGLISH – MAN LEBT NUR DREIMAL die Gelegenheit, einige fantastische Darsteller zu besetzen. Eine von ihnen ist die großartige Emma Thompson, die die Premierministerin spielt.

„Emma für diese Rolle zu bekommen, war schon so etwas wie ein Coup, denn sie ist eine meisterhafte Schauspielerin“, sagt Atkinson. Zusätzlich kommt sie aus einer ganz ähnlichen Comedy-Tradition wie ich.“ Zu Beginn arbeitete Thompson im Genre Sketch-Comedy und sie war 1989 sogar an der Seite von Atkinson in der romantischen Komödie Das lange Elend zu sehen, geschrieben von Richard Curtis.

Emma Thompson war hocherfreut, ein Teil des Teams zu werden. „Ich fand, das Drehbuch war sehr gut geschrieben und sehr komisch; simpel aber charmant. Eine gute Story, nett, komisch und albern. Ich finde ja sowieso, dass es nicht genug Albernheit in dieser Welt gibt“, sagt sie. „Ich liebe Johnny English. Er ist der perfekte Anti-James-Bond. Er ist ein sehr guter Kontrapunkt zu diesen Testosteron-schwangeren und, ehrlich gesagt, ziemlich langweiligen gängigen männlichen Rollenmustern.“

In ihrer ersten Rolle als Premierministerin ließ sie sich von einer Reihe von Politikern inspirieren. „Sie ist ein echter Mix. Sie besteht gleichzeitig aus Thatcher, Blair und May. Sie ist die düsterste Version dieser Politiker, die ihr Amt nutzen, weil sie sich von der Macht angezogen fühlen. Zu dem Zeitpunkt, als wir ihr zum ersten Mal begegnen, ist sie verzweifelt. Sie trifft ziemlich katastrophale Entscheidungen. Und obwohl es sich um eine Komödie handelt, die ziemlich albern ist, war es für mich trotzdem ein interessanter Gedanke, mir vorzustellen, wie es wäre, diese Art von Macht zu besitzen. Diese Premierministerin hält sich selbst für sehr wichtig. Und als sie das Gefühl hat, dass ihr die Macht entgleitet, reagiert sie mit Verzweiflung, wie ein eingesperrtes Tier.“

„Ich denke, sie hat uns eine Ehre erwiesen“, fährt Atkinson fort. „Denn für diese Rolle braucht man eine Frau, die so stark und seriös wirkt, dass sie in der Rolle der Premierministerin glaubwürdig ist. Das kann keine Comedy-Premierministerin sein und trotzdem muss diese Rolle mit einem Augenzwinkern und Sinn für die Absurdität im Angesicht von Johnny English gespielt werden.“

So absurd die Situation auch sein mag, sie ist in einer realen Welt verankert.

„Das digitale Zeitalter hat alles verändert“, sagt Thompson. „Die Kriminalität hat sich immer in dem Maße verändert wie die Menschheit sich ändert. Aber jetzt ist sie unsichtbar geworden und das ist Teil der Geschichte. Und Teil dieser Geschichte ist eben diese Frau in meinem Alter – Ende fünfzig – die nicht im digitalen Zeitalter aufgewachsen ist und die nationale Sicherheit nun von Dingen bedroht sieht, mit denen sie einfach nicht vertraut ist.“

Clark nennt es einen „Traum“, dass Thompson für das Ensemble verpflichtet werden konnte, in dem ihre Rolle das perfekte Gegenstück zum glücklosen Johnny English bildet. „Sie ist sein Boss und muss seine Arbeit beurteilen und diese Dynamik hat etwas Großartiges. Wenn man jemanden wie Emma in dieser Rolle hat, der nicht nur das Komödiantische hervorhebt, sondern auch eine gewisse dramatische Tiefe, ist das einfach fantastisch. Sie haben zwar nur eine gemeinsame Szene zusammen, aber ich glaube, die ist absolut außergewöhnlich.

Thompson, die Atkinson zum ersten Mal begegnete als sie 18 Jahre alt war, ist voll des Lobes für den „Johnny English“-Star.

„Ich habe im Laufe der Jahre immer wieder mit ihm zusammengearbeitet und ich bewundere ihn seit langem. Und ich bin der festen Überzeugung, dass er eine wichtige Rolle in unserer Kulturlandschaft spielt. Er ist unser Buster Keaton, unser moderner Charlie Chaplin. Man muss ihn noch nicht einmal sprechen hören, er ist einfach komisch.“ Thompson verweist in diesem Zusammenhang auf einen seiner klassischen Sketche, in dem er einen Schuldirektor spielt, der die Anwesenheitsliste in einem Klassenraum vorliest. „Ich erinnere mich, dass ich diesen Sketch vor dreißig Jahren im Oxford Playhouse gesehen habe und dachte, dieser Mann ist ein Genie.“

Um die Rolle des Jason Volta, des amerikanischen Hightech-Milliardär und heimlichen Drahtziehers der Cyber-Attacke, zu besetzen, entschied man sich für Jake Lacy. Das Publikum kennt ihn bereits durch seine Auftritte in Serien wie The Office und Girls. Volta, der mit einem speziellen Algorithmus seine eigene Security-Agenda verfolgt, taucht in diesem Film als Schurke auf, nachdem ihm die Premierministerin uneingeschränkten Zugriff auf das britische Datennetz gewährt hat.

„Sicherlich will er sich durch die Umsetzung seines perfiden Plans persönlich bereichern“, meint Lacy. „Aber Volta ist auch fest überzeugt davon, dass seine Aktion die Menschheit entscheidend voranbringen wird und dass die Gesellschaft nicht immer so risikofreudig und progressiv ist, wie sie sein könnte, selbst wenn das anschließende Ergebnis großartig wäre. Und so will er auf diese Weise die Menschheit dazu zwingen, sich einer Realität anzupassen und sich zu verändern. Das hält er für sehr wichtig.“

Davies erklärt, dass Volta das genaue Gegenteil von Johnny English darstellt. „Johnny ist eigentlich ein Auslaufmodell, vom Fortschritt an den Rand der Gesellschaft gedrängt. Volta dagegen reitet auf der Welle der neuen Technologie, gestaltet die Welt nach seinen Vorstellungen und ist jemand, der sich nicht vorstellen kann, dass die analoge Welt, die er nur noch für kurios hält, ihn bei seinen Plänen im Weg stehen könnte.“ Außerdem verachtet er Großbritannien zum gegenwärtigen Zeitpunkt, ein weiteres Element, das ihn zum direkten Gegenspieler unseres Helden macht. „Johnny liegt sein Heimatland wirklich am Herzen und er will nicht, dass es von einem schmierigen Technologie-Schurken beschädigt wird.“

Ein weiteres Ensemble-Mitglied ist Olga Kurylenko in der Rolle der Ophelia. Als Johnny ihr zum ersten Mal begegnet, arbeitet sie als Voltas Assistentin. „Zu Beginn ist sie eine mysteriöse Figur“, sagt Kurylenko. „Man weiß nicht genau, wer sie ist und was sie vorhat.“ Ihre wahre Identität wird erst später gelüftet, doch Johnny English verguckt sich in sie. „Er fühlt sich sofort von ihr angezogen und glaubt, für ihn sei es der Beginn einer Romanze“, fügt die Schauspielerin hinzu. Überflüssig zu sagen, dass Johnny auch in diesem Punkt komplett falsch liegt.

In der Welt der Agentenfilme ist Kurylenko keine Fremde. Schließlich war sie in dem 007 Abenteuer Ein Quantum Trost zu sehen und passte als Darstellerin perfekt in das Bild, das Davies sich für diese Rolle vorgestellt hatte. „Wir hatten uns immer jemanden vorgestellt, der in einer Welt existieren könnte, die einem Bond-Film nicht ähnlich ist. Das beruht auf unserem Grundprinzip, dass die Figuren, mit denen Johnny interagiert in gewisser Weise echt und authentisch sein müssen. Sie müssen weitgehend reale Menschen darstellen und können nicht komisch sein. Sie müssen auf ihn auf normale Weise reagieren und Olga kann das unglaublich gut“, sagt Davies.

Kerr nennt Kurylenko eine „Offenbarung“ in JOHNNY ENGLISH – MAN LEBT NUR DREIMAL. „Sie ist wirklich eine Schauspielerin mit einem guten Sinn für Komödie. Und sie versteht, wie man einige Szenen nicht übertreibt, sondern eben eher nüchtern spielt, damit sie besonders komisch wirken. Wie gesagt, es geht darum, Johnny in einer glaubwürdigen Umgebung auftreten zu lassen. Und so erdet sie vieles von dem, was Rowan in einer Szene spielt. Darüber hinaus bringt sie ihre eigene komische Intelligenz und Verständnis für Humor ein.“

Weitere Ensemble-Mitglieder sind Matthew Beard (The Imitation Game) als Waffenmeister P und Adam James (Doctor Foster) als Pegasus, „der energische neue Chef des MI7“, wie der Schauspieler es formuliert. „Seine Aufgabe ist es, Johnny mit der neuen Realität vertraut zu machen“, ergänzt James. „Und er geht diesen Job voll von Ideen an und er ist ein Bindeglied zwischen alt und neu, was Stoff für ein paar schöne Konflikte liefert.“

Als Nachfolger von Tim Pigot-Smith und Gillian Anderson, die in den ersten beiden Filmen Johnny Englishs Vorgesetzte spielten, war James die ideale Wahl, sagt Atkinson. „Seine Darstellungsweise ist für uns perfekt, denn er spielt diese Rolle sehr stark und sehr zielstrebig. Und so einen Mann braucht man in dieser Position. Er versucht mit Johnny fertig zu werden, so gut er kann.“

Für eine Szene, in der andere pensionierte Agenten in die MI7 Zentrale gerufen werden, um in der Cyper-Attacken-Krise zu helfen – bis ein Unfall, den Johnny verursacht, ihr Ende besiegelt – wandte sich die Produktion an einige der angesehensten britischen Schauspieler. Charles Dance spielt Agent 7, Michael Gambon ist Agent 5 und Edward Fox spielt die Rolle des Agenten 9.

„Ich bekomme nicht oft das Angebot, Komödien zu spielen“, sagt Dance. „In diesem Geschäft wirst du oft für die Rollen besetzt, in der andere dich sehen. Und wenn man dich als eher streng oder in der Schurkenrolle sieht, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sie dir immer wieder angeboten wird. Wenn sich also die seltene Gelegenheit ergibt, wenn man mich fragt, ob ich ein bisschen Comedy machen will, bin ich sofort dabei.“

„Es ist eine lustige Idee, drei alte Knacker, die dem Publikum aus anderen Genres bekannt sind, als diese drei Agenten zu besetzen“, stimmt Fox zu.

In der Tat ist es selten, dass derart etablierte Schauspieler so kleine Rollen in einem großen Film übernehmen. Was denken Sie darüber?

„Es ist eine relativ kleine, aber sehr bedeutende Szene. Der gesamte Plot entwickelt sich aus dem Ausgang dieser Szene weiter“, sagt Dance ironisch.

„Das ist wirklich eine sehr wichtige Szene“, insistiert Gambon.

Während die ältere Generation ihren Eindruck hinterlässt, benötigte der Film außerdem eine Gruppe sehr junger Schauspieler, die die Rollen der Schulkinder übernehmen, die wir Johnny zu Beginn des Films unterrichten sehen. Kendra Mei Dicker spielt Johnnys Lieblingsschülerin Ibadulla. „Sie bewundert Johnny English“, sagt sie. „Er ist ihr Idol. Sie will so werden wie er, wenn sie erwachsen ist. Und deswegen ist sie auch die Klassenbeste.“ Zu den anderen Kindern in Johnnys Klasse gehören George Turner als Hattersley und Nifemi Bankhole als Nigel Ojo.

Adam Greaves Neal spielt den bemühten Schüler Baggaley, der bei einer Schulübung im Wald sogar in eine Falle fällt. „Ich glaube, er ist der Schüler in der Klasse, der sich unbedingt weiterentwickeln muss“, kommentiert Neal. Glücklicherweise ist Johnny English da, um die Kinder zu ermutigen. „Er sagt dir, dass deine Bemühungen nicht schlecht sind und nur noch eine kleine Verbesserung benötigen, um erfolgreich zu sein, was Baggaleys Selbstbewusstsein stärkt.“

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Info:

BESETZUNG

Rolle                                Schauspieler                    Synchronstimme
Johnny English                Rowan Atkinson              Lutz Mackensy
Premierministerin             Emma Thompson           Monica Bielenstein
Bough                              Ben Miller                        Stefan Krause
Ophelia                            Olga Kurylenko                Katharina Spiering
Jason Volta                      Jake Lacy                        Manuel Straube
Pegasus                           Adam James                   Jaron Löwenberg
Xander                             Jules de Jongh                Patricia Carluzi
P                                       Matthew Beard               Dirk Stollberg
Lunch                               Irena Tyshyna                  Dennis Sandmann

REGIE
David Kerr