Philip Gröning
Berlin (Weltexpresso) - »Was also ist die Zeit? Wenn mich niemand danach fragt, weiß ich es. Wenn ich es einem erklären will, der danach fragt, weiß ich es nicht.«
Augustinus
Sommer. Blauester Himmel, die Berge in kleiner Ferne, Sonne, dann Nacht, wieder Sonne. Nacht. Sonne.
Ein Wochenende auf dem Land. Eine Tankstelle, eine Landstraße, Wiesen, Kühe, Insekten, die grünen Schatten der Gräser und Sträucher. Die Senkrechten der Bäume gegeneinander, wispernder geometrischer Raum zwischen ihnen. Grillen. Eine ganze Welt, um dem Mensch Ort zu sein. Ein Ort für das Glück. Und die Welt der Zwillinge, die sich nicht trennen können, die um ihre Trennung kämpfen. Je mehr sie kämpfen, um voneinander loszukommen, desto mehr zieht es sie in ihre gemeinsame Welt. Es gibt hier kein ,Einer‘. Es gibt hier nur ,Zwei‘.
Für mich ein klassisches Drama: Wir kennen ihr Schicksal. Und sehen, wie es sich erfüllt. Und wie in all den griechischen Tragödien bringt alle Gegenwehr die beiden nur näher an das Ende, das das Schicksal ihnen vorsah.
»Die Menschen sind die Geschöpfe der Freiheit«, sagt Heidegger. Sind sie das? Und was genau ist hier mit Freiheit gemeint? Das Schicksal bis in seine Tiefe zu erfüllen?
Ich glaube nicht unbedingt an Schicksal. Ich glaube an starke Geschichten. Man muss sich für fast drei Stunden den hellsten Sommertag vorstellen, von gelegentlichem Gewittern unterbrochen, in der schönsten Postkartennatur der Voralpen. In genau der Landschaft, für die König Ludwig Neuschwanstein bauen ließ. Und Recht hat er gehabt! So viel Schönheit bedeutet natürlich Tragödie.
Foto:
©
Info:
Deutschland, Frankreich, Schweiz 2018 / Spielfilm / 172 Minuten / Regie: Philip Gröning / ab 16 Jahren freigegeben
Darsteller
Julia Zange (Elena)
Josef Mattes (Robert)
Veröffentlichung aus dem Presseheft zum Film
Für mich ein klassisches Drama: Wir kennen ihr Schicksal. Und sehen, wie es sich erfüllt. Und wie in all den griechischen Tragödien bringt alle Gegenwehr die beiden nur näher an das Ende, das das Schicksal ihnen vorsah.
»Die Menschen sind die Geschöpfe der Freiheit«, sagt Heidegger. Sind sie das? Und was genau ist hier mit Freiheit gemeint? Das Schicksal bis in seine Tiefe zu erfüllen?
Ich glaube nicht unbedingt an Schicksal. Ich glaube an starke Geschichten. Man muss sich für fast drei Stunden den hellsten Sommertag vorstellen, von gelegentlichem Gewittern unterbrochen, in der schönsten Postkartennatur der Voralpen. In genau der Landschaft, für die König Ludwig Neuschwanstein bauen ließ. Und Recht hat er gehabt! So viel Schönheit bedeutet natürlich Tragödie.
Foto:
©
Info:
Deutschland, Frankreich, Schweiz 2018 / Spielfilm / 172 Minuten / Regie: Philip Gröning / ab 16 Jahren freigegeben
Darsteller
Julia Zange (Elena)
Josef Mattes (Robert)
Veröffentlichung aus dem Presseheft zum Film