Das LICHTER Filmfest Frankfurt International vom 19. bis 24. März 2013, Teil 7
Romana Reich
Frankfurt (Weltexpresso) - Im vergangenen Jahr lief beim LICHTER Filmfest Frankfurt International erstmals ein internationales Filmprogramm. Mit dem Thema „Stadt“ wird diese Tradition 2013 fortgeführt. Elf aktuelle Langfilme sind das Kernstück dieser Reihe, darunter sieben Deutschlandpremieren und drei Rhein-Main-Premieren. Ergänzt wird die Reihe durch Klassiker, Kurzfilme und die einzigartige französisch-ägyptische Langzeitdokumentation „Mafrouza“.
Die Großstadt hat Filmemacher schon immer fasziniert und inspiriert. Das gilt heute,
wo die Filmtechnik immer kleiner und mobiler wird und Städte überall auf der Welt
beständig wachsen, mehr denn je. Die Filme des internationalen Programms widmen sich
ihrem Gegenstand mit einer Vielzahl an inhaltlichen wie formalen Sichtweisen. Am Anfang
steht die Begeisterung für die Großstadt: Der beim renommierten South-by-Southwest-
Festival in Austin, Texas prämierte Eröffnungsfilm „Gimme the loot“ beispielsweise erzählt
von den Abenteuern zweier Graffiti-Sprayer in New York, der in Rotterdam mit dem „Big
Screen Award“ ausgezeichnete „Bellas Mariposas“ davon, wie sich zwei Mädchen aus
einer Plattenbausiedlung in Cagliari ihre Stadt aneignen.
Dennoch ist auch eine Sorge um die Stadt spürbar: So verarbeitet Filho Mendonça
Klebers „Neighboring Sounds“ seine Beobachtungen über einen privaten Sicherheitsdienst
in einer großstädtischen Wohnstraße in eine beeindruckende Studie über urbanes
Unbehagen, so widmet sich „I.D.“ den Erkundungen einer wohlhabenden Studentin in
den Armutsvierteln ihrer neuen Heimat Mumbai oder dokumentiert Kelly Andersons
„My Brooklyn“ die Missstände in der New Yorker Stadtplanung.
Ergänzt wird das Programm der Langfilme durch zwei Kurzfilmrollen, von denen eine sich
dem frühen Film und dem Experimentalfilm widmet. Am Wochenende gibt es zudem die
Möglichkeit für ein ganz besonders filmisches Erlebnis: Zwölf Stunden lang kann man, im
Kino des Lindenberg Hotels, in das Leben in einem Viertel am Stadtrand Alexandrias in
Ägypten eintauchen. Dort hat die Filmemacherin Emanuelle Demoris für ihr Projekt
„Mafrouza“ über mehrere Jahre das Leben der Menschen mit viel Geduld, Hingabe und
Humor beobachtet.
Zum Thema „Stadt“ wird es auch das bislang umfangreichste LICHTER-Rahmenprogramm geben. Im Zentrum steht der Gesprächsmarathon AGORA, moderiert von dem Berliner Architekten und Stadtforscher Arno Brandlhuber und dem Künstler Nikolai von Rosen Er wird ergänzt von einer „Pecha Kucha Night“ in Kooperation mit dem Deutschen Architekturmuseum, einem Talk zum Thema „Stadt Lesen“ in Kooperation mit „Text & Beat“ und weiteren Veranstaltungen.
www.lichter-filmfest.de