Ef inLetzterJoballeSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 24. April 2019, Teil 6

Redaktion

London (Weltexpresso) - „Der Einbruch in den Tresorraum des Hatton Garden Safe Deposit im April 2015 wurde vielfach als der größte Einbruch in der britischen Justizgeschichte bezeichnet. Ob sich diese Behauptung auch beweisen lässt, weiß ich nicht. Unbestritten und klar ist aber, dass dieser Einbruch einer eigenen Kategorie angehört – im Hinblick auf das, was hier erreicht werden sollte, im Hinblick auf die detaillierte Planung, das Ausmaß an Vorbereitung und Organisation durch die Täter sowie im Hinblick auf den Wert der Beute.“

f gambionEinLetzterJob 006So Richter Christopher Kinch bei der Urteilsverkündung. Die Geschichte des Raubs von Hatton Garden schlug die Öffentlichkeit in den Bann und beherrschte lange die Berichterstattung in den Medien. Und zwar von dem Moment an, als das Verbrechen entdeckt wurde, bis zur Ergreifung und anschließender Verurteilung der Täter. Es war geradezu unvermeidlich, dass diese Geschichte den Weg in die Populärkultur finden würde. Fragt man die Mitarbeiter des Filmteams, glaubte jeder von Anfang an, dass die Geschichte einen großartigen Filmstoff hergibt. Im Fall von Produzent Tim Bevan begann das Projekt mit einem überraschenden Anruf. „Diese Story gehört zu den Geschichten, bei denen jeder sofort denkt: ‚Daraus könnte ein toller Film werden.’

Tatsächlich rief Daniel Day Lewis mich an und sagte: ‚Hast Du von dieser Geschichte gehört, daraus könnte ein großartiger Film werden.’ Ich fragte ihn: ‚Möchtest Du mitspielen?’ Und er antwortete: ‚Nein, aber das könnte einfach ein toller Film werden!’ Dieser Anruf gab den Anstoß, dass ich dachte, er könnte damit wirklich Recht haben. Und wir sollten uns darum schleunigst kümmern.“ Sehr schnell wurde dieser Vorsatz von Working Title, Tim Bevans Produktionsgesellschaft, in die Tat umgesetzt. Denweiß, komme ich vom Dokumentarfilm. Wahre Geschichten finde ich deshalb an sich schon reizvoll. Außerdem begann sich die Welt 2016, als wir mit diesem Projekt begannen, sehr zu verändern, was mir gar nicht gefiel. Aus ganz persönlichen Gründen mochte ich also die Vorstellung sehr, eine Komödie zu drehen und eben nicht einen düsteren, trostlosen Film.“

Natürlich gab es damals bereits einige Konkurrenzprojekte, die sich ebenfalls für den Stoff interessierten. Doch schon früh machte Tim Bevan einen cleveren Schachzug, der sich auszahlen sollte. „Ich habe Caine überredet, bevor wir auch nur ein Wort im Drehbuch geschrieben hatten“, gibt Tim Bevan reumütig zu. „Ich dachte nur: ‚Wer sich Michael Caine schnappt, wird vermutlich als Sieger bei diesem Rennen hervorgehen.’“ „Wir trafen uns mit Michael, sprachen über die Geschichte und seine Figur, bevor wir auch nur eine Zeile im Drehbuch vorzuweisen hatten“, blickt James Marsh zurück. „Im Grunde hat er also zugesagt, bevor wir auch nur eine Zeile geschrieben hatten! Als er mit an Bord war, standen unsere Chancen gut, dass wir auf diesem dramaturgischen Territorium unseren Claim abstecken konnten.“

Tatsächlich war das ganze Projekt auf Michael Caines Mitwirkung aufgebaut. Tim Bevan wusste, dass er der „Honigtopf“ für andere Schauspieler sein würde, die unbedingt einmal mit ihm zusammenarbeiten wollten und von seiner Mitwirkung angelockt wurden. Deshalb war Caine das Fundament für das ganze Projekt. „Bei unseren Filmen ist das immer häufiger der Fall“, erläutert Tim Bevan. „Wenn Working Title die Idee für einen Film hat, kennen wir die Hindernisse ganz genau, die einer Realisierung dann im Weg stehen. Und wer auch immer die Hauptrolle spielt, hat einen großen Anteil daran, dass der Film schließlich zustandekommt.“

Fotos:

EIN LETZTER JOB
v.l.n.r.: Carl Wood (Paul Whitehouse), Danny Jones (Ray Winstone), Brian Reader (Michael Caine), Terry Perkins (Jim Broadbent), John Kenny Collins (Tom Courtenay)
© Studiocanal GmbH / Jack English

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Billy "The Fish" Lincoln (Michael Gambon)
© Studiocanal GmbH


Info:
EIN LETZTER JOB

Originaltitel: King Of Thieves
Genre: Thriller, Drama
Produktionsjahr: 2018
Produktionsland: Großbritannien
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Lauflänge: 107 Minuten
Kinostart: 25.04.2019

Darsteller:
Michael Caine
Jim Broadbent
Ray Winstone
Tom Courtenay
Paul Whitehouse
Michael Gambon
Charlie Cox
u.v.a.

Abdruck aus dem Presseheft