Redaktion
London (Weltexpresso) - Nachdem Michael Caine zugesagt hatte, begann das Filmteam in enger Zusammenarbeit mit der Ausführenden Produzentin Amelia Granger, einen Ansatz zu finden, wie man eine Geschichte, die in der Populärkultur schon endlos wiedergekäut worden war, auf der Leinwand neu erzählen könnte. Bereits vor Beginn der Dreharbeiten zu EIN LETZTER JOB waren bereits zwei Filme, eine TV-Serie und mindestens drei Bücher herausgebracht worden, die sich mit diesem Einbruch beschäftigten.
Es stellte sich also die Frage, was es zu diesem Thema überhaupt noch zu sagen gäbe? „Es ähnelt einem Mythos oder Märchen“, erläutert James Marsh. „Es ist eine märchenhafte, mythische Geschichte, und solche Geschichten führen einfach zwangsläufig zu unterschiedlichen Versionen und Ansätzen. Wenn man die Schlagzeile liest, dann ist dieser Stoff als Ausgangspunkt für einen Film einfach unwiderstehlich. Wird einem voll bewusst, dass alte Männer für dieses Verbrechen verantwortlich waren und dass diese Männer auf unglückselige Weise von der modernen Welt überhaupt keine Ahnung hatten, ist das für einen Filmemacher oder Autoren einfach zu gut, um wahr zu sein.
Es wird weitere Versionen dieser Geschichte geben, davon bin ich überzeugt. Meiner Ansicht nach ist unser Ansatz dafür der richtige – nämlich, sich voll und ganz auf die komödiantischen Aspekte dieser Geschichte einzulassen.“ Die Filmemacher von EIN LETZTER JOB hatten allerdings einen Trumpf in der Hand und Informationszugang, die kein Konkurrenzprojekt besaß. Dies verschaffte dem Film einen Vorteil gegenüber allen anderen Versionen, die es schon gibt oder die noch gedreht werden. Neben der Mitwirkung von Michael Caine sind dies vor allem das Ausgangsmaterial und die Primärquellen. „Bei einer wahren Geschichte wie dieser will man unbedingt sicherstellen, dass man die Filmrechte und alle erdenklichen Informationen bekommt, die andere dann davon abgehalten, den Film zu drehen, denn man selbst drehen möchte“, erläutert Tim Bevan. „Deshalb sprachen wir die Verantwortlichen vom Guardian an und kauften die Rechte an allen Artikeln, in denen Duncan Campbell über diesen Fall berichtet hatte.“
Campbell ist der führende Kriminalreporter des Guardian. Der sehr erfahrene investigative Journalist berichtet seit über drei Jahrzehnten über Kriminalfälle und hat in dieser Zeit enge Beziehungen zur britischen Unterwelt aufgebaut. Zwischen Reporter und Kriminellem entwickelt sich ein Vertrauensverhältnis - ähnlich der Beziehung, die ein Filmjournalist zu den Filmemachern aufbaut, über die er schreibt. Im Falle von Duncan Campbell entwickelte sich ein Vertrauensverhältnis zu Brian Reader. Involviert in diesen berühmten Kriminalfall wurde Campbell allerdings erst, als herauskam, dass Brian Reader der Drahtzieher dieses Einbruchs war. 9 „Es wurde viel darüber spekuliert, wer wohl an diesem Raubzug beteiligt war“, erläutert Duncan Campbell. „Als dann durchsickerte, dass die verhafteten Täter älter als 70 Jahre alt waren, fragte ich mich, ob ich einen von ihnen nicht vielleicht kenne. Brian ist mir durch meine Tätigkeit schon sehr lange bekannt.
Campbell ist der führende Kriminalreporter des Guardian. Der sehr erfahrene investigative Journalist berichtet seit über drei Jahrzehnten über Kriminalfälle und hat in dieser Zeit enge Beziehungen zur britischen Unterwelt aufgebaut. Zwischen Reporter und Kriminellem entwickelt sich ein Vertrauensverhältnis - ähnlich der Beziehung, die ein Filmjournalist zu den Filmemachern aufbaut, über die er schreibt. Im Falle von Duncan Campbell entwickelte sich ein Vertrauensverhältnis zu Brian Reader. Involviert in diesen berühmten Kriminalfall wurde Campbell allerdings erst, als herauskam, dass Brian Reader der Drahtzieher dieses Einbruchs war. 9 „Es wurde viel darüber spekuliert, wer wohl an diesem Raubzug beteiligt war“, erläutert Duncan Campbell. „Als dann durchsickerte, dass die verhafteten Täter älter als 70 Jahre alt waren, fragte ich mich, ob ich einen von ihnen nicht vielleicht kenne. Brian ist mir durch meine Tätigkeit schon sehr lange bekannt.
Als sich herausstellte, dass er unter den Tätern war, begann ich, an diesem Fall zu arbeiten. Dann berichtete ich über den Prozess, schrieb einen großen Artikel für den Guardian. Und das führte schließlich zu meiner Mitarbeit an diesem Film.“ In der Folge erwarb Working Title eine Option auf die Filmrechte an diesem Artikel, die auch Produzent Ali Jaafar versucht hatte zu kaufen. Tatsächlich war es so, dass Campbell in Bezug auf die Filmrechte zu seinem Artikel von mehreren Film- und TV-Produktionsgesellschaften kontaktiert worden war. Er spürte zwar, dass dieses Projekt bei Working Title am besten aufgehoben sein würde, doch auschlaggebend war schließlich die Mitarbeit von Regisseur James Marsh. „Er hat mit Man on Wire - Der Drahtseilakt einen meiner absoluten Lieblingsfilme inszeniert“, erläutert Campbell. „Tatsächlich sagte James zu mir, der Einbruch von Hatton Garden erinnere ihn in vielerlei Hinsicht an den Coup von Man on Wire - Der Drahtseilakt. Dieses Meisterstück, in schwindelnder Höhe zwischen den Twin Towers zu spazieren, war in gewisser Hinsicht selbst eine Art Einbruch.
Es gab viele Parallelen, und deshalb war James Marsh einfach der perfekte Regisseur für diesen Film.“ Es sollte sich herausstellen, dass Duncan Campbells Beitrag zum Film noch viel größer sein sollte, als sich das Working Title erhofft hatte. Er war das sprichwörtliche Ass, das Tim Bevans Produktionsgesellschaft noch im Ärmel hatte. Aufgrund seiner in 30 Jahren aufgebauten exzellenten Beziehungen zu den britischen Gerichten und auch Scotland Yard hatte Duncan Campbell Zugang zu den Ermittlungsprotokollen, die Hunderte von Seiten umfassten. Als Scotland Yard herausfand, wer hinter dem Hatton Garden-Einbruch steckte, wussten die Ermittler, dass sie für einen Haftbefehl und einen Prozess absolut wasserdichte Beweise brauchten.
So begannen die Polizisten, die Bande zu beschatten, ihre Telefone anzuzapfen, ihre Gespräche aufzuzeichnen und Lippenleser einzusetzen, wenn es nicht möglich war, sie mit Wanzen abzuhören. Jedes einzelne Gespräch wurde aufgezeichnet, jede Aktivität beobachtet und vermerkt. Auch die Gespräche bei den Verhören der Verdächtigen wurden aufgezeichnet und transkribiert. So konnte am Ende eine Goldmine von Quellenmaterial durchsucht werden, zu dem Working Title nun Zugang hatte. Da die echten Täter die Geschichte nicht selbst erzählen konnten, gab es keinen besseren Ansatz, der Wahrheit möglichst nah zu kommen, als den, für den sich die Macher von EIN LETZTER JOB entschieden. Nämlich, auf Duncan Campbells Recherchen sowie seine Beziehungen zur Unterwelt und zum Polizeiapparat zurückzugreifen. So konnte jedes wahre und authentische Detail über den Fall aufgegriffen und in das Drehbuch eingebaut werden.
Für einen Drehbuchautoren war das ein Traum, wie Joe Penhall näher ausführt. „Was mich wirklich in diese Geschichte hineinzog, waren die Überwachungsprotokolle, die Duncan von Scotland Yard erhalten hatte. Schon kurze Zeit nach dem Einbruch hatte Scotland Yard eine Ahnung, wer hinter dem Coup steckte. Deshalb wurden alle Bandenmitglieder überwacht, wurden Wanzen in ihren Autos angebracht und ihre Telefone angezapft. Jedes noch so kleine Detail in ihren Interaktionen und jedes einzelne gesprochene Wort wurden aufgezeichnet. Insgesamt waren es an die 100 Seiten an Informationen, und das Ganze las sich wie ein Theaterstück. Es war einfach wunderbar, Dialekte und Jargon untereinander waren so obskur und authentisch, dass daraus nur ein großartiges Drehbuch entstehen konnte. Mir stand also eine Menge tolles Material zur Verfügung und ich konnte daraus machen, was ich wollte.“
Joe Penhalls Drehbücher, darunter Skripts für Netflix’ Hitserie „Mindhunter“ („Mindhunter“) und die Kinofilme The Road (The Road, 2009) von John Hillcoat, sowie Enduring Love (Enduring Love, 2004) von Roger Michell, beweisen deutlich seinen originellen und kompromisslos kreativen Ansatz sowie auch sein Verständnis für dramatische Geschichten, deren Motor die Figuren sind. „Wir wollten, dass unser Film von den Charakteren getragen und angetrieben wird“, betont Tim Bevan. „Weil die Geschichte durch das riesige Medienecho fast allgemein bekannt war, war es wichtig, Spaß am Film durch diese älteren Herren zu generieren, die den Anschluss an die Gegenwart etwas verloren hatten und in ihrer eigenen Zeitblase lebten.
Deshalb wandten wir uns an Joe Penhall, der einfach ein tolles Ohr und Gespür für Dialoge und individuelle Stimmen hat.“ 10 „Joe kommt vom Theater“, erklärt Regisseur James Marsh. „Er schreibt großartige Spitzendialoge für seine Figuren. Meiner Ansicht nach hat sein kreativer Hintergrund als Bühnenautor die Schauspieler und auch mich zu diesem Projekt gebracht. Gemeinsam arbeiteten wir an der Struktur und an den einzelnen Ereignissen der Geschichte. Bei den Dialogen zeigte er dann seine ganze Stärke, meines Erachtens gab er den Schauspielern wirklich interessantes Material, mit dem sie dann arbeiten konnten. Ich glaube, dass Joes Arbeit als Autor dem Film eine unverwechselbare Qualität verleiht.“
Fotos:
EIN LETZTER JOB
v.l.n.r.: Danny Jones (Ray Winstone), Carl Wood (Paul Whitehouse), Brian Reader (Michael Caine), Terry Perkins (Jim Broadbent), John Kenny Collins (Tom Courtenay)
© Studiocanal GmbH / Jack English
EIN LETZTER JOB
Terry Perkins (Jim Broadbent)
© Studiocanal GmbH
Info:
EIN LETZTER JOB
Originaltitel: King Of Thieves
Genre: Thriller, Drama
Produktionsjahr: 2018
Produktionsland: Großbritannien
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Lauflänge: 107 Minuten
Kinostart: 25.04.2019
Darsteller:
Michael Caine
Jim Broadbent
Ray Winstone
Tom Courtenay
Paul Whitehouse
Michael Gambon
Charlie Cox
u.v.a.
Abdruck aus dem Presseheft
Es gab viele Parallelen, und deshalb war James Marsh einfach der perfekte Regisseur für diesen Film.“ Es sollte sich herausstellen, dass Duncan Campbells Beitrag zum Film noch viel größer sein sollte, als sich das Working Title erhofft hatte. Er war das sprichwörtliche Ass, das Tim Bevans Produktionsgesellschaft noch im Ärmel hatte. Aufgrund seiner in 30 Jahren aufgebauten exzellenten Beziehungen zu den britischen Gerichten und auch Scotland Yard hatte Duncan Campbell Zugang zu den Ermittlungsprotokollen, die Hunderte von Seiten umfassten. Als Scotland Yard herausfand, wer hinter dem Hatton Garden-Einbruch steckte, wussten die Ermittler, dass sie für einen Haftbefehl und einen Prozess absolut wasserdichte Beweise brauchten.
So begannen die Polizisten, die Bande zu beschatten, ihre Telefone anzuzapfen, ihre Gespräche aufzuzeichnen und Lippenleser einzusetzen, wenn es nicht möglich war, sie mit Wanzen abzuhören. Jedes einzelne Gespräch wurde aufgezeichnet, jede Aktivität beobachtet und vermerkt. Auch die Gespräche bei den Verhören der Verdächtigen wurden aufgezeichnet und transkribiert. So konnte am Ende eine Goldmine von Quellenmaterial durchsucht werden, zu dem Working Title nun Zugang hatte. Da die echten Täter die Geschichte nicht selbst erzählen konnten, gab es keinen besseren Ansatz, der Wahrheit möglichst nah zu kommen, als den, für den sich die Macher von EIN LETZTER JOB entschieden. Nämlich, auf Duncan Campbells Recherchen sowie seine Beziehungen zur Unterwelt und zum Polizeiapparat zurückzugreifen. So konnte jedes wahre und authentische Detail über den Fall aufgegriffen und in das Drehbuch eingebaut werden.
Für einen Drehbuchautoren war das ein Traum, wie Joe Penhall näher ausführt. „Was mich wirklich in diese Geschichte hineinzog, waren die Überwachungsprotokolle, die Duncan von Scotland Yard erhalten hatte. Schon kurze Zeit nach dem Einbruch hatte Scotland Yard eine Ahnung, wer hinter dem Coup steckte. Deshalb wurden alle Bandenmitglieder überwacht, wurden Wanzen in ihren Autos angebracht und ihre Telefone angezapft. Jedes noch so kleine Detail in ihren Interaktionen und jedes einzelne gesprochene Wort wurden aufgezeichnet. Insgesamt waren es an die 100 Seiten an Informationen, und das Ganze las sich wie ein Theaterstück. Es war einfach wunderbar, Dialekte und Jargon untereinander waren so obskur und authentisch, dass daraus nur ein großartiges Drehbuch entstehen konnte. Mir stand also eine Menge tolles Material zur Verfügung und ich konnte daraus machen, was ich wollte.“
Joe Penhalls Drehbücher, darunter Skripts für Netflix’ Hitserie „Mindhunter“ („Mindhunter“) und die Kinofilme The Road (The Road, 2009) von John Hillcoat, sowie Enduring Love (Enduring Love, 2004) von Roger Michell, beweisen deutlich seinen originellen und kompromisslos kreativen Ansatz sowie auch sein Verständnis für dramatische Geschichten, deren Motor die Figuren sind. „Wir wollten, dass unser Film von den Charakteren getragen und angetrieben wird“, betont Tim Bevan. „Weil die Geschichte durch das riesige Medienecho fast allgemein bekannt war, war es wichtig, Spaß am Film durch diese älteren Herren zu generieren, die den Anschluss an die Gegenwart etwas verloren hatten und in ihrer eigenen Zeitblase lebten.
Deshalb wandten wir uns an Joe Penhall, der einfach ein tolles Ohr und Gespür für Dialoge und individuelle Stimmen hat.“ 10 „Joe kommt vom Theater“, erklärt Regisseur James Marsh. „Er schreibt großartige Spitzendialoge für seine Figuren. Meiner Ansicht nach hat sein kreativer Hintergrund als Bühnenautor die Schauspieler und auch mich zu diesem Projekt gebracht. Gemeinsam arbeiteten wir an der Struktur und an den einzelnen Ereignissen der Geschichte. Bei den Dialogen zeigte er dann seine ganze Stärke, meines Erachtens gab er den Schauspielern wirklich interessantes Material, mit dem sie dann arbeiten konnten. Ich glaube, dass Joes Arbeit als Autor dem Film eine unverwechselbare Qualität verleiht.“
Fotos:
EIN LETZTER JOB
v.l.n.r.: Danny Jones (Ray Winstone), Carl Wood (Paul Whitehouse), Brian Reader (Michael Caine), Terry Perkins (Jim Broadbent), John Kenny Collins (Tom Courtenay)
© Studiocanal GmbH / Jack English
EIN LETZTER JOB
Terry Perkins (Jim Broadbent)
© Studiocanal GmbH
Info:
EIN LETZTER JOB
Originaltitel: King Of Thieves
Genre: Thriller, Drama
Produktionsjahr: 2018
Produktionsland: Großbritannien
FSK: Freigegeben ab 12 Jahren
Lauflänge: 107 Minuten
Kinostart: 25.04.2019
Darsteller:
Michael Caine
Jim Broadbent
Ray Winstone
Tom Courtenay
Paul Whitehouse
Michael Gambon
Charlie Cox
u.v.a.
Abdruck aus dem Presseheft