Bailey2Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 13. Juni 2019, Teil 4

Margarete Frühling

München (Weltexpresso) - Bailey (Originalstimme: Josh Gad), ein Pyrenäen-Berghund / Berner Sennerhund-Mischling, lebt zusammen mit seinem Herrchen Ethan (Dennis Quaid) auf einer Farm in Michigan. Im Haus wohnen auch Ethans Frau Hannah (Marg Helgenberger), deren zweijährige Enkelin Calista Jane (Emma Volk) - genannt CJ - und CJs verwitwete Mutter Gloria (Beth Gilpin), Ethans und Hannahs Schwiegertochter.

Bailey passt besonders auch CJ auf. Doch dann beschließt Gloria, die von einer Karriere als Sängerin träumt, aber keinen Erfolg hat, das Mädchen gegen den Wunsch der Großeltern mit sich nach Chicago zu nehmen. Als kurze Zeit später Bailey stirbt, bittet Ethan ihn, in seinem nächsten Leben CJ zu suchen und auf sie aufzupassen.

In Chicago muss die jetzt 11jährige CJ (jetzt Abby Ryder Fortson) mehr oder weniger allein klarkommen, denn Gloria ist vor allem nachts viel unterwegs, trinkt zuviel und bringt regelmäßig Männer mit nach Hause. Doch als der Nachbarsjunge Trent (Ian Chen) sich einen Beagle namens Rocky aussuchen darf, sieht CJ dessen Schwester Molly und nimmt sie gegen den Willen ihrer Mutter mit nach Hause. Natürlich ist Molly die nächste Inkarnation von Bailey.

In den nächsten Jahren passt Molly auf CJ (jetzt Kathryn Prescott) auf und hat auch viel Spaß mit Rocky und Trent (jetzt Henry Lau). Doch durch einen unglückliches Ereignis wird das Zusammenleben enden und Bailey wird immer wieder versuchen als anderer Hund in CJs Nähe zu kommen, um Ethans Wunsch zu erfüllen...


Die Geschichte mit den wiedergeborenen Hunden kommt bekannt vor? Das ist kein Wunder, denn "Bailey - Ein Hund kehrt zurück" ist die Fortsetzung von "Bailey - Ein Freund fürs Leben" (2017). Beide Filme beruhen auf den Büchern von W. Bruce Cameron, der dieses Mal auch am Drehbuch mitgeschrieben hat. Regisseur ist diesmal Gail Mancuso und nicht wie beim Vorgängerfilm Lasse Hallström.

Filme über niedliche Hunde sind häufig Publikumslieblinge für die ganze Familie. In diesem Film muss man sich als (kindlicher) Zuschauer allerdings darauf einstellen, dass der tierische Hauptdarsteller immer wieder stirbt und als neuer Hund wiedergeboren wird. Wie im ersten Film sind es auch hier insgesamt vier verschiedene Hunderassen: der Pyrenäen-Berghund/Berner Sennerhund-Mischling Bailey, die Beagle-Dame Molly, der Boerboel (eine südafrikanische Hunderasse) Big Dog und letztendlich der freche Yorkshire Terrier Max.

Neben den verschiedenen Hunden steht diesmal nicht Dennis Quaid als Ethan im Mittelpunkt, sondern seine Enkelin CJ, deren Entwicklung immer von einem der Hunde verfolgt wird. Dabei gibt er nicht nur seine naiven Kommentare ab, sondern versucht auch immer wieder ins Geschehen einzugreifen und so das Mädchen und später junge Frau in eine ihm genehme Richtung zu schubsen.

Sowohl Abby Ryder Fortson als kindliche und Kathryn Prescott als jugendliche CJ machen ihre Sache gut. Sie überzeugen beide in ihren Interaktionen mit den vierbeinigen als auch den zweibeinigen Darstellern. Das ist besonders deutlich im Zusammenspiel mit dem Nachbarsjungen Trent. Hier ist vor allem der kanadisch-koreanische Sänger Henry Lau in seiner ersten Filmrolle ein kongenialer Partner für Kathryn Prescott als ältere CJ. Natürlich ist es jedem Zuschauer klar, dass die beiden am Ende zusammen kommen werden, aber das tut der Spannung keinen Abbruch, denn der Schwerpunkt liegt auf der freundschaftlichen Verbindung der beiden und den Anstrengungen des Hundes, sein Ziel zu erreichen.

Während Dennis Quaid hier zum zweiten Mal in seiner Rolle als Ethan glänzen kann, wird leider die Rolle von CJs Mutter Gloria doch so eindimensional dargestellt, dass man recht bald beginnt, die junge Frau zu hassen. Erst gegen Ende darf ihre Darstellerin Betty Gilpin zeigen, dass Gloria als junge Witwe einfach überfordert war.

Damit Bailey immer wieder seine Aufgabe erfüllen kann, muss es verständlicherweise einige doch recht unglaubwürdige Twists und auch ziemlich kitschige Szenen geben, aber wenn man sich als Zuschauer auf die tierische Reinkarnation einlässt, verzeiht man die den Drehbuchschreibern gerne, denn der Film ist bei aller Dramatik vor allem ein Wohlfühlfilm.

Das bedeutet aber auch, dass schwere Themen wie Kindervernachlässigung, Probleme mit unangenehmen Freunden, schwere Krankheiten u.ä. nur kurz gestreift werden. Denn durch die verschiedenen Leben von Bailey ist der Film eigentlich mehr eine Ansammlung von Kurzfilmen. Dabei lebt der Film natürlich vor allem davon, dass die einzelnen dramatischen Geschichten aus der etwas naiven Perspektive des Hundes erzählt werden. Das führt auch dazu, dass einige Inhalte für den Zuschauer leichter zu ertragen sind, den wie schon gesagt ist CJ eigentlich ein vernachlässigtes Kind und später eine ängstliche Jugendliche und junge Frau, die sich aber immer an der Liebe ihres Hundes festhalten kann.

Insgesamt ist "Bailey - Ein Hund kehrt zurück" eine gelungene Fortsetzung von "Bailey - Ein Freund fürs Leben". Der Film bringt auf charmante Weise Baileys Geschichte zu einem gelungenen Ende. Er ist deshalb als Familienfilm sowohl für Eltern als auch für hundebegeisterte Kinder und Jugendliche ab etwa 8 Jahren sehenswert.

Foto: CJ (Kathryn Prescott) und Trent (Henry Lau) mit Beagle Molly © Constantin Film

Info:
Bailey - Ein Hund kehrt zurück (USA 2019)
Originaltitel: A Dog’s Journey
Genre: Drama, Tiere, Familie
Filmlänge: 109 Minuten
Regie: Gail Mancuso
Drehbuch: W. Bruce Cameron, Cathryn Michon, Maya Forbes, Wally Wolodarsky nach dem Roman A Dog's Journey von W. Bruce Cameron
Darsteller: Josh Gad, Dennis Quaid, Kathryn Prescott, Marg Helgenberger, Henry Lau, Betty Gilpin, Abby Ryder Fortson u.a.
Verleih: Constantin Film
FSK: ab 0 Jahren
Kinostart: 13.06.2019