am Mittwoch, 8. Mai, im Kino des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt am Main

 

 

Hubertus von Brmanitz

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wichtig darauf rechzeitig hinzuweisen, daß beide Filme in Veranstaltungen eingebunden sind, die an den Aufstand im Warschauer Ghetto erinnern, der sich am 19. April 1943 beginnend, in diesem Jahr zum 70. Mal jährt.

 

 

Dienstag, 30. April, 20 Uhr

WIERA GRAN

Polen 2012. R: Maria Zmarz-Koczanowicz. 70 Min. Blu-ray. OmU

 

Wer ist Wiera Gran? In den 1930er Jahren wurde sie – kaum 20 Jahre alt – zum Star des Warschauer Kabaretts. Während der deutschen Besatzung sang sie im Café „Sztuka” im Warschauer Ghetto. Ihre Auftritte wurden enthusiastisch aufgenommen und erreichten ein großes Publikum, sogar bei den Nazi-Machthabern. Als Einzige ihrer Familie überlebte sie die Auflösung des Ghettos, um kurz nach Kriegsende der Kollaboration beschuldigt zu werden. Die Gerüchte und Verleumdungen verstummten niemals. 1950 emigrierte Wiera Gran nach Israel, aber das Brandmal als „Kollaborateurin” und „Gestapo-Hure” verfolgte sie ihr ganzes Leben lang: nicht nur in Israel, sondern auch später in Venezuela und Frankreich. Hat Wiera Gran das wirklich verdient?

 

Im Anschluss spricht goEast-Festivalleiterin Gaby Babić mit der Regisseurin Maria Zmarz-Koczanowicz. Vor dem Hauptfilm laufen Ausschnitte aus dem Dokumentarfilm des Jüdischen Historischen Instituts DAS WARSCHAUER GHETTO 1940-1943 (PL 2001).

 

 

 

Mittwoch, 8. Mai, 20:15 Uhr

DEKALOG 8

Du sollst nicht falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten

Polen 1988. R.: Krzysztof Kieślowski. 60 Min. DVD. DF

 

Für unsereinen sind die Filme des Krzysztof Kieślowski Kult und wir werden die Aufführung eines der Dekalogfilme sicher zum Wiedersehen nutzen, in denen der polnische Regisseur die Zehn Gebote filmisch abarbeitet. Die polnische Ethikprofessorin Zofia hat ihr Leben scheinbar fest im Griff. Seriös, sportlich, selbstbewusst und hochreflektiert diskutiert sie mit Studenten schwierige Entscheidungen des täglichen Lebens. Als eines Tages ihre jüdische Übersetzerin aus den USA eintrifft, taucht mit ihr ein Stück Vergangenheit auf, das Zofias Konzept theoretischer Lebensbewältigung nachhaltig stört… Mit DEKALOG 8 behandelt Kieslowski ein komplexes ethisches Problem: Wo liegen die Grenzen von Wahrheit und Lüge.

 

Mit Einführung von Markus Roth (Arbeitsstelle Holocaustliteratur).

 

www.deutsches-filminstitut.de

www.deutsches-filmmuseum.de