Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 23. Mai 2013; Teil 1
Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) – Mütterdramen gehören zu den ältesten Stoffen der Weltgeschichte, also auch zu den ältesten Filmstoffen. In der Regel aber empfinden wir mit ihnen oder umgedreht, gegen sie. Einen Film, der so 'neutral' diese Mutter schildert, wie der folgende aus Rumänien, ist uns noch nicht untergekommen.
MUTTER & SOHN
Darum fanden wir das fast ein wenig unheimlich, wie sich der rumänische Regisseur jeglichen Kommentars enthält, wenn er schildert, wie durch ein versehentliches Verkehrsverbrechen durch den Sohn dessen Mutter sich als Löwin erweist, die alle wegbeißt und nur eines nicht kann, die Anerkennung oder sogar Sympathie ihres Sohnes erringen, wobei das Wort Liebe sowieso nicht in den Mund genommen werden darf.
Nach Karl Kraus hat das Wort Familienbande “einen Beigeschmack von Wahrheit“, und von der Wahrheit seiner Äußerungen handelt hier ein ganzer Film, mit dem Regisseur Calin Peter Netzer auf der diesjährigen Berlinale den Goldenen Bären für den Besten Film abräumte. Kein Film, in dem man sich wohlfühlt, was auch damit zu tun hat, wie distanziert ihn der Regisseur erzählt und man im ganzen Film keine Person vorfindet, mit der man sich als Zuschauer anfreunden kann, deren Perspektive man teilt, dem man das Beste wünscht. Das bleibt man als Zuschauer also mit seiner nicht anzubringenden Empathie im Kinosessel sitzen!
Auch und erst recht nicht empfindet man sie mit dem unerträglichen Sohn (Bogdan Dumitrache), dessen Mutter (Luminita Gheorghiu) einen sowieso das Fürchten lehrt. Nein, diese Frau möchte man nicht zur Gegnerin haben. Die macht jeden platt. Eleganter: sie kauft jeden. Das ist sie in ihrem Oberschichtsdasein gewöhnt. Sehen wir die rumänische Wirklichkeit, wenn sich die obersten Zehntausend, in Partys und kulturellen Ereignissen wie Opernaufführungen so gut kennen und einander als Freundinnen erweisen? Ist der Kreis so geschlossen? Der Film macht es glauben und insofern ist die im Film nicht ausgesprochene Kritik an den Protagonisten des Films vielleicht abzugeben an den Film insgesamt, der uns sachlich sagt, das da ist eine Wirklichkeit, die in Rumänien spielt. Aufregen sollen sich andere.
Dieser Sohn Barbu tötet bei einem Verkehrsunfall den 14jährigen Jungen, der armer Leute Kind ist. Seine Mutter Cornelia, aus deren Perspektive wir die Ereignisse sehen – nein, das ist falsch, nicht ihre Perspektive, sondern sie stellt die Hauptperson dar, um die der gesamte Film kreist – wird den Film über alles tun, um diesen Vorfall ungesühnt, ja sogar ungeschehen zu machen. Sie wird mit den Insignien der Macht, das ist hauptsächlich das Geld, aber auch wie man es zur nicht ausgesprochenen Bestechung verwendet, verschwenderisch umgehen und sie überall anbringen können, nur bei Zweien nicht: das eine ist die Familie des Opfers, die hilflos und in Kummer um ihren verlorenen Sohn diese Frau, die ihnen Geld anbietet, wie ein Alien anstarren. Sie wollen kein Geld, sie wollen ihr Kind.
Das andere ist der Sohn, der je mehr die Mutter versucht, den Unfalltod ungeschehen zu machen, bzw. dem Getöteten in die Schuhe zu schieben, sich seiner Schuld bewußt wird und auf dem Wege ist, diese Schuld einzugestehen. Erst seiner Freundin, dann sich selbst, dann der Familie des getöteten Jungen. Nein, das ist kein fröhlicher Film, aber ein Film über das Leben, wie es abläuft und ein Film, der Verlierer zeigt, auch wenn sie gesellschaftlich ganz oben angesiedelt sind.
FAST & FOURIOUS 6
Jetzt sind ist also durch Rio reich geworden, Torettos Streetracer-Familie und ziehen lustig durch die Welt. Doch da kommt Agent Hobbs ins Spiel, ihr widrigster Gegner und sie können nicht anders als...
FREIER FALL
Da lebt ein Bereitschaftspolizist in Deutschland und hat klar seine Karriere vor Augen, liebt seine Frau, die gerade ein Kind erwartet , und dann das. Er lernt einen netten Kollegen kennen, verliebt sich und befindet sich ab da im freien Fall.
MÄRCHEN VON DER PRINZESSIN
Tja, der eigentlich Titel lautet, DAS MÄRCHEN VON DER PRINZESSIN, DIE UNBEDINGT IN EINEM MÄRCHEN VORKOMMEN WOLLTE und so ist auch der Film, der uns zeigt, wie diese Clara strikt nach dem Märchenbuch sich nun als Prinzessin fortbewegt.
INFO:
Unsere Besprechung von MUTTER & SOHN von der Berlinale 2013
http://weltexpresso.tj87.de/index.php/kino/1379-pozitia-copilului-child-s-pose