Serie: Die gestern angelaufenen Filme in deutschen Kinos vom 30. Mai 2013; Teil 3

 

Romana Reich

 

Berlin (Weltexpresso) – Über den Film PLAYOFF hatten wir anläßlich der Premiere am Montag in Frankfurt schon in drei Artikeln berichtet. Deshalb im folgenden nur kurz, zumal eine Vielzahl anderer Filme auch auf Berücksichtigung wartet.

 

 

PLAYOFF

 

Der Film handelt vom Basketballspielen, aber doch eher von seinem israelischen Trainer, der Anfang der achtziger Jahre als erfolgreicher israelischer Europabezwinger ins zweitklassige Frankfurt und zweitklassige Nationalteam Westdeutschlands gerät. Die auf die wahre Geschichte von Ralph Klein zurückgehende Film, der hier den Namen Max Stoller erhält, ist auf der einen Seite ein unter ästhetischen Gesichtspunkten hervorragend gemachter Film über das Lebensgefühl und die dinglichen Lebensäußerungen dieser Zeit, die einmal die der Achtziger Jahre, ein andermal die der Dreißiger ist , es ist auch eine insbesondere durch den Hauptdarsteller Danny Huston – ja, der Sohn des Regisseurs – psychologisch glaubwürdig dargestellte Trauersituation.

 

Denn in den Rückblenden erleben wir den nach Deutschland gekommenen Israeli, der sich einst mit der Mutter aus Auschwitz retten konnte, während der Vater schon zuvor deportiert wurde und starb, wie dieser ein Leben lang sich für den am Tod des Vaters Schuldigen empfand, da er annahm, der Vater habe des von ihm geklauten Stück Torte wegen seinen Unterschlupf und Versteck verlassen, um in der Konditorei für den Sohn zu zahlen. Von dieser Last kann ihn die noch immer als Konditoreimeisterin Lebende – Irm Hermann in einer zarten Rolle – befreien, da sie dem Vater nie vom Stehlen des Sohnes berichtet hatte. Dem fällt ein Stein vom Herzen, auch wenn er über seine Mutter und den Vater anderes erfährt, was ihm nicht gefällt.

 

Um Basketballspielen geht es kaum. Das ist dem Regisseur nur der Aufhänger und so erfährt man auch nicht so richtig, weshalb es zuerst nicht funkt in der Mannschaft, die nachher, nachdem die Platzhirsche ihren Platz gefunden haben, gut zusammenspielt. Aber das erfahren wir nur. Wir sehen wenig. Viel dafür von der Nebengeschichte, die zur Hauptgeschichte wird: der Suchhilfe nach dem verschwundenen Ehemann der Türkin und deren halbwüchsiger Tochter, die heute in der alten Wohnung der Stollers lebt. Das ist eine anrührende Geschichte und versöhnt mit dem nicht Ausgespielten. Für Frankfurt und Umgebung ein sicher hochinteressanter Film, da die Aufnahmen von früher hervorragend sind.

 

 

DIE LEBENDEN

 

Barbara Albert, Österreicherin, geht in die Nazi-Vergangenheit zurück, die in Österreich immer noch etwas vergangener scheint, als hierzulande. Die junge Sita entdeckt, daß ihr geliebter Großvater ein Nazi war und zwingt ihn – aber sehr dezent und liebevoll – ihr alles zu erzählen.

 

 

NACH DER REVORLUTION

 

Nach der Revolution ist vor der Revolution, kann man eine ganze Reihe angefangener Revolutionen heute definieren. Hier geht es um Ägypten, wo eine reiche Werbejournalistin sich in einen armen Schlucker verliebt, der nach der Revolution unter die Räder kommt, woraus ihn die emanzipierte Frau befreien möchte. Eine etwas mechanisch ins Liebesleben übersetzte Revolutionsgeschichte, die gleichzeitig mehrere Herren bedient.

 

 

TO THE WONDER

 

Terrence Malick fällt mit diesem Film auch deshalb so ab, weil er die Liebe einer Pariserin zu einem Verschlossenen aus Oklahoma trotz faszinierender Bilderflut nicht zeigen kann.

 

 

DIE WILDE ZEIT

 

Der französische Regisseur Olivier Assayas, der bei der Studentenrevolte 1968 ein Jugendlicher war, macht einen Film, der sich dem damaligen Milieu und der Zeit ästhetisch, filmisch und ethisch honorig nähert. Sehr zu empfehlen.

 

 

ZWEI MÜTTER

 

Ein lesbisches Paar will durch einen Samenspender ein Kind bekommen. Der Film zeigt, wie schwierig das ist, was 'normalen' Ehepaaren kein Problem ist.