f pav3Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 26. Dezember 2019, Teil 3

Redaktion

London (Weltexpresso) -  Was zeichnete Luciano Pavarottis Stimme aus, die unzählige Menschen berührte? Selbstverständlich hatte der Tenor eine erstaunliche Bandbreite. Schon zu Beginn seiner Karriere traf er scheinbar mühelos die gefürchteten neun hohen Cs in Donizettis „Die Regimentstochter“. Die meisten Tenöre wandeln die Note in ein B ab, das schon schwer genug zu meistern ist – nicht so Pavarotti.

Er schrieb Operngeschichte und wurde als „König des hohen C“ gefeiert. Kritiker schwärmten von seiner „honigsüßen“ Stimme. Doch Pavarottis Kunst ging über technische Virtuosität und kristallklaren Klang weit hinaus. In seinem Auftreten lag eine unwiderstehliche Vitalität und Herzenswärme, die sich direkt auf den Zuhörer übertrug. Bis heute ist diese „Seele“ in Pavarottis Gesang schwer in Worte zu fassen.

„Kein anderer hatte eine so reine Stimme“, sagt Dickon Stainer, CEO von Universal Music (Klassik und Jazz) und ausführender Produzent des Films. „Man erkennt Pavarotti im Bruchteil einer Sekunde, auch an der Diktion. Er konzentrierte sich auf jedes einzelne Wort, jede Note. Diese Kompromisslosigkeit äußerte sich in einer Kraft und Schönheit des Ausdrucks, die jeden erreichte. Immer.“

Als Vorsitzender der Classical Music Group bei Decca Records, wo Pavarotti lange unter Vertrag war, spielte Stainer eine wichtige Rolle bei der Realisierung von PAVAROTTI. „Ohne Decca wäre Pavarotti nicht der Pavarotti“, betont Ron Howard. „Die Unterstützung des Labels war für uns unschätzbar.“

Pavarottis erste Aufnahmen für Decca entstanden 1964. In sechs Jahren sang er elf Opern und Verdis „Requiem“ ein – Meilensteine seiner Karriere. Später nahm Decca auch die heißeste Boygroup der 1990er Jahre unter Vertrag: die drei Tenöre Luciano Pavarotti, Plácido Domingo und José Carreras, die zum Pop-Phänomen wurden, als sie 1990 in Rom die Fußballweltmeisterschaft eröffneten – vor über einer Milliarde TV-Zuschauern. Dieser sensationelle Auftritt, bei dem jeder der drei die Kollegen zu neuen Höhenflügen anstachelte – atemberaubender Gipfel: „Nessun dorma“ –, war buchstäblich ein weltbewegendes Ereignis. Plötzlich summten sogar Sport-Fans Opernarien, die drei Tenöre füllten Stadien wie sonst Bruce Springsteen oder die Rolling Stones.

„Das Kapitel über die drei Tenöre und ihren enormen Erfolg bedeutet mir viel“, so Dickon Stainer. „Vielen ist heute wahrscheinlich gar nicht mehr bewusst, wie groß das Trio war. Die drei waren die größte ‚Band‘ der Welt! Dabei hatten sie bis dahin nie zusammen gesungen. So etwas wie diesen Auftritt in Rom hatte die Welt noch nicht gesehen. Er hat die gesamte Musikindustrie verändert.“

Stainer ist überzeugt, dass nicht nur Pavarottis wundervolle Stimme überdauern wird, sondern auch die Person selbst. „Er war der Sohn eines Bäckers und wurde der größte Star der Welt. Luciano Pavarotti war aber auch ein sozial engagierter Mensch, der alles teilen wollte. Ihm ist gelungen, was andere nicht vermochten: Er sprengte sämtliche Genre-Grenzen. Er hatte diese magische Fähigkeit, Menschen auf der ganzen Welt zu begeistern.“

Foto:
© Verleih

Info:
MIT
LUCIANO PAVAROTTI
BONO, JOSÉ CARRERAS, PLÁCIDO DOMINGO , PRINZESSIN DIANA,  SPIKE LEE,  STEVIE WONDER,  NELSON MANDELA u.v.a.



Regie RON HOWARD
Drehbuch MARK MONROE