Helga Faber
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Die Kunst Vincent van Goghs (1853-1890) ist allgegenwärtig. Zu Lebzeiten wenig beachtet, wurde das Werk des niederländischen Malers nach dessen frühem Tod zum maßgeblichen Einfluss für nachfolgende Künstler/innen und auch die Entwicklung der Moderne in Deutschland. Aktuell zeigt das Städel Museum die Ausstellung Making Van Gogh. Geschichte einer deutschen Liebe.
Aus diesem Anlass zeigt das Kino des DFF Filme, die sich mit dem bewegten Leben des niederländischen Künstlers beschäftigen. Neben Klassikern von Vincente Minnelli und Maurice Pialat umfasst die Auswahl auch einen experimentellen Dokumentarfilm aus dem Westdeutschland der 1980er Jahre und sogar einen Science-Fiction-Film aus der DDR: Die „deutsche Liebe“ für van Gogh hat sich auch im Film niedergeschlagen.
Donnerstag, 2. Januar, 20:30 Uhr
Mittwoch, 8. Januar, 18 Uhr
LUST FOR LIFE Vincent van Gogh – Ein Leben in Leidenschaft
USA 1956. R: Vincente Minnelli
D: Kirk Douglas, Anthony Quinn, James Donald. 122 Min. DCP. OmU
Den Mythos um van Gogh als genialen, aber psychisch kranken Künstler schufen nicht zuletzt Filme wie dieser mit Kirk Douglas in der Hauptrolle. Immer wieder lässt Regisseur Vincente Minnelli den Zuschauer über die Schulter des Malers schauen und dessen Kunst in der Entstehung beobachten. Originalgemälde van Goghs haben „Gastauftritte“ im Film. Für seine Rolle als Paul Gauguin erhielt Anthony Quinn einen Oscar® als bester Nebendarsteller.
Freitag, 3. Januar, 20:30 Uhr
Sonntag, 5. Januar, 18 Uhr
AT ETERNITY'S GATE Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit
USA/Frankreich/Großbritannien 2018. R: Julian Schnabel
D: Willem Dafoe, Oscar Isaac, Mads Mikkelsen. 111 Min. DCP. OmU
Der jüngste Film über Vincent van Gogh bringt nicht einfach eine Biografie auf die Leinwand: Das Anliegen des Regisseurs Julian Schnabel ist es, die Welt aus der Sicht Vincent van Goghs zu zeigen. Die enge Zusammenarbeit mit Hauptdarsteller Willem Dafoe und Schnabels langjährige Erfahrung als Maler sind es, die einen entscheidenden neuen Zugang zu van Goghs Geschichte ermöglichen.
Dienstag, 7. Januar, 20:30 Uhr
Sonntag, 26. Januar, 20:30 Uhr
VINCENT AND THEO
Frankreich/Großbritannien/Niederlande/Italien/Deutschland 1990. R: Robert Altman
D: Tim Roth, Paul Rhys, Wladimir Yordanoff. 138 Min. 35mm. OF
An originalen Schauplätzen in Frankreich und in den Niederlanden gedreht, konzentriert sich das Biopic von Robert Altman vor allem auf die Beziehung zwischen Vincent und dessen jüngerem Bruder Theo van Gogh. Theo arbeitete als Kunsthändler in Paris und überzeugte Vincent, Maler zu werden. Seine Unterstützung – sowohl finanziell als auch emotional – spielte eine entscheidende Rolle für Vincents Werdegang.
Freitag, 10. Januar, 17:30 Uhr
Mittwoch, 22. Januar, 20:30 Uhr
VAN GOGH
Frankreich 1991. R: Maurice Pialat
D: Jacques Dutronc, Alexandra London, Bernard Le Coq. 158 min. 35mm. OmU
Der Film zeigt die letzten zwei Monate im Leben van Goghs und sticht dabei durch seinen Fokus auf die alltägliche Lebenswirklichkeit des Künstlers hervor. Berühmte Gemälde oder Anekdotenhaftes, wie das abgeschnittene Ohr, kommen nicht vor. Stattdessen stehen die täglichen Herausforderungen und Schwierigkeiten im Vordergrund. Regisseur Maurice Pialat war selbst Maler; in einigen Arbeitsszenen sind seine Hände zu sehen.
Samstag, 11. Januar, 20:15 Uhr
Freitag, 24. Januar, 20:15 Uhr
YUME – AKIRA KUROSAWAS TRÄUME
Japan/USA 1991. R: Akira Kurosawa. D: Akira Terao, Mitsuko Baishô, Martin Scorsese. 115 Min. 35mm. OmeU
Kurosawa verfilmt acht Träume und Albträume, die ihn lang beschäftigt haben. Der märchenhafte Episodenfilm zeigt einen intensiven, farbenprächtigen Reigen von außergewöhnlicher Poesie. In einem der schönsten Träume befindet sich Kurosawas Alter Ego plötzlich in den Gemälden Vincent van Goghs. In den berühmten Weizenfeldern trifft er den Maler bei der Arbeit – gespielt wird van Gogh von Regisseur Martin Scorsese.
Samstag, 12. Januar, 12 Uhr
LOVING VINCENT
Polen/Großbritannien/USA/Schweiz/Niederlande 2017. R: Dorota Kobiela, Hugh Welchman
Animationsfilm. 95 Min. DCP. OmU
Im „ersten Langfilm aus Ölgemälden“ ermöglicht es Animationstechnik, auf einmalige Weise in die Gemälde Vincent van Goghs einzutauchen. Die Handlung spielt ein Jahr nach dem tragischen Lebensende van Goghs. Der junge Armand Roulin soll einen posthum aufgetauchten Brief Vincents an dessen Bruder Theo aushändigen. In Auverssur- Oise spricht er mit mehreren Leuten, die angeben, Vincent gekannt zu haben, und gerät in Zweifel über die Geschichte des Suizids.
Dienstag, 21. Januar, 18 Uhr
VINCENT VAN GOGH – DER WEG NACH COURRIÈRES
BRD 1989. R: Christoph Hübner, Gabriele Voss. Dokumentarfilm. 89 Min. DCP
Ausgehend von Briefen an den Bruder Theo konzentriert sich dieses Werk auf van Goghs frühe, wenig bekannte Lebensphase: von der frustrierenden Zeit als Laienprediger im Borinage (1878-1880) bis zu seinem einsamem Aufenthalt in Drenthe und der Zeit im Elternhaus im Nuenen, wo der Maler bis 1885 blieb. Die hundert Jahre alten Briefe gewinnen in Verbindung mit zeitgenössischen Ortsansichten an überraschender Lebendigkeit.
Dienstag, 28. Januar, 18 Uhr
BESUCH BEI VAN GOGH – EIN UTOPISCHER FILM
DDR 1985. R: Horst Seemann
D: Grazyna Szapolowska, Christian Grashof, Rolf Hoppe. 104 Min. 35mm
Im diesem außergewöhnlichen Sci-Fi-Abenteuer reist die Wissenschaftlerin Marie aus dem 22. Jahrhundert zurück ins 19. Jahrhundert, um Gemälde des Malers Vincent van Gogh zu kaufen, bevor dieser berühmt wird – und die Preise seiner Bilder ins Extrem steigen. Was als eine „Geschäftsreise“ geplant ist, wird zu einer Liebesgeschichte, denn Marie verliebt sich in Vincent und versucht schließlich, seinen Selbstmord zu verhindern.
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