Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom11. Juli 2013, Teil 2
Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) – Tatsächlich sind Filmthemen wohl unendlich. Denn, wenn man sich einmal überlegt, wie viele Filme es bisher schon gab und wie viele Filme täglich gedreht werden, wie viele es in einer Welt, wo auch 'unterentwickelte' Länder zu Filmländern werden, in Zukunft sein werden, den muß nicht wundern, daß bestimmte Themen immer wieder auftauchen.
ADIEU PARIS
In diesem Film sind es das Sterben, auch das der Liebe, und der gesellschaftliche und persönliche Niedergang eines Bankers, die als unabhängige Geschichten in einen Lebensstrang gebunden werden, der dann auch noch Hoffnung ausstrahlen soll. Ziemlich gewaltsam macht dies Regisseurin Franziska Buch, wenn die verzweifelte Patrizia ( Jessica Schwarz) am Düsseldorfer Flughafen auf Frank (Hans Werner Meyer) trifft. Sie hat gerade im Gespräch mit ihrem französischen und verheirateten Liebhaber, in dem er sich von ihr ein Kind wünscht, mitbekommen, wie dieser einen Autounfall erleidet und will sofort nach Paris, hat aber kein Geld dabei. Er, auf dem Höhepunkt seiner Karriere, fliegt nach Paris, weil er dort ein Schnäppchen machen will und streckt ihr das Geld vor.
Auch ein zweites Mal treffen sich die beiden zufällig. Doch, da herrschen schon andere Verhältnisse. Die wollen wir hier gar nicht ausbreiten, sondern nur darauf hinweisen, daß eigentlich alles sehr lebensnah, also realistisch bleibt und dennoch der Film einem überkonstruiert und vollgeladen vorkommt. Er will einfach zu viel vermitteln, wenn die französische Ehefrau die deutsche Geliebte nach Paris einlädt, um gemeinsam die Geräte für den im Koma Liegenden abschalten zu lassen, wenn die deutsche Ehefrau gerade in dem Moment, als der Ehemann sich noch auf dem Höhepunkt seines Einflusses sieht, aus dem Coup die Schlappe wird und er entlassen wird, genau dann ihr gemeinsames Kind packt und mit einem anderen stiften geht und der haltlos Gewordene in seinem chicen Haus, das er sowieso räumen muß, zum bartspriesenden Alkoholiker wird.
Beim dritten Treffen geht das gegenseitige Ratgeben los. Sie fängt an, sich alles von der Seele zu schreiben und er...ja, sie haben eine gemeinsame Zukunft. Bißchen viel Klischee.
THE CALL
„Bei Anruf Mord“ hieß das früher. Hier ist die Notrufzentrale in Person der Halle Berry zuständig, daß aus einer Notsituation normales Leben wird. Denn das Opfer liegt in einem Kofferraum und ist entführt....
DIE UNFASSBAREN – NOW YOU SEE ME
Die Geschichte wäre gut: vier Magier tuen sich zusammen und tüfteln die dollsten Dinger aus, die die Polizei ratlos macht. Aber irgendwie glaubt man der Konstruktion nicht.
SYSTEMFEHLER – WENN INGE TANZT
Das sind so die Sommerkomödien, die unter die Haut gehen sollen. Hier bleibt die Musik im Gedächtnis, denn das ist eine Band, die SYSTEMFEHLER heißt und die INGE ist ihr größter Hit. Alles andere vergißt man leicht und gleich.
DAS GLÜCK DER GROSSEN DINGE
Henry James liefert die Vorlage, das Filmteam macht daraus eine anrührende Leinwandgeschichte. Ein Mädchen erlebt hautnah, wie die Ehe der Eltern scheitert und diese mit neuen Lebenspartnern scheitern müssen. Die Mutter spielt Julianne Moore, die Tochter Onata Aprile, die in Erinnerung bleibt. Ein sehr sehenswerter Film.