1822-STÄDEL-NÄCHTE IN KOOPERATION MIT ORFEO‘S ERBEN in Frankfurt am Main
Romana Reich
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Wir haben schon einmal berichtet, aber jetzt wird es ernst: Vom 28. bis 31. August lädt das Städel in Frankfurt am Main erstmals zum Sommerkino in den Städel Garten. Unter freiem Himmel und auf dem begrünten Dach des Städel-Erweiterungsbaus werden im Rahmen der 1822- Städel-Nächte und in Kooperation mit dem Frankfurter Programmkino Orfeo‘s Erben vier Filme präsentiert, die sich auf ganz unterschiedliche Art und Weise mit dem Leben und Werk berühmter Künstler auseinandersetzen.
Bei der kostenlosen Veranstaltung werden an den ersten drei Abenden auf großer Leinwand mit „Das Mädchen mit dem Perlenohrring“ (2003), „Gerhard Richter“ (2011) und „Renoir“ (2012) aufwendige Kinoproduktionen gezeigt, die jeweils einen Künstler aus der Sammlung des Städel Museums zum Thema haben. Den vierten Film am letzten Abend des Sommerkinos im Städel Garten kann das Publikum schließlich selber wählen. Zur Abstimmung stehen die Dokumentationen über die Gegenwartskünstler „Marina Abramovic: The Artist is present“ (2012), „Ai Weiwei – Never Sorry“ (2012) sowie das Filmporträt „Basquiat“ (1996).
Die Veranstaltung ist eine Kooperation des Städel Museums mit dem Frankfurter
Programmkino Orfeo‘s Erben und findet im Rahmen der 1822-Städel-Nächte statt.
Sie wird von der Frankfurter Sparkasse gefördert. Der Eintritt zum Sommerkino im Städel Garten ist kostenlos. Wenige Sitzgelegenheiten werden während der Veranstaltung gestellt. Es wird gebeten, eigene Decken und Sitzgelegenheiten mitzubringen. Für das leibliche Wohl sorgt vor und während der Veranstaltung IMA Catering mit einem Barbecue-Stand, herzhaften und süßen Speisen sowie Getränken. Bei schlechtem Wetter, was in diesen Tagen leider vorherrscht, finden die Vorführungen im Metzler-Saal des Städel Museums statt.
Das Open Air Sommerkino ist Teil einer neu ins Leben gerufenen Initiative, mit der
das Städel Museum seine frei zugängliche Gartenfläche für wechselnde Installationen, Performances und Veranstaltungen zur Gegenwartskunst öffnen will. Bereits im Zuge der Neupräsentation der Skulpturensammlung im Städel Garten und der neuen Reihe „Im Städel Garten“ wurde der Außenraum des Städel zum Raum für performative und installative Arbeiten von Adrian Williams („Watering Hole“) sowie des Lichtkünstlers Adolf Luther („Architektur als Licht und Spiegelung“).
PROGRAMM
Mittwoch, 28. August, Einlass 20 Uhr, Filmbeginn bei Anbruch der Dunkelheit
DAS MÄDCHEN MIT DEM PERLENOHRRING
USA/UK/Luxemburg 2003, Regie: Peter Webber, D: Scarlett Johansson, Colin
Firth, 96 Minuten, deutsche Fassung
Delft, 1665: Die 17-jährige Griet (Scarlett Johansson) zieht als Magd in das
kinderreiche Haus des niederländischen Malers Johannes Vermeer (Colin Firth) und
seiner Frau Catharina. Obwohl sie Welten, Bildung und sozialer Stand trennen, fühlt
sich Vermeer zu Griet hingezogen. Schon bald sieht sich Griet nicht nur der
Faszination für den Künstler und zugleich ihren Gefühlen für den Metzgersohn Pieter
ausgesetzt, sondern auch den Nachstellungen von Vermeers Patron Van Ruijven
und den Intrigen seiner Schwiegermutter Maria Thins.
Donnerstag, 29. August, Einlass 20 Uhr, Filmbeginn bei Anbruch der Dunkelheit
GERHARD RICHTER
D 2011, Regie: Corinna Belz, 97 Minuten, deutsche Fassung
Regisseurin Corinna Belz hat den Maler Gerhard Richter von April bis September
2009 in seinem Atelier in Köln besucht und einen intensiven Blick auf seinen
Schaffensprozess geworfen. Im Mittelpunkt stehen die Entstehung der
großformatigen, abstrakten Gemälde aus dieser Zeit, Richters Arbeitstechnik mit
Pinsel und Rakel sowie seine Reflexionen über das eigene Werk. Sie zeigt den
Künstler bei seiner Arbeit im Atelier, den Umgang mit dem Malmaterial, die
Überarbeitung der Bilder und Richters Überlegungen und Zweifel, inwieweit ein Bild
gelungen ist.
Freitag, 30. August, Einlass 20 Uhr, Filmbeginn bei Anbruch der Dunkelheit
RENOIR
PL/S 2012, Regie: Gilles Bourdos, D: Michel Bouquet, Vincent Rottiers, Christa
Theret, 111 Minuten, deutsche Fassung
Der an Altersarthritis und dem Verlust seiner Frau leidende Maler Auguste Renoir
(Michel Bouquet) lebt 1915 an der Côte d’Azur. Zusammen mit seinem Sohn Jean
(Vincent Rottiers) führt er ein unaufgeregtes und zurückgezogenes Leben. Die
Malerei ist nach wie vor seine große Leidenschaft. Als plötzlich die junge und
unbekümmerte Andrée (Christa Theret) in das Leben des Malers tritt, um für ihn
Modell zu stehen, erwachen in ihm ganz neue Energien.
Samstag, 31. August, Einlass 20 Uhr, Filmbeginn bei Anbruch der Dunkelheit
Publikumsfilm
Zur Abstimmung stehen drei Filme über Gegenwartskünstler: „Marina
Abramovic: The Artist is present“ (2012), „Ai Weiwei – Never Sorry“
(2012) und „Basquiat“ (1996)
MARINA ABRAMOVIC: THE ARTIST IS PRESENT
USA 2012, Regie: Jeff Dupre, Matthew Akers, D: Marina Abramovic, Ulay, Klaus
Biesenbach, 106 Minuten, OmU
Seit mehr als vierzig Jahren definiert Marina Abramović den Begriff "Kunst" immer
wieder neu. Sie erschafft Performances, die fordern, schockieren und bewegen und
gebraucht ihren Körper dabei als Werkzeug, um sich selbst und ihr Publikum an ihre
physischen und psychischen Grenzen – und darüber hinaus – zu bringen. Die
Dokumentarfilmer beleuchten die Welt der Marina Abramović und zeigen sie während
der Vorbereitungen einer ihrer wichtigsten Ausstellungen: einer großen Retrospektive
ihrer Arbeiten im Museum of Modern Art in New York.
AI WEIWEI – NEVER SORRY
USA 2012, Regie: Alison Klayman, D: Ai Weiwei, Chen Danqing, Ying Gao, 91
Minuten, OmU
Drei Jahre lang begleitete Alison Klayman den weltweit gefeierten Aktivisten Ai
Weiwei. Aus Hunderten Stunden Material montierte sie das erste abendfüllende
Filmporträt über ihn. „Ich fühle mich wie ein Schachspieler“, sagt der chinesische
Avantgarde-Künstler und politische Aktivist Ai Weiwei, „mein Gegner macht eine
Bewegung und dann mache ich die nächste.“
BASQUIAT
USA 1996, Regie: Julian Schnabel, D: Jeffrey Wright, Benicio del Toro, David
Bowie, Dennis Hopper, 108 Minuten
Biopic über Jean-Michel Basquiat, den Sohn karibischer Einwanderer und Graffiti-
Sprüher, der in den 80ern zum jüngsten Liebling der New Yorker Kunstszene
heranwuchs, die Freundschaft Andy Warhols gewann und mit gerade mal 27 an einer
Überdosis Heroin starb.
INFO:
1822-Städel-Nächte
Die 1822-Städel-Nächte sind eine von der Frankfurter Sparkasse geförderte
Veranstaltungsreihe des Städel, in der das Museum andere Kulturinstitutionen einlädt
und die vielfältigen Verknüpfungen zwischen bildender Kunst, Musik, Film, Literatur
oder Tanz sowie die Verbundenheit der unterschiedlichen Kulturinstitutionen in
Frankfurt auf kreative Weise deutlich macht. Anlässlich ihres 190. Geburtstags
unterstützt die Sparkasse für drei Jahre die 1822-Städel-Nächte, um ihre
Verbundenheit mit Frankfurt und dem Rhein-Main-Gebiet zum Ausdruck zu bringen.
MITTWOCH, 28. AUGUST BIS SAMSTAG, 31. AUGUST 2013
Städel Museum, Schaumainkai 63, 60596 Frankfurt am Main
Einlass 20.00 Uhr, Filmbeginn bei Anbruch der Dunkelheit
Eintritt frei