ich dein Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 1. Juli 2021, Teil 12

Redaktion

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Künstliches Leben in Erzählungen: Von wegen ScienceFiction - die Geschichte von künstlich geschaffenen Wesen ist so alt wie die Kulturgeschichte der Menschheit selbst. Helmut Swoboda definierte 1967 in seinem Buch „Der künstliche Mensch“ drei Ausrichtungen der Schöpfung:

Die magisch-mythische Erschaffung erfolgte durch das göttliche Eingreifen und erklärt die Schaffung der ersten Menschen. Ihre bekanntesten Vertreter: Adam und Eva, geschaffen aus Lehm, beziehungsweise einer Rippe. Laut Ovid formte der Titan Prometheus Menschen aus Lehm und Wasser und belebte sie.  Auch erzählte er bereits die Geschichte vom Künstler Pygmalion von Zypern, der sich als Bildhauer lieber eine eigene perfekte Wesensgestalt von Frau erschuf: die Elfenbeinstatue erwachte schließlich Dank der Göttin Aphrodite zum Leben und führte fortan als Galatea ein Leben mit Pygmalion.

Die biologische Linie behandelt die Fragen nach dem „Geheimnis des Lebens“ und den damit verbundenen Fähigkeiten wie eine Seele, Bewusstsein und Emotionen. Das Spektrum reicht vom alchemistischen Homunculus, der auch bei Goethe im „Faust. Der Tragödie zweiter Teil“ von 1832 in einem Kolben entstand, über Mary Shelleys „Frankenstein“ bis hin zu geklonten oder genetisch konstruierten Wesen.

Durch die fortschreitende Technisierung bildete sich eine dritte Linie aus, die alles vom mechanisch betriebenen Automaten bis hin zur computergestützten Künstlichen Intelligenz umfasst. Auch technische Automaten sind keine Erfindung der Neuzeit, bereits Homer beschrieb die goldenen Dienerinnen des griechischen Gottes des Feuers und der Schmiedekunst Hephaistos. Die lebende Puppe Olimpia in dem Nachtstück „Der Sandmann“ (1816) ist sicher der bekannteste Automat im Werk von E.T.A. Hoffmann. Die ersten Maschinenmenschen tauchten in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf, wie der dampfbetriebene Maschinenmensch in Edward S. Ellis‘ „The Steam Man of the Prairies“ (1865). Der uns geläufige Begriff des „Roboters“ für einen künstlichen Menschen geht auf das 1921 erschienene Theaterstück „R.U.R.“ des tschechischen Schriftstellers Karel Čapek zurück. Der Begriff entlehnt sich aus dem tschechischen Wort „robot“, was so viel wie „Zwangsarbeit“ bedeutet. Als „Roboter“ versteht man eine Maschine, die eine programmierte Abfolge von Aktionen selbstständig ausführt. Weist ein Roboter menschliche Eigenschaften einer Figur als Torso mit Armen, Beinen und Kopf mit einem aufrechten Gang auf, kann man ihn als humanoid bezeichnen.


More human than human - Roboter in der Filmgeschichte

Menschenähnliche Maschinen finden sich bereits seit der Frühzeit des Films in den Geschichten.  Zunächst als Gehilfen, später als unerbittliche Soldaten oder gar in ganzen Armeen kämpften Roboter gegen die Menschheit und gegen sich selbst, bevor sie in der Neuzeit auch versöhnlichere Verhältnisse mit den Menschen einnahmen. Ein streifender Blick in die Filmgeschichte:

Als einer der ersten Roboter gilt der L'UOMO MECCANICO im gleichnamigen italienischen Stummfilm von André Deed aus dem Jahre 1921. Ein überdimensionierter mechanischer Mensch wird von einer Gangsterbande für Überfalle missbraucht – und schließlich von einem weiteren Roboter zur Strecke gebracht. Die von Brigitte Helm gespielte Maschinen-Maria wurde zur Ikone in Fritz Langs expressionistischem Monumentalfilm METROPOLIS (1927, nach Thea von Harbous gleichnamigen Roman). Die „falsche Maria“ wird für politische Zwecke missbraucht, um einen Arbeiteraufstand zu verhindern.

Wie THE DAY THE EARTH STOOD STILL (Regie: Robert Wise, 1951) zeigte, sind auch Roboter aus dem Weltall – hier der mächtige Gort – eine Bedrohung für die Menschen. In diesem Fall metaphorisch als die Angst der Amerikaner vor der Atombombe im Kalten Krieg zu interpretieren.

Der 1956 im Film FORBIDDEN PLANET (Regie: Fred M. Wilcox) eingeführte Robby the Robot avancierte zur Science-Fiction-Ikone mit Auftritten in TV-Shows, Werbespots und Vermarktungen als Spielzeug oder Kostüm.

Roboter, die Menschen durch ihre optische Repräsentation zum Verwechseln ähnlich sehen und ihn in Mimik, Gestik und Sprache imitieren, werden als Androide (männlich) oder Gynoide (weiblich) bezeichnet. Je perfekter das Aussehen und Verhalten des Menschen imitiert werden, desto höher gilt seine gesellschaftliche Akzeptanz. Angelehnt an die Geschichte von „Pinocchio“ erschuf Osamu Tezuka mit der TV-Serie „Astro Boy“ die Geschichte eines Androidenjungen, der von einem Professor als künstlicher Ersatz für seinen verstorbenen Sohn erschaffen wurde. „Astro-Boy“ war das erste japanische Anime, das im US-TV zu sehen war.

1965 baute Vincent Price als irrer Wissenschaftler in DR. GOLDFOOT AND THE BIKINI MACHINE (Regie: Norman Taurog) verführerische Gynoidinnen, um reiche Männer zu berauben. Natürlich eine Satire auf die erfolgreichen Spionagefilme seinerzeit, wie die „James Bond“-Abenteuer DR. NO (1962) und GOLDFINGER (1964).

In der deutschen Kult-Fernsehserie „Raumpatrouille Orion“ muss Commander Cliff Allister McLane 1966 bedrohliche umprogrammierte Arbeitsroboter bekämpfen.

Als Cyborgs, also kybernetische Organismen, werden symbiotische Verbindungen aus Menschen und Maschine bezeichnet. Der Mensch wird hierbei mit künstlichen mechanischen oder technischen Bauteilen ergänzt, um Körperteile wiederherzustellen (beispielsweise Ersatz einer durch einen Unfall verlorenen Hand durch eine Prothese) oder um seine Fähigkeiten zu erweitern (beispielsweise verstärkte Körperkraft). In CYBORG 2087 (von Regisseur Franklin Adreon, 1966) reist ein Cyborg aus der Zukunft in die Gegenwart, um die Machtübernahme der Maschinen zu verhindern – sozusagen die Vorlage für James Camerons TERMINATOR, der 1984 in den Kinos zu sehen war.

Stanley Kubrick präsentierte uns 1968 basierend auf Arthur C. Clarkes Kurzgeschichten den Bordcomputer HAL 9000 in 2001: ODYSSEE IM WELTRAUM. Hinter dem rot leuchtenden Kameraauge verbirgt sich die künstliche Intelligenz eines Supercomputers, der zunehmend neurotischer wird und schließlich gegen die Besatzung agiert, um seine Mission der Reise zum Jupiter fortzuführen.

WESTWORLD von Regisseur Michael Crichton versetzte die Zuschauer 1973 in den Freizeitpark der Zukunft: In Delos können Menschen in die Themenländern Wilder Westen, Mittelalter oder Römisches Reich eintauchen. Androiden und Gynoiden beleben diese Welten als Statisten und müssen das Gebahren der Menschen aushalten – bis ein Fehler im System zur Gegenwehr der Maschinen führt, die dabei das erste Asimovsche Gesetz der Unversehrbarkeit eines Menschen durch einen Roboter brechen.

In einer US-Kleinstadt ermorden in dem Film THE STEPFORD WIVES (Regie: Bryan Forbes, 1975) Männer ihre emanzipierten Frauen und ersetzen sie durch maschinelle Duplikate. Diese Gynoiden sollen in allen Lebenslagen die für den Mann perfekte Frau abgeben - eine schmerzhaft-überspitzte Kritik an der patriarchalen bürgerlichen Struktur der amerikanischen Gesellschaft.

Als ungleiches Buddyteam bringen C-3PO und R2-D2 seit 1977 Humor in die Filme der STAR WARS-Saga, in der es auch sonst nicht an Robotern, Cyborgs und Klonen mangelt.

Ridley Scott überraschte im Science-Fiction-Horrorfilm ALIEN (1979) mit der Enthüllung des Crewmitglieds Ash als Androiden. Eine Lebensform, die auch fortan in den Filmen der Reihe ihren Auftritt finden sollte.

Und noch einmal Ridley Scott: sein dystopischer Klassiker BLADE RUNNER aus dem Jahr 1982 (basierend auf dem Roman „Do Androids Dream of Electric Sheep?“ von Philip K. Dick) war ein stilbildendes Werk für das Cyberpunk-Genre. Die von der Tyrell Corporation künstlich produzierten „Replikanten“ wurden für extraterrestrische Arbeiten konstruiert, haben eine eingebaute Lebenszeit von vier Jahren und absolutes Verbot auf der Erde. Doch missachten sie diese Regeln, um sich selbst zu befreien. Scott stellt hier Fragen zur Gleichwertigkeit von natürlichen und künstlichen Emotionen, bzw. Menschen und Androiden: Wann ist der Punkt erreicht, an dem man eine Existenz achten muss?

1987 entwirft Regisseur Paul Verhoeven im Actionfilm ROBOCOP eine düstere und brutale Vision eines Cyborg-Polizisten, der eben nicht wie eine Maschine handelt, sondern getrieben durch seine Erinnerungen auf Rache sinnt.

Im STAR TREK-Universum begeistert der Androide „Data“ die Fans. In der Fernsehserie „Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert" agiert der Lieutenant Commander Data als zweiter Offizier. Sein positronisches Gehirn ermöglicht es ihm, Sachverhalte und Informationen frei von subjektiven Einflüssen sowie wesentlich effizienter als Humanoide zu erfassen, zu analysieren und zu beurteilen. Ist der Android vielleicht doch ein besserer Mensch?

1991 ließ James Cameron Arnold Schwarzenegger in TERMINATOR 2: JUDGEMENT DAY erneut als zeitreisenden Terminator die Menschheit vor dem künstlichen neuronalen Supernetzwerk „Skynet“ retten.

Das Anime GHOST IN THE SHELL (Regie: Mamoru Oshii, 1995) genießt Kultstatus durch seine komplexe Auseinandersetzung zum Thema künstliche Intelligenz. Der menschliche Anteil in den Cyborgs besteht nur noch aus menschlichen Gehirnzellen mit seinem Geist, der Identität und seiner Persönlichkeit. Ein Hacker durchdringt die Sicherheitsbarrieren, übernimmt die Kontrolle der Cyborgs und lässt sie Verbrechen begehen.

Das auf einer Asimov-Erzählung basierende Zukunftsdrama BICENTENNIAL MAN (Regie: Chris Columbus, 1999) erzählt von der Menschwerdung eines Haushalts-Androiden, der um seine Menschlichkeitsrechte vor dem Weltparlament kämpft.

Erneut wird der „Pinocchio“-Mythos 2001 in Steven Spielbergs Verfilmung A.I. – KÜNSTLICHE INTELLIGENZ aufgegriffen. Der „Mecha“ David – ein Androidjunge mit Bewusstsein – lebt in einer Konkurrenzsituation mit einem echten Sohn einer Familie und erhofft in seiner Odyssee nichts mehr als die Verwandlung in einen realen Jungen durch die „blaue Fee“.

Regisseur Alex Proyas widmet sich in I, ROBOT der Verfilmung von Isaac Asimovs 1950 erschienenem gleichnamigem Buch und den drei Robotergesetzen: 1. Ein Roboter darf keinen Menschen verletzen oder durch Untätigkeit zu Schaden kommen lassen. 2. Ein Roboter muss den Befehlen eines Menschen gehorchen, es sei denn, solche Befehle stehen im Widerspruch zum ersten Gesetz. 3. Ein Roboter muss seine eigene Existenz schützen, solange dieser Schutz nicht dem Ersten oder Zweiten Gesetz widerspricht. Diese formulierten Gesetze gelten als Kanon im Umgang mit Robotern, auch in der realen Welt.

Dass auch Roboter große Gefühle entwickeln können, zeigt der Pixar-Animationsfilm WALL-E (Regie: Andrew Stanton, 2008). Der Aufräum-Roboter gleichen Namens verliebt sich in die elegante EVE und hilft bedeutend bei der Revitalisierung der Erde und der Menschheit.

Als bester Freund des Menschen zeigt sich der Haushalts- und Pflegeroboter VGC-60L in ROBOT & FRANK (Jake Schreier, 2012). Eigentlich soll er den Tagesablauf seines Schützlings unterstützen, Frank macht ihn aber zum Komplizen bei einem Juwelenraub. Beachtet der Roboter die Asimovschen Robotergesetze oder das geltende Recht?

Ob Roboter verstorbene Menschen ersetzen können, spielt Schöpfer Charlie Brooker in der Folge „Be Right Back“ der Anthologie-Serie „Black Mirror“ durch. Anhand aller zugänglichen Informationen aus den sozialen Netzwerken und Mails entsteht durch künstliche Intelligenz zuerst ein Chatbot mit gleicher Tonalität zu seinem toten Vorgänger. Aus Videos lässt sich eine zweite sprechende Stufe für Telefonate simulieren. In der experimentellen dritten Stufe erhält der Wiedergänger einen synthetischen, auf sein Vorbild geprägten Körper. Und doch scheitert er im Zusammenleben aufgrund der fehlenden Erinnerungen und Gedanken, die sein Vorbild nie veröffentlichte.

Spike Jonze untersucht in dem romantischen Science-Fiction-Drama HER (2013) die romantische Beziehung zwischen einem empathischen, aber auch schüchternen Autoren – umwerfend gespielt von Joaquin Phoenix - und einem Betriebssystem mit künstlicher Intelligenz. Kann man sich in etwas Virtuelles – hier eine Stimme, die im Original von Scarlett Johansson eingesprochen wurde - verlieben, dass nur dank technischer Geräte wie Computer, Smartphone und Kopfhörern in unserer Welt erlebbar wird? Man kann. Doch leidet „Samantha“, wie sich das stets lernende KI-System selbst benannte, auch unter ihrem Drang nach Perfektion und Weiterentwicklung.

Der fluchtbereiten weiblichen künstlichen Intelligenz widmet sich auch EX MACHINA von Alex Garland (2015). Das Kammerspiel handelt vom Bewusstsein, dem Streben nach Perfektion, den Wert der Menschlichkeit und dem Übertrumpfen des Menschen durch die Technik. Gynoidin Ava wird dem von Alan Turig entwickelten Turing-Test unterzogen, der Maschinen auf menschliches Bewusstsein überprüft.

Und jetzt kommt Tom.


Kollege Maschine, übernehmen sie!

Roboter im Alltag? Schon lange Realität. Ausgefeilte Programme, maschinelles Lernen und künstliche Intelligenz ersetzen dabei die manchmal fehlerhafte und uneffiziente menschliche Arbeitskraft mit leistungsstarker, unermüdlicher Präzision, die weder einen Feiertag kennt noch eine Gewerkschaft.

In der Industrie übernehmen programmierte Maschinen Aufgaben, die für Menschen zu schwer, zu gefährlich oder zu eintönig sind. In New York patrouillieren seit neuestem Roboter-Hunde der Firma „Boston Dynamics“ in gefährlichen Wohngebieten, auf dem Mars sondiert der abgesandte Roboter „Perseverance“ potentielle neue Lebensräume für den Menschen.

Aber man muss nicht in astronomische Ferne schauen: Informationssysteme wie „Pepper“ in putziger humanoider Robotergestalt begrüßen Kunden und geleiten sie zu den gewünschten Bereichen in einem Kaufhaus oder Museum. Serviceroboter saugen Staub, putzen die Fenster, mähen den Rasen und reinigen den Pool, egal ob gewerblich oder privat. Roboter sollen unterstützen und nicht bevormunden, manchmal werden sie partnerschaftlich bereits als „Co-Bot“ bezeichnet.

Die Menschen nutzen immer mehr technische Unterstützung: Autos fahren als autonomes System selbstständig. Über das Handy auf dem Rückweg von der Arbeit die Waschmaschine anstellen? Kein Problem, das Internet der Dinge verknüpft physische Dinge und virtuelle Systeme miteinander zu einer globalen Infrastruktur und lässt sie durch Informations- und Kommunikationstechniken zusammenarbeiten. Wir Menschen erweitern unsere Realität mit immer mehr Assistenzsystemen, von schlauen Sprachhelfern wie „Alexa“ oder „Siri“, Augmented Reality-Brillen oder ganz alltäglich mit unserem Smartphone.

Die Beziehung von Mensch und Maschine hat Zukunft: Die Gesellschaft wird immer älter, der Fachkräftemangel in der Pflege ist groß. Pflegeroboter helfen bereits jetzt beim Reichen von Getränken oder Medikamenten und unterstützen beim Bettenmachen. Das Bedürfnis nach Berührung wird beispielsweise durch die Roboter-Robbe „Paro“ befriedigt. In der Medizin versucht man durch kleinste Nanoroboter minimalinvasiv exakt an der Stelle des Körpers einzugreifen, wo Hilfe benötigt wird. Man erhofft sich dadurch auch eine Methode zur Krebsbekämpfung.

Wir müssen uns fragen, wo der Mensch ersetzt und wo unterstützt wird. Welchen Fortschritt wollen wir ermöglichen und welche ethischen Grenzen aufrechterhalten?


Von der künstlichen zur künstlerischen Intelligenz

Bleibt den Menschen noch die Kunst? Auch hier tummeln sich Experimente in allen Bereichen der Künste. Ein paar Beispiele: 2019 präsentierte der chinesische Handyhersteller Huawei Franz Schuberts "Unvollendete" in der Londoner Cadogan Hall in einer neuen Fassung, nämlich "vollendet". Die Sätze drei und vier stammten aber nicht von einem menschlichen Komponisten, sondern wurden anhand von 90 Schubert-Stücken von einer Künstlichen Intelligenz (KI) auf einem Smartphone berechnet.

In filmischen Experimenten erschaffen durch künstliche Intelligenz erstellte „Deep Fakes“ Imitationen von Personen, mal künstlerisch, mal deutlich verjüngt und zunehmend öfter kaum noch vom Original zu unterscheiden. Stars könnten ewig leben: Filmemacher Travis Cloyd arbeitet derzeit an einem Spielfilm mit einem künstlich erschaffenen James Dean in der Hauptrolle.

Die Gynoidin „Sophia“ von Hanson Robotics erschafft durch Künstliche Intelligenz Videokunstwerke wie „Sophia Instantiation“, das einzigartige Muster ausgibt, die es vorher in der Welt nicht gab. Das Werk soll per Non-Fungible Token (NFT) versteigert werden und durch eine persönliche Interpretation des Käufers seinen letzten digitalen Pinselstrich erhalten.

Der neue Roman „Klara und die Sonne“ von Literatur-Nobelpreisträger Kazuo Ishiguro handelt von Klara, einer Künstlichen Freundin, die die Welt der Menschen auf einzigartige Weise wahrnimmt. In seiner Erzählung geht er der Frage nach, ob ein humanoider Roboter der richtige Weggefährte für ein 14jähriges Mädchen sein kann, reflektiert dabei über das Menschsein und über die Bedeutung von Liebe.

Aber können schlaue Maschinen auch Bücher schreiben? 2020 reiste Autor Daniel Kehlmann ins Silicon Valley um herausfinden, ob der von Bryan McCann geschaffene Algorithmus CTRL in der Lage ist, Geschichten zu erfinden. Seine Erkenntnis veröffentlichte er jüngst in seinem Buch „Mein Algorithmus und ich“. Bei komplexen Geschichten mag es noch schwierig sein, doch schreiben durch künstliche Intelligenz trainierte Systeme mittlerweile auch Nachrichten für die unterschiedlichsten Medien, selbst „Frontpage-Material“ (Anmerkung: wir schreiben Pressehefte noch durch reale Menschen).

Als Frage bleibt: kann künstliche Intelligenz irgendwann die Kreativität und auch die Empathie des Menschen nachbilden?

Foto:
Verleih

Info:
Besetzung

Alma                 Maren Eggert
Tom                  Dan Stevens
Mitarbeiterin    Sandra Hüller
Julian               Hans Löw
Vater Felser     Wolfgang Hübsch
Cora                 Annika Meier
Dekan Roger   Falilou Seck
Dr. Stuber        Jürgen Tarrach
Steffi                Henriette Richter-Röhl
Frau im Café    Monika Oschek
Jule Marlene    Sophie Haagen
Regina              Inga Busch
Chloé                Karolin Oesterling
Nico                  Franz Schmidt
Leon                 Victor Pape-Thies

Regie   Maria Schrader
Drehbuch Jan Schomburg, Maria Schrader
 
ICH BIN DEIN MENSCH basiert auf Motiven der gleichnamigen Kurzgeschichte von Emma Braslavsky, erschienen in der Sammlung "2029 - Geschichten von Morgen".

Abdruck aus dem Presseheft zum Film