furia eEine norwegisch-deutsche Koproduktion im ZDF über den Rechtsextremismus in Norwegen und wie Geheimdienst + Polizei dagegensteuern, Teil 8

Redaktion

Mainz (Weltexpresso) - Ine Marie Wilmann: Ich halte das Thema dieser Serie für äußerst wichtig und fand es aufregend und sinnvoll, Teil eines Projekts zu sein, das versucht, eine unterhaltsame und spannende Serie zu kreieren, die dennoch eine tiefere Bedeutung hat – und ich hoffe natürlich, dass man sie einerseits mit Popcorn anschauen und einen guten Thriller genießen kann, dass sie andererseits interessante und wichtige Gespräche und Diskussionen über den zunehmenden Extremismus und die Radikalisierung im Internet über die Grenzen hinweg anregen wird. Auch darüber, wie Worte und Taten miteinander verbunden sind.

"Furia" bietet einen gesellschaftlichen Mehrwert und wird gleichzeitig als spannende Serie gut unterhalten. Gjermund Stenberg Eriksen, Monster Scripted AS und X Filme Creative Pool haben den mutigen Versuch unternommen, sehr zeitgemäß zu arbeiten. Bei den Dreharbeiten haben wir erlebt, dass sich Fiktion und Realität tatsächlich überschneiden. Das hat der Produktion eine weitere, erschreckende Ebene verliehen. Es ist zwar Fiktion, und die talentierten Showrunner und Regisseure kennen sich mit ihrem Format wirklich aus, aber manchmal ist die Serie doch erschreckend nah an der Realität. Das hat mir tatsächlich die Augen geöffnet.

Neben dem relevanten Thema und der Möglichkeit, an dieser Produktion mitzuwirken, die Spannung mit Bedeutung erzeugt, war ich von Ragna, meiner Figur, sehr angetan und halte sie für eine wirklich sehr komplexe und interessante Person. Es kommt nicht häufig vor, dass die weibliche Hauptrolle so kompromisslos ist wie sie. Es gibt einige Dinge, über die ich nicht sprechen kann, um nicht zu spoilern – die Serie steckt voller Überraschungen. Was ich aber sagen kann, ist, dass es als Schauspielerin immer faszinierend ist, wenn die eigenen Figuren wirklich ins kalte Wasser geworfen werden. Meine Figur ist definitiv sehr vielschichtig. Es war auch interessant, eine weibliche Figur zu spielen, die von Hass getrieben ist und in ihrer Mission grenzenlos zu sein scheint, denn diese Rollen sind traditionell Männern vorbehalten.

Nina Kunzendorf: "Furia" ist eine norwegisch-deutsche Koproduktion, das hat mich sehr gereizt. Ich gucke gerne über den Tellerrand deutscher Produktionen hinaus, und gerade die skandinavischen Film- und Fernsehproduktionen interessieren und begeistern mich oft sehr. Ich fand den Stoff toll und spannend erzählt, außerdem habe ich mich sehr gefreut, nach längerer Pause wieder einmal mit Lars Kraume zusammenzuarbeiten.

Kathi ist eine Frau, die in einer sehr männerdominierten Welt zu Hause ist. Was macht das mit ihr? Wie verhält sie sich? Diese Fragen haben mich interessiert. Sie lebt und arbeitet in einem großen Spannungsfeld zwischen eigenen Moralvorstellungen, einem ausgeprägten Gerechtigkeitsempfinden und der Erfahrung, genau damit immer wieder vor Wände zu laufen. Solche "Druckkammern" geben Raum zum Spielen.

Pål Sverre Hagen: Der Showrunner Gjermund Stenberg Eriksen gräbt bei der Entwicklung seiner Projekte immer sehr tief. Seine Entschlossenheit, zu versuchen, eine Geschichte zu verstehen und zu erzählen, die die Mechanismen des Extremismus erforscht, ist etwas, wovor ich größten Respekt habe.

Es war eine großartige Erfahrung und ein Gewinn für die Geschichte, über die Grenzen hinweg mit der fantastischen deutschen Besetzung und Crew zusammenzuarbeiten.

Obwohl Organisationen und Netzwerke wie die, auf die sich "Furia" konzentriert, von Natur aus nationalistisch sind, scheinen sie in ihrem Ansatz und ihrer Denkweise überraschend multinational zu sein.

Extremismus in all seinen Formen ist traurigerweise ein großer Faktor in unseren Gesellschaften. Die Hoffnung ist, dass auch ein fiktiver Thriller wie "Furia" einen Beitrag zur laufenden Diskussion über dieses komplexe und beunruhigende Thema leisten kann.

In allererster Linie handelt es sich bei "Furia" um eine Thriller-Serie. Wir hoffen, dass die Zuschauer und Zuschauerinnen sich mit uns auf die Reise begeben und sich von den Fjorden und Bergen Norwegens in das Herz Europas mitnehmen lassen.

Ulrich Noethen: Gereizt hat mich, unter dem Dach zweier international renommierter und erfolgreicher Produktionsfirmen mit zwei international renommierten, kreativen und innovativen Regisseuren in zwei Ländern Europas arbeiten zu können. Und die Geschichte, die zu Grunde liegende Idee von Gjermund Stenberg Eriksen. Ein Polit-Drama über rechtsterroristische Gewalt in Europa. Spannend, dicht, überraschend, erschreckend, herzzerreißend.

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