Direktorin Claudia Dillmann freut sich über das überwältigende Interesse seit der Wiedereröffnung im August in Frankfurt am Main
von Hans Weißhaar
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Da hat Katja Voigt nicht schlecht gestaunt. Die Wiesbadenerin hatte von der Wiedereröffnung des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt gehört und als nun ihre Mutter gerade zu Besuch kam, sind beide in die große Nachbarstadt gefahren, die man immer vorzeigen kann. Und nach dem Bummel über den Weihnachtsmarkt ging es hinüber über den Main, ein paar Minuten nur, ins wiedereröffnete Filmmuseum. Dort gab’s die Überraschung.
Mutter und Tochter kamen, um sich die Dauerausstellung im Deutschen Filmmuseum anzuschauen, über deren neue Inszenierung alle Welt spricht. Angekommen, bestand die Überraschung in der Statistik und den Auswirkungen auf Katja Voigt. Sie war die 100.000ste Besucherin des Museums seit der Wiedereröffnung im August. Claudia Dillmann, Direktorin des Deutschen Filmmuseums, nahm die überraschte Besucherin in Empfang und überreichte ihr neben einem Blumenstrauß einen Gutschein: Ein Jahr lang freier Eintritt in die Ausstellungen des Hauses. Darüber hinaus darf sie während dieser Zeit auch kostenlos ins Kino des Deutschen Filmmuseums.
Im August war das Deutsche Filmmuseum nach zwei Jahren, in denen das Gebäude komplett erneuert wurde, wiedereröffnet worden. 7.000 Besucher strömten schon am Eröffnungstag, dem 14. August, ins Haus. Seitdem begleitete die Museumspädagogik die Gäste in mehr als 300 Führungen durch die Ausstellungen, schon 125 Kinder luden ihre Freunde zum Kindergeburtstag ins Filmmuseum ein. Die Sonderausstellung „Jim Rakete – Stand der Dinge“ fand bei Publikum und Medien großen Zuspruch: allein rund 24.000 Karten für die Fotoausstellungmit 100 Porträts von Filmschaffenden verkaufte das Museum. Das komplett neu gestaltete und technisch modernisierte Kino des Deutschen Filmmuseums zeigte tausenden Zuschauern seit August weit mehr als 150 Filme.
Auch Claudia Dillmann war überwältigt vom großen Andrang auf das Haus:„100.000 Besucher in dreieinhalb Monaten –das freut uns natürlich sehr“, sagt sie und hängt die Latte hoch: „Mit unseren Wechselausstellungen, unseren museumspädagogischen Angeboten, einem abwechslungsreichen, von Vorträgen und Werkgesprächen begleiteten Kinoprogramm arbeiten wir hart daran, dieses große Interesse weiter aufrecht zu erhalten.“
Viele interessante Gäste wie die Regisseurin Liliana Cavani, die zur italienischen Filmreihe Verso Sud am Samstag, 3. Dezember ins Haus kommt, oder die Filmemacherin Ulrike Ottinger, die am Mittwoch, 14. Dezember kommen will, tragen zur Attraktivität des neuen alten Hauses bei. Ein schon jetzt avisierter Höhepunkt wird gleich das nächste Jahr gut einläuten. Am Donnerstag, dem 12. Januar 2012 wird Jim Rakete mit der österreichischen Schauspielerin Sophie Rois über die Arbeit vor und hinter der Kamera sprechen. Seine Porträtsammlung ist noch bis zum 5. Februar zu sehen und wird am 22. Februar abgelöst von der Charlie Chaplin Ausstellung „Charlie, the Bestseller“.