ChytilovavsFormanDas Kino des Deutschen Filminstituts und Filmmuseums  in Frankfurt lädt ein

Siegrid Püschel

Frankfurt am Main (Weltexpresso) - In der kommenden Woche wird die Reihe Lecture & Film: Věra Chytilová im Kino des DFF fortgesetzt. Ebenfalls im Programm: Düstere Unterhaltung im Late Night Kultkino sowie eine Werkschau zu Elaine Mays Regiearbeiten.

Lecture & Film: Věra Chytilová
Donnerstag, 10. und 17. Februar, 20:15 Uhr

Mit ihren surrealistisch inspirierten, anarchischen Filmkunstwerken gab Věra Chytilová dem Kino in den 1960er Jahren ein neues Gesicht. Die „Lecture & Film“-Reihe Zwischen Surrealismus und Subversion: Die Filme von Věra Chytilová präsentiert die wichtigsten Arbeiten der Regisseurin, gepaart mit Einführungen von Expert:innen.
Am Donnerstag, 10. Februar, hält Nicole Kandioler (Universität Wien) einen Vortrag zu CHYTILOVÁ VERSUS FORMAN (BE/CSSR 1981). Chytilovás Dokumentarfilm über ihren Kollegen Miloš Forman offenbart die Auswirkungen ihrer unterschiedlichen Regie-Biografien: Forman ging nach der Niederschlagung des Prager Frühlings ins Exil, Chytilová blieb in der Tschechoslowakei.

Natascha Drubek-Meyer (FU Berlin) beschäftigt sich am Donnerstag, 17. Februar, mit KOPYTEM SEM, KOPYTEM TAM (CSSR 1988). Die Tragikomödie kreist um eine Gruppe von Mitdreißigern, die sich von Party zu Party und diversen sexuellen Abenteuern bewegen, bis einer der Freunde HIV-positiv ist. Als eine der ersten Regisseurinnen Osteuropas realisierte Věra Chytilová damit einen Film über das damalige Tabuthema der AIDS-Erkrankung.
Bildmaterial: CHYTILOVÀ VERSUS FORMAN (jpeg, 300 KB)

 

Late Night Kultkino
von Freitag, 11. Februar, bis Samstag, 26. Februar, 22:30 Uhr

Im Februar knüpfen die Spätvorstellungen im Kino des DFF an die große Werkschau von David Cronenberg an, die im Januar zu Ende ging. Mit bluttriefenden Bildern zwischen Groteske und Poesie verweist Brandon Cronenberg in seinem neuen Body-Horrorfilm POSSESSOR (CD/GB 2020) auf berühmte Werke seines Vaters. Sein zweiter Langfilm wurde auf vielen Festivals gefeiert und besticht mit teils drastischen Spezialeffekten, die den inneren Kampf zweier Persönlichkeiten und die Deformation des menschlichen Körpers durch obskure Technologien eindrucksvoll visualisieren. Zu sehen ist die ungekürzte Unrated-Fassung.

Ebenso abgründig geht es in TOPÂZU (JP 1992) von Ryû Murakami zu. In dem kontroversen Film bedient die junge BDSM-Prostituierte Ai die Fantasien ihrer Kunden und beobachtet ebenso verstört wie verwundert, was die Männer ihr und sich selbst zufügen.
Bildmaterial: POSSESSOR (jpeg, 177 KB)

 
Elaine May
von Dienstag, 15. Februar, bis Samstag, 26. Februar

Die 1932 geborene Schauspielerin, Autorin, Theater- und Filmregisseurin Elaine May inszenierte zwischen 1971 und 1987 vier Filme, die zu den schönsten (New-) Hollywood-Produktionen gehören. Die Werke zeichnen sich durch eine große Lust an Regelverstößen aus und brechen immer wieder mit Rollenklischees. 1971 inszenierte sie mit der Komödie A NEW LEAF ihren ersten Film. May war seit Ida Lupino die erste Frau, die von einem Studio einen umfassenden Regievertrag erhielt. Ihre Karriere verlief jedoch alles andere als geradlinig. Als Frau in Hollywood schlugen ihr Misstrauen und Vorurteile entgegen. 1987 realisierte sie mit ISHTAR ihren bislang letzten Film als Spielfilmregisseurin. Die Werkschau präsentiert ihre vier hochkarätig besetzten Regiearbeiten.
 
Foto:
CHYTILOVÀ VERSUS FORMAN (BE/CSSR 1981. R: Vera Chytilová)
©dff


Info:
Im Kino des DFF gilt die 2G+-Regelung (geimpft, genesen plus tagesaktueller Test ODER Auffrischimpfung (Booster). Weitere Informationen: https://www.dff.film/wiedereroeffnung/