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Redaktion
Hollywood (Weltexpresso) - „KING RICHARD ist eigentlich kein Tennisfilm. Es ist ein Film über eine Familie, über Glaube, Liebe und Triumph. Es ist eine dieser seltenen Kombinationen, bei der man einerseits die wohl berühmtesten Tennisspielerinnen der Welt hat, bei der aber andererseits das Tennis selbst gerade mal an sechster Stelle der Themenliste steht, worum es in dem Film eigentlich geht.“ Will Smith
“Will Smith liefert eine wilde, alles verzehrende Glanzleistung ab.” Washington Post
Für Will Smith drehte sich die Geschichte der Familie Williams um Herausforderungen, die bewältigt werden. Er betont, dass „sie niemals in einer Situation gefangen waren, weil ihr Geist immer frei war. Das machte einen großen Anteil ihres Selbstvertrauens und des Glaubens an sich selbst aus. Der Erfolg hing in ihren Augen niemals von den äußeren Umständen ab, sondern immer vom persönlichen Einsatz, harter Arbeit und gegenseitiger Liebe. Ein derartiges System ist machtvoll und extrem produktiv.“
Smith war die erste Wahl der Filmemacher und seine Erfahrungen im wahren Leben passten perfekt zur Geschichte des behütenden Vaters Richard Williams. Der Regisseur erläutert: „Man kennt Richard Williams nur aus den Medien. Aber um das dreidimensionale Bild eines Menschen zu zeichnen, muss man verschiedene Facetten zeigen: den Ehemann und Vater, jemanden, dem seine Töchter und deren Entwicklung sehr wichtig ist und der sie beschützen möchte. Als Vater von zwei Söhnen und einer Tochter weiß Will Smith aus erster Hand wie sich das anfühlt. Er bringt die Verletzlichkeit und den Beschützerinstinkt eines Elternteils von Haus aus mit.“
Um in seine Rolle zu schlüpfen, suchte Will Smith nach mehr als nur äußerlichen Ähnlichkeiten mit Richard Williams: „Ich versuchte seinen Weg nachzuzeichnen. Richard hatte keine Ahnung von Tennis. Er und Oracene brachten sich in den zwei Jahren vor Venus‘ Geburt diesen Sport selbst bei. Sie lernten als Familie und jeder Schritt war brandneu.“
Des Weiteren reflektiert er: „Als Schauspieler durchläuft man einen merkwürdigen Prozess, wenn man versucht, in eine Rolle hineinzuschlüpfen. Man weiß nie, wo der Punkt ist, an dem es „klick“ macht und man die Figur versteht. Wenn man einen Polizisten spielt, dann passiert das manchmal, wenn man das erste Mal mit einer Waffe im Halfter durch die Gegend läuft. Bei Richard war es die Verbindung zu meiner eigenen Tochter Willow. Ich konnte meine Beziehung zu Willow und ihrer Karriere nutzen, um die zwischen Richard und seinen Töchtern nachzuempfinden, bei der es niemals um Antreiben oder Fordern geht. Venus hat mal gesagt: ‚Wenn Daddy uns für etwas bestrafen musste, dann bestand die Strafe darin, dass wir nicht Tennis spielen durften.‘ Das hat mich sehr beeindruckt. Richard hat seine Töchter nicht angetrieben, sondern bei der Erfüllung von Träumen begleitet, die sie als Familie ausgewählt hatten.“
Steht sie auch nicht so sehr im Rampenlicht, ist Oracene „Brandy“ Williams, gespielt von Aunjanue Ellis, dennoch gleichberechtigt mit ihrem Mann. Will Smith erinnert sich lächelnd: „Aunjanue hat großes Talent. Wie sie über eine Szene nachdenkt und wie sie über eine Beziehung nachdenkt... Sie konnte sofort nachvollziehen, dass Oracene sich nicht ihrem Mann, sondern einer größeren Macht gegenüber verantwortlich fühlte.“ Regisseur Green ist von seiner Darstellerin gleichermaßen begeistert: „Aunjanue versteht es aus nichts quasi alles zu machen. Manchmal sind es ihre leisesten Szenen, die absolut bemerkenswert sind. Sie ist so kraftvoll, so wahrhaftig.
Die Kamera zeigt, was wahrhaftig und was eine Lüge ist. Aunjanue ist in jedem Take wahrhaftig.“ Über die Umstände ihrer Figur meint Ellis: „Richard hatte eine Vision: Er wollte Tennisstars großziehen. Er war idealistisch, hatte diese großen Ideen und Träume. Miss Oracene war eher bodenständig. Sie wusste, was sie zu tun hatte. Sie wusste, dass sie arbeiten musste, dass sie sich Tennis beibringen musste und dass sie ihre Töchter trainieren musste. Und sie wollte und konnte nicht aufgeben, ganz gleich welche Hindernisse kamen. Aber nicht, weil sie ihren Traum nicht aufgeben wollte, sondern weil ihr die Verpflichtung ihren Töchtern gegenüber so viel bedeutete. Diese Verpflichtung ging über ihre Ehe hinaus. Sie lag in ihrer Religion begründet. Und wir sehen die Ergebnisse in Wimbledon.“
Jahre bevor sich die Familienanstrengungen als Erfolge auf dem Tennisplatz niederschlugen gab es zwei talentierte Mädchen, die eines Tages Tennisgeschichte schreiben sollten... Die Wahl der jungen Darstellerinnen von Venus und Serena war entscheidend. Produzent Tim White erinnert sich: „Saniyya und Demi hatten wir schon sehr früh vorsprechen lassen und sie gingen uns nicht aus dem Kopf. Als Rei das Material dazu gesehen hatte, war er ähnlich begeistert. Wir sind außerordentlich glücklich, die beiden gefunden zu haben.“ Regisseur Marcus Reinaldo Green ergänzt: „Venus Williams behauptet, dass sie lieber ein eigenes Match verpassen würde, um ihrer Schwester zuschauen zu können. So eng sind die beiden miteinander. Das ist der Faden, der diese ganze Familie zusammenhält, der Stoff aus dem die Williams gewebt sind. Unser großes Glück war, dass zwischen Saniyya und Demi die Chemie hervorragend passt und die beiden für ihr junges Alter sehr reif sind.“
Die große Schwester der Tennisspielerinnen, ausführende Produzentin Isha Price, stimmt zu: „Venus verfügt über eine ruhige, innere Stärke, während Serena ein echter Hitzkopf ist. Es war also wichtig, Schauspielerinnen zu finden, die das nicht die ganze Zeit spielen mussten, sondern ähnliche Persönlichkeitszüge in sich trugen. Saniyya und Demi haben sich am Set sehr eng angefreundet, weil sich ihre Persönlichkeiten ergänzten und sie so super zusammenpassten. Aunjanue Ellis erinnert sich an eine Szene, „in der Oracene und Richard streiten. Und das Schöne ist, dass Oracene ihren Töchtern auf eine Weise vertraut, wie Richard es nicht kann. Er möchte sie kontrollieren. Aber die Mädchen wissen instinktiv, dass sie der Herausforderung – in diesem Fall einer Turnierteilnahme – gewachsen sind. Meine Szenen mit Demi und Saniyya waren die reinste Freude. Ich habe die beiden einfach ihr Ding machen lassen und war dabei. Toll, ein großes Kompliment!“
In Venus‘ Fußstapfen zu treten, fiel Saniyya Sidney weder leicht noch passierte es über Nacht: „Demi und ich verbrachten viel Zeit mit Isha, um Venus und Serena als Menschen besser kennenzulernen, nicht nur als Tennisspielerinnen. Ich erfuhr viel über ihre Lebensgeschichte, dass sie ein zurückhaltendes Kind war, ihre täglichen Routinen und Angewohnheiten. Richard hat die Mädchen z. B. dazu angehalten, Tagebuch zu führen.“ Als sich Darstellerin und Tennisidol später am Set begegneten, tauschten sie noch mehr Informationen aus. Sidney stellte fest, dass „Venus wahnsinnig vergnügt, albern und lustig sein kann. Das haben wir gemeinsam“, lacht die junge Schauspielerin und ergänzt: „Außerdem hat sie mir verraten, wie es ihr während eines Matches zwischen den Punkten geht. Sie flippt nicht aus, schreit nicht rum. Sie macht das alles mit sich selbst aus. Man kann es nur an ihrem Gesicht sehen. Ihrem ‚eye of the tiger‘, wie sie es nennt. Dann haben wir auch noch über ihre unerschütterliche Beziehung zu Serena gesprochen.“
Auch für die junge Demi Singleton hielt ihre Filmrolle ständig Überraschungen bereit: „Es fühlte sich irreal an, eine lebende Legende zu spielen. Ich war so dankbar, sie spielen zu dürfen, aber gleichzeitig war es nervenzerfetzend. Denn es gibt Serena ja noch“, lacht Demi. „Ich musste mir sagen: „Es ist dein Job, ihre Geschichte bestmöglich zu erzählen, weil man ja bis jetzt gar nicht so viel über Venus und Serena weiß. Also man kennt sie als die berühmten Tennisspielerinnen, aber darüber wie sie aufgewachsen sind, weiß man nicht viel. Deshalb war es wichtig, ihre Geschichte korrekt zu erzählen.“ Auch Singleton traf die 23malige Grand-Slam-Gewinnerin persönlich. Sie erinnert sich lachend: „Serena und Venus haben mit mir und Saniyya über alles Mögliche gesprochen – was sie als Schwestern so zusammen gemacht haben und wie Serena diejenige war, die immer alle in Schwierigkeiten brachte. Es hat mich überrascht, wie eng verbunden die beiden noch immer waren.“
Auch Tony Goldwyn, der Paul Cohen spielt, den ersten Coach der Mädchen, konnte auf Informationen aus erster Hand zurückgreifen: „Paul war in den 70er, 80er und zu Beginn der 90er Jahre ein Top-Trainer, der mit Pete Sampras und John McEnroe arbeitete. Er hatte auch einige Jugend-Spieler nach oben gebracht und anscheinend rief ihn Richard Williams einfach mal an, weil er in einer Tenniszeitschrift gesehen hatte, dass Cohen der Trainer von John McEnroe war. Reinaldo Marcus Green schickte mir reichlich Material. Das war zwar toll, aber ich wollte lieber Paul Cohen direkt kontaktieren und schickte ihm eine E-Mail, in der ich ihm das Projekt vorstellte. Er war sehr aufnahmebereit, hilfreich und freundlich. Paul ist ein ungewöhnlicher, kluger Mensch. Wir sind nicht in das Drehbuch eingestiegen, aber ich wollte von ihm etwas über sein Leben, seine Ansichten, seine Realität erfahren.“
Tony Goldwyn fährt fort: „Im Film erlebt Paul Richard Williams als starke Persönlichkeit mit sehr dezidierten Ansichten darüber wie bestimmte Dinge abzulaufen haben. Richard folgt in großen Teilen seinem Instinkt, weniger seinem Erfahrungswissen... ganz sicher nicht der Art von Wissen, auf die Paul zurückgreift. Aber Paul versteht, dass Richard aus Liebe und Unterstützungswillen handelt. Irgendwie hatte dieser Mann seine Mädchen bis dahin gebracht, wo sie waren, als sie auf Paul trafen. Es gibt sehr viel gegenseitigen Respekt zwischen diesen beiden Männern, obwohl Paul zuweilen Richard irgendwie ‘managen‘ muss.“
Jon Bernthal verkörpert den legendären, immer positiv eingestellten Tennis-Guru Rick Macci. Den Zugang zu dieser Rolle fand Jon Bernthal auf vielen Ebenen: „Ich denke, dass ich, wahrscheinlich wie viele andere auch, eine vorgefasste Meinung von Richard Williams hatte: Ich sah ihn als eine Art überhebliches übereifriges Elternteil bezogen auf den Sport. Da ich selbst Vater von Sportlern bin, liegt mir dieses Thema sehr am Herzen: Kinder, Sport, Vaterschaft und der damit verbundene Druck. Rei und ich haben uns bei diesem Thema von Anfang an gut verstanden. Es gibt keinen wichtigeren Job als Vater zu sein. Es ist der Mittelpunkt meines Lebens und wenn man junge Sportler großzieht, muss man ständig herausfinden, was der beste Weg ist. Sport bietet Kindern so tolle Möglichkeiten, Lektionen fürs Leben zu lernen, tiefe und bedeutungsvolle Beziehungen zu pflegen und etwas über die Welt zu lernen. Rick erkennt das ganz Besondere an den Williams, nicht nur an den beiden Mädchen, sondern an der ganzen Familie. Die Entschlossenheit, Verbissenheit, ihre Liebe zueinander. Ricks Tennisakademie ist ein sehr familiärer Ort, er empfindet viel für jeden einzelnen seiner Schüler, vom Vierjährigen bis zum 20jährigen. Ich wollte Rick zu einer offenen und ebenso einzigartigen Person wie Richard Williams machen. Für mich ist der Film eine Art Meditation über Vaterschaft und über einen Mann, der niemals aufgegeben hat, niemals unentschlossen war in seiner besonderen Art der Elternschaft.“
Auch die älteren Schwestern von Venus und Serena spielten Schlüsselrollen für die Familiengeschichte und die Filmemacher fanden in Mikayla LaShae Bartholomew, Daniele Lawson und Layla Crawford, die Tunde, Isha und Lyndrea Price verkörpern, die idealen Darstellerinnen. Dylan McDermott spielt den Sportagenten George MacArthur.
Regisseur Green witzelt: „Ich glaube, dass ich vorher noch nie fünf schwarze Mädchen in einem kleinen VW Bus gesehen habe. Es fühlt sich toll an, das auf der Leinwand zu zeigen.“ Er fügt hinzu: „Unsere Besetzung hat diese Familie zum Leben erweckt. Die Mädchen lieben sich und beschützen einander. So habe ich mich auch mit meinem jüngeren Bruder als Kind gefühlt. Es hat mir Freude bereitet, das alles zum Leben zu erwecken.“
Des Weiteren reflektiert er: „Als Schauspieler durchläuft man einen merkwürdigen Prozess, wenn man versucht, in eine Rolle hineinzuschlüpfen. Man weiß nie, wo der Punkt ist, an dem es „klick“ macht und man die Figur versteht. Wenn man einen Polizisten spielt, dann passiert das manchmal, wenn man das erste Mal mit einer Waffe im Halfter durch die Gegend läuft. Bei Richard war es die Verbindung zu meiner eigenen Tochter Willow. Ich konnte meine Beziehung zu Willow und ihrer Karriere nutzen, um die zwischen Richard und seinen Töchtern nachzuempfinden, bei der es niemals um Antreiben oder Fordern geht. Venus hat mal gesagt: ‚Wenn Daddy uns für etwas bestrafen musste, dann bestand die Strafe darin, dass wir nicht Tennis spielen durften.‘ Das hat mich sehr beeindruckt. Richard hat seine Töchter nicht angetrieben, sondern bei der Erfüllung von Träumen begleitet, die sie als Familie ausgewählt hatten.“
Steht sie auch nicht so sehr im Rampenlicht, ist Oracene „Brandy“ Williams, gespielt von Aunjanue Ellis, dennoch gleichberechtigt mit ihrem Mann. Will Smith erinnert sich lächelnd: „Aunjanue hat großes Talent. Wie sie über eine Szene nachdenkt und wie sie über eine Beziehung nachdenkt... Sie konnte sofort nachvollziehen, dass Oracene sich nicht ihrem Mann, sondern einer größeren Macht gegenüber verantwortlich fühlte.“ Regisseur Green ist von seiner Darstellerin gleichermaßen begeistert: „Aunjanue versteht es aus nichts quasi alles zu machen. Manchmal sind es ihre leisesten Szenen, die absolut bemerkenswert sind. Sie ist so kraftvoll, so wahrhaftig.
Die Kamera zeigt, was wahrhaftig und was eine Lüge ist. Aunjanue ist in jedem Take wahrhaftig.“ Über die Umstände ihrer Figur meint Ellis: „Richard hatte eine Vision: Er wollte Tennisstars großziehen. Er war idealistisch, hatte diese großen Ideen und Träume. Miss Oracene war eher bodenständig. Sie wusste, was sie zu tun hatte. Sie wusste, dass sie arbeiten musste, dass sie sich Tennis beibringen musste und dass sie ihre Töchter trainieren musste. Und sie wollte und konnte nicht aufgeben, ganz gleich welche Hindernisse kamen. Aber nicht, weil sie ihren Traum nicht aufgeben wollte, sondern weil ihr die Verpflichtung ihren Töchtern gegenüber so viel bedeutete. Diese Verpflichtung ging über ihre Ehe hinaus. Sie lag in ihrer Religion begründet. Und wir sehen die Ergebnisse in Wimbledon.“
Jahre bevor sich die Familienanstrengungen als Erfolge auf dem Tennisplatz niederschlugen gab es zwei talentierte Mädchen, die eines Tages Tennisgeschichte schreiben sollten... Die Wahl der jungen Darstellerinnen von Venus und Serena war entscheidend. Produzent Tim White erinnert sich: „Saniyya und Demi hatten wir schon sehr früh vorsprechen lassen und sie gingen uns nicht aus dem Kopf. Als Rei das Material dazu gesehen hatte, war er ähnlich begeistert. Wir sind außerordentlich glücklich, die beiden gefunden zu haben.“ Regisseur Marcus Reinaldo Green ergänzt: „Venus Williams behauptet, dass sie lieber ein eigenes Match verpassen würde, um ihrer Schwester zuschauen zu können. So eng sind die beiden miteinander. Das ist der Faden, der diese ganze Familie zusammenhält, der Stoff aus dem die Williams gewebt sind. Unser großes Glück war, dass zwischen Saniyya und Demi die Chemie hervorragend passt und die beiden für ihr junges Alter sehr reif sind.“
Die große Schwester der Tennisspielerinnen, ausführende Produzentin Isha Price, stimmt zu: „Venus verfügt über eine ruhige, innere Stärke, während Serena ein echter Hitzkopf ist. Es war also wichtig, Schauspielerinnen zu finden, die das nicht die ganze Zeit spielen mussten, sondern ähnliche Persönlichkeitszüge in sich trugen. Saniyya und Demi haben sich am Set sehr eng angefreundet, weil sich ihre Persönlichkeiten ergänzten und sie so super zusammenpassten. Aunjanue Ellis erinnert sich an eine Szene, „in der Oracene und Richard streiten. Und das Schöne ist, dass Oracene ihren Töchtern auf eine Weise vertraut, wie Richard es nicht kann. Er möchte sie kontrollieren. Aber die Mädchen wissen instinktiv, dass sie der Herausforderung – in diesem Fall einer Turnierteilnahme – gewachsen sind. Meine Szenen mit Demi und Saniyya waren die reinste Freude. Ich habe die beiden einfach ihr Ding machen lassen und war dabei. Toll, ein großes Kompliment!“
In Venus‘ Fußstapfen zu treten, fiel Saniyya Sidney weder leicht noch passierte es über Nacht: „Demi und ich verbrachten viel Zeit mit Isha, um Venus und Serena als Menschen besser kennenzulernen, nicht nur als Tennisspielerinnen. Ich erfuhr viel über ihre Lebensgeschichte, dass sie ein zurückhaltendes Kind war, ihre täglichen Routinen und Angewohnheiten. Richard hat die Mädchen z. B. dazu angehalten, Tagebuch zu führen.“ Als sich Darstellerin und Tennisidol später am Set begegneten, tauschten sie noch mehr Informationen aus. Sidney stellte fest, dass „Venus wahnsinnig vergnügt, albern und lustig sein kann. Das haben wir gemeinsam“, lacht die junge Schauspielerin und ergänzt: „Außerdem hat sie mir verraten, wie es ihr während eines Matches zwischen den Punkten geht. Sie flippt nicht aus, schreit nicht rum. Sie macht das alles mit sich selbst aus. Man kann es nur an ihrem Gesicht sehen. Ihrem ‚eye of the tiger‘, wie sie es nennt. Dann haben wir auch noch über ihre unerschütterliche Beziehung zu Serena gesprochen.“
Auch für die junge Demi Singleton hielt ihre Filmrolle ständig Überraschungen bereit: „Es fühlte sich irreal an, eine lebende Legende zu spielen. Ich war so dankbar, sie spielen zu dürfen, aber gleichzeitig war es nervenzerfetzend. Denn es gibt Serena ja noch“, lacht Demi. „Ich musste mir sagen: „Es ist dein Job, ihre Geschichte bestmöglich zu erzählen, weil man ja bis jetzt gar nicht so viel über Venus und Serena weiß. Also man kennt sie als die berühmten Tennisspielerinnen, aber darüber wie sie aufgewachsen sind, weiß man nicht viel. Deshalb war es wichtig, ihre Geschichte korrekt zu erzählen.“ Auch Singleton traf die 23malige Grand-Slam-Gewinnerin persönlich. Sie erinnert sich lachend: „Serena und Venus haben mit mir und Saniyya über alles Mögliche gesprochen – was sie als Schwestern so zusammen gemacht haben und wie Serena diejenige war, die immer alle in Schwierigkeiten brachte. Es hat mich überrascht, wie eng verbunden die beiden noch immer waren.“
Auch Tony Goldwyn, der Paul Cohen spielt, den ersten Coach der Mädchen, konnte auf Informationen aus erster Hand zurückgreifen: „Paul war in den 70er, 80er und zu Beginn der 90er Jahre ein Top-Trainer, der mit Pete Sampras und John McEnroe arbeitete. Er hatte auch einige Jugend-Spieler nach oben gebracht und anscheinend rief ihn Richard Williams einfach mal an, weil er in einer Tenniszeitschrift gesehen hatte, dass Cohen der Trainer von John McEnroe war. Reinaldo Marcus Green schickte mir reichlich Material. Das war zwar toll, aber ich wollte lieber Paul Cohen direkt kontaktieren und schickte ihm eine E-Mail, in der ich ihm das Projekt vorstellte. Er war sehr aufnahmebereit, hilfreich und freundlich. Paul ist ein ungewöhnlicher, kluger Mensch. Wir sind nicht in das Drehbuch eingestiegen, aber ich wollte von ihm etwas über sein Leben, seine Ansichten, seine Realität erfahren.“
Tony Goldwyn fährt fort: „Im Film erlebt Paul Richard Williams als starke Persönlichkeit mit sehr dezidierten Ansichten darüber wie bestimmte Dinge abzulaufen haben. Richard folgt in großen Teilen seinem Instinkt, weniger seinem Erfahrungswissen... ganz sicher nicht der Art von Wissen, auf die Paul zurückgreift. Aber Paul versteht, dass Richard aus Liebe und Unterstützungswillen handelt. Irgendwie hatte dieser Mann seine Mädchen bis dahin gebracht, wo sie waren, als sie auf Paul trafen. Es gibt sehr viel gegenseitigen Respekt zwischen diesen beiden Männern, obwohl Paul zuweilen Richard irgendwie ‘managen‘ muss.“
Jon Bernthal verkörpert den legendären, immer positiv eingestellten Tennis-Guru Rick Macci. Den Zugang zu dieser Rolle fand Jon Bernthal auf vielen Ebenen: „Ich denke, dass ich, wahrscheinlich wie viele andere auch, eine vorgefasste Meinung von Richard Williams hatte: Ich sah ihn als eine Art überhebliches übereifriges Elternteil bezogen auf den Sport. Da ich selbst Vater von Sportlern bin, liegt mir dieses Thema sehr am Herzen: Kinder, Sport, Vaterschaft und der damit verbundene Druck. Rei und ich haben uns bei diesem Thema von Anfang an gut verstanden. Es gibt keinen wichtigeren Job als Vater zu sein. Es ist der Mittelpunkt meines Lebens und wenn man junge Sportler großzieht, muss man ständig herausfinden, was der beste Weg ist. Sport bietet Kindern so tolle Möglichkeiten, Lektionen fürs Leben zu lernen, tiefe und bedeutungsvolle Beziehungen zu pflegen und etwas über die Welt zu lernen. Rick erkennt das ganz Besondere an den Williams, nicht nur an den beiden Mädchen, sondern an der ganzen Familie. Die Entschlossenheit, Verbissenheit, ihre Liebe zueinander. Ricks Tennisakademie ist ein sehr familiärer Ort, er empfindet viel für jeden einzelnen seiner Schüler, vom Vierjährigen bis zum 20jährigen. Ich wollte Rick zu einer offenen und ebenso einzigartigen Person wie Richard Williams machen. Für mich ist der Film eine Art Meditation über Vaterschaft und über einen Mann, der niemals aufgegeben hat, niemals unentschlossen war in seiner besonderen Art der Elternschaft.“
Auch die älteren Schwestern von Venus und Serena spielten Schlüsselrollen für die Familiengeschichte und die Filmemacher fanden in Mikayla LaShae Bartholomew, Daniele Lawson und Layla Crawford, die Tunde, Isha und Lyndrea Price verkörpern, die idealen Darstellerinnen. Dylan McDermott spielt den Sportagenten George MacArthur.
Regisseur Green witzelt: „Ich glaube, dass ich vorher noch nie fünf schwarze Mädchen in einem kleinen VW Bus gesehen habe. Es fühlt sich toll an, das auf der Leinwand zu zeigen.“ Er fügt hinzu: „Unsere Besetzung hat diese Familie zum Leben erweckt. Die Mädchen lieben sich und beschützen einander. So habe ich mich auch mit meinem jüngeren Bruder als Kind gefühlt. Es hat mir Freude bereitet, das alles zum Leben zu erwecken.“