Serie: Die angelaufenen Filme in deutschen Kinos vom 13. Februar 2014, Teil 2
Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) - Es war genau vor einem Jahr, auf der Berlinale 2013, als dieser Film im Wettbewerb vorgestellt wurde. Obwohl sich alle freuen, wenn Catherine Deneuve persönlich auftritt, hat ihre Rolle in diesem Film dennoch enttäuscht. Andere zeigten sich begeistert.
MADAME EMPFIEHLT SICH
Die Geschichte selbst ist eine der Befreiung. Da spielt eine Frau ein Leben lang die ihr zugewiesene Rolle und just als sie in das Alter der „unwürdigen Greisin“ gelangt, was im Film das Alter von 60 Jahren ist, in Wirklichkeit 70 Jahre, bricht sie aus. Diese Madame hatte als Schönheitskönigin angefangen, bis sie am Rande der Bretagne als gerühmte Restaurantbesitzerin alt wird. Diese Ängste zumindest überfallen sie, die – überarbeitet – gerade von ihrem jüngeren Geliebten verlassen worden ist, weil dieser eine sehr viel Jüngere vorgezogen hatte. Die hat von allen Ansprüchen der anderen die Schnauze voll und haut ab.
Das ist eine hinreißende Szene, mit welcher Konsequenz sich Madame auf und davon macht. Sie braucht dazu nur ihr Auto und Zigaretten. Denn die Zigaretten bringen nun ihre antiautoritäre Ader zum Vorschein. Bisher waren ihr mit ihrem Einverständnis die Zigaretten verboten, jetzt pafft sie bei jeder Gelegenheit. Davon gibt es viele. Denn erst einmal fährt sie irgendwohin und wenn sie nicht weiter weiß, dann gibt’s die Zigarettenpause.
Roadmovie nennt man diese Art von Filmen, die das Unterwegssein zum Thema machen. Doch in diesem Fall erhält die planlose Reise dann doch noch ein Ziel, das im familiären Bereich liegt und zum Schluß eine Aussöhnung mit der Tochter und anderen Schwierigkeiten ermöglicht. Wir fanden die Geschichte dann einfach zu konstruiert, nicht interessant genug und das Spiel der Deneuve zu starr und einfach unbeweglich.
UND MORGEN MITTAG BIN ICH TOT
Es geht um eine 23jährige (Liv Lisa Fries), die todkrank ist, weil sie eine unheilbare Erbkrankheit hat, weshalb sie in die Schweiz fährt, wo sie Sterbehilfe in Anspruch nehmen will, was ihre Mutter entsetzt.Der Film erzählt eindringlich und geht nahe.
DeAD
Es handelt sich um ein Spielfilmdebüt, wo ein 29jähriger erstmals seinem Vater gegenübertritt, voller Haß und Abneigung und die gesamte familiäre Fassade zusammenbricht.
LOVELY LOUISE
Wie lange konnte man Annemarie Düringer nicht im Kino sehen. Die 88jährige beherbergt immer noch ihren über fünfzigjährigen Sohn bei sich. Die Familienszene gerät in Bewegung, als sich ein weiterer Sohn einstellt, ein Amerikaner.