Redaktion
Köln (Weltexpresso) - HIPHOP UND JUGENDKULTUR – Die letzte Epoche im Film erzählt von den Geburtsjahren des deutsch-türkischen HipHops der 90er-Jahre, der sich vornehmlich gegen Diskriminierung richtete.
Die politischen Debatten nach der Wiedervereinigung um „Asylmissbrauch“ und Flüchtlingsaufnahme u. a. der Jugoslawienkriege, kreierte eine fremdenfeindliche Stimmung im ganzen Land. „Das Boot ist voll“ war der Leitspruch einer erstarkenden Rechten und sie machte sich bemerkbar. Die fremdenfeindlichen Anschläge zu Beginn der 90er-Jahre, wie der Synagogenbrand in Lübeck, die Pogrome von Hoyerswerda und Rostock-Lichtenhagen, die Brandanschläge von Mölln und Solingen versetzten die Einwanderer in Angst und Schrecken – das drückte sich auf ganz eigene Art und Weise in der Musik aus.
Es war die Geburtsstunde des deutsch-türkischen HipHops. Türkischer Rap trat zuerst in Deutschland auf, und zwar vor allem unter jugendlichen Migrant: innen. Es begann in den 1980er-Jahren mit multinationalen Gruppen wie Advanced Chemistry oder Islamic Force, die sich mit Afroamerikaner:innen in den USA identifizierten und HipHop als Artikulation einer diskriminierten ethnischen Minderheit empfanden. Fresh Familees Song „Ahmet Gündüz“ gilt als erste in Deutschland gepresste Rap-Produktion in deutscher Sprache. In diesem Stück erzählt der Frontmann der Band Tachiles die Geschichte eines Türken in Deutschland.
Fresh Familiee – Ahmet Gündüz
Mein Name ist Ahmet Gündüz.
Lass mich erzählen euch!
Du musst schon gut zuhören ich kann nicht sehr viel deutsch!
Ich komm von die Türkei, zwei Jahre her und ich viel gefreut,
doch Leben hier ist schwer.
In Arbeit Chef mir sagen, Kanacke, hey, wie geht’s?
Etwa gleichzeitig begannen einzelne deutsch-türkische Rapper:innen türkische Texte zu verwenden. 1991 erschien auf der Debüt-LP der Nürnberger Band King Size Terror der erste türkische Rap Bir Yabancının Hayatı (Das Leben eines Fremden).
Es war die Geburtsstunde des deutsch-türkischen HipHops. Türkischer Rap trat zuerst in Deutschland auf, und zwar vor allem unter jugendlichen Migrant: innen. Es begann in den 1980er-Jahren mit multinationalen Gruppen wie Advanced Chemistry oder Islamic Force, die sich mit Afroamerikaner:innen in den USA identifizierten und HipHop als Artikulation einer diskriminierten ethnischen Minderheit empfanden. Fresh Familees Song „Ahmet Gündüz“ gilt als erste in Deutschland gepresste Rap-Produktion in deutscher Sprache. In diesem Stück erzählt der Frontmann der Band Tachiles die Geschichte eines Türken in Deutschland.
Fresh Familiee – Ahmet Gündüz
Mein Name ist Ahmet Gündüz.
Lass mich erzählen euch!
Du musst schon gut zuhören ich kann nicht sehr viel deutsch!
Ich komm von die Türkei, zwei Jahre her und ich viel gefreut,
doch Leben hier ist schwer.
In Arbeit Chef mir sagen, Kanacke, hey, wie geht’s?
Etwa gleichzeitig begannen einzelne deutsch-türkische Rapper:innen türkische Texte zu verwenden. 1991 erschien auf der Debüt-LP der Nürnberger Band King Size Terror der erste türkische Rap Bir Yabancının Hayatı (Das Leben eines Fremden).
Vollkommen unerwartet wurde 1995 die Gruppe Cartel mit türkischen Rappern aus Nürnberg, Kiel und Berlin in der Türkei zu Superstars, die ganze Fußballstadien füllten.
„Für alle türkischen Jugendlichen auf der Welt haben wir einen neuen Weg in der Musik gefunden / [...] Wir freuen uns. / Doch für die Deutschen verdrecken wir nur ihr Vaterland, /nehmen ihnen die Arbeitsplätze weg und sind eine Last. / Unerwartet werden wir erfolgreich. / Die Zeit ist reif, mit der Musik zu rebellieren – denn die Deutschen haben es auf dein Leben abgesehen und beschimpfen dich.“
Mitte der 1990er-Jahre, als Satellitenfernsehen und Internet aufkamen, fand die kulturelle Isolation der Türken in Deutschland ein Ende. Die zuvor mehr oder minder parallellaufenden Stränge türkischer Musik in der Türkei und in Deutschland wurden durchlässiger bzw. liefen zusammen.
Es entstanden Räume für Interaktionen und Zusammenarbeit. So stieg Ende der 1990er-Jahre Kool Savaş bereits zum deutschen Rapstar auf und HipHop wurde von einer Subkultur zum Mainstream. Der nach wie vor hohe Anteil an Musiker:innen mit Migrationsanteil spielt seither kaum noch eine Rolle. HipHop in Deutschland wird heute dominiert von Musikern wie Haftbefehl, UFO 361, Alpa Gun, Fuat und Eko Fresh. Außerdem sind internationale Kooperationen mit Rappern aus der Türkei wie Ceza und Ezhel keine Ausnahme mehr. Diese neue Generation von Musiker:innen führt das Erbe in Texten und Melodien weiter.
Foto:
©Verleih
Info:
Der Filmtitel "Aşk, Mark ve Ölüm" ist inspiriert vom gleichnamigen Gedicht des Autors Aras Ören, welches 1982 von der Band IDEAL vertont wurde.
"Aşk, Mark ve Ölüm"/Liebe, D-Mark und Tod
Land / Jahr DEUTSCHLAND 2022
Länge 96 Minuten
Format DCP, 5.1, Farbe, digital files
Originalsprache Deutsch, Türkisch, Englisch
mit deutschen und englischen UT
Stab
Regie: Cem Kaya
Drehbuch: Cem Kaya & Mehmet Akif Büyükatalay
„Für alle türkischen Jugendlichen auf der Welt haben wir einen neuen Weg in der Musik gefunden / [...] Wir freuen uns. / Doch für die Deutschen verdrecken wir nur ihr Vaterland, /nehmen ihnen die Arbeitsplätze weg und sind eine Last. / Unerwartet werden wir erfolgreich. / Die Zeit ist reif, mit der Musik zu rebellieren – denn die Deutschen haben es auf dein Leben abgesehen und beschimpfen dich.“
Mitte der 1990er-Jahre, als Satellitenfernsehen und Internet aufkamen, fand die kulturelle Isolation der Türken in Deutschland ein Ende. Die zuvor mehr oder minder parallellaufenden Stränge türkischer Musik in der Türkei und in Deutschland wurden durchlässiger bzw. liefen zusammen.
Es entstanden Räume für Interaktionen und Zusammenarbeit. So stieg Ende der 1990er-Jahre Kool Savaş bereits zum deutschen Rapstar auf und HipHop wurde von einer Subkultur zum Mainstream. Der nach wie vor hohe Anteil an Musiker:innen mit Migrationsanteil spielt seither kaum noch eine Rolle. HipHop in Deutschland wird heute dominiert von Musikern wie Haftbefehl, UFO 361, Alpa Gun, Fuat und Eko Fresh. Außerdem sind internationale Kooperationen mit Rappern aus der Türkei wie Ceza und Ezhel keine Ausnahme mehr. Diese neue Generation von Musiker:innen führt das Erbe in Texten und Melodien weiter.
Foto:
©Verleih
Info:
Der Filmtitel "Aşk, Mark ve Ölüm" ist inspiriert vom gleichnamigen Gedicht des Autors Aras Ören, welches 1982 von der Band IDEAL vertont wurde.
"Aşk, Mark ve Ölüm"/Liebe, D-Mark und Tod
Land / Jahr DEUTSCHLAND 2022
Länge 96 Minuten
Format DCP, 5.1, Farbe, digital files
Originalsprache Deutsch, Türkisch, Englisch
mit deutschen und englischen UT
Stab
Regie: Cem Kaya
Drehbuch: Cem Kaya & Mehmet Akif Büyükatalay
Protagonisten und Protagonistinnen:
İsmet Topçu, Ömer Boral, Yüksel Ergin, İhsan Ergin, Metin Türköz, Adnan Türköz, Yüksel Özkasap, Cevdet Yıldırım, Ercan Demirel, Cavidan Ünal, Ata Canani, Betin Güneş, Aykut Şahin, Fehiman Uğurdemir, Cengiz Öztunç, Dede Deli, Mustafa Çetinol, Erdal Karayağız, İzzet Nihat Yarsaloğlu, Hatay Engin, Yasin Kıran, Aytaç Kıran, Serdar Saydan, Serkan Kaynarcalı, Rüştü Elmas, Mustafa Deniz, Oktay Vural, Orhan Amuroğlu, Ümit Gücüyener, Sultan Korkmaz, Bekir Karaoğlan, Ümit Çağlar, Ali Ekber Aydoğan, Killa Hakan, Kabus Kerim, Derya Yıldırım, Tümay Koyuncuoğlu, Rossi Pennino, Kutlu Yurtseven, Erci Ergün aka Erci E., Alper Ağa, Boe B., Tahir Çevik aka Tachi, Volkan Türeli, Nellie, Muhabbet, Aziza A., İmran Ayata, Bülent Kullukcu, Ibrahim Ertalay, Ilkay Kökel, Mehmet Yozgut.
İsmet Topçu, Ömer Boral, Yüksel Ergin, İhsan Ergin, Metin Türköz, Adnan Türköz, Yüksel Özkasap, Cevdet Yıldırım, Ercan Demirel, Cavidan Ünal, Ata Canani, Betin Güneş, Aykut Şahin, Fehiman Uğurdemir, Cengiz Öztunç, Dede Deli, Mustafa Çetinol, Erdal Karayağız, İzzet Nihat Yarsaloğlu, Hatay Engin, Yasin Kıran, Aytaç Kıran, Serdar Saydan, Serkan Kaynarcalı, Rüştü Elmas, Mustafa Deniz, Oktay Vural, Orhan Amuroğlu, Ümit Gücüyener, Sultan Korkmaz, Bekir Karaoğlan, Ümit Çağlar, Ali Ekber Aydoğan, Killa Hakan, Kabus Kerim, Derya Yıldırım, Tümay Koyuncuoğlu, Rossi Pennino, Kutlu Yurtseven, Erci Ergün aka Erci E., Alper Ağa, Boe B., Tahir Çevik aka Tachi, Volkan Türeli, Nellie, Muhabbet, Aziza A., İmran Ayata, Bülent Kullukcu, Ibrahim Ertalay, Ilkay Kökel, Mehmet Yozgut.