Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 6. September 2022, Teil 18
Redaktion
Basel (Weltexpresso) - «WILD – Jäger und Sammler» ist der erste Schweizer Kinodokumentarfilm, der mit ganz unterschiedlichen ProtagonistInnen auf die Jagd geht und dem Publikum tiefe Einblicke in eine der urtümliches Arten der Nahrungsbeschaffung ermöglicht. Schauplatz ist die bildgewaltige Gebirgsnatur der Alpen mit ihren faszinierenden Landschaften und Wildtieren.
Der Bündner Regisseur und Naturfilmer Mario Theus dokumentiert aus ungewohnten Perspektiven ausgesprochen authentisch das Wesen der Jagd.
Während einer Jagdsaison begleitet der Filmemacher Mario Theus einen Jäger, eine Wildhüterin und einen ehemaligen Wilderer, der sein Gewehr gegen die Filmkamera eingetauscht hat. Er stellt dem Publikum drei unterschiedliche Charaktere, mit zum Teil gegensätzlichen, Tätigkeiten vor. Drei ProtagonistInnen, die eine sehr ursprüngliche Motivation teilen: das Jagdfieber, den Jagdinstinkt und die Sehnsucht nach dem Leben als Jäger und Sammler. Eine Eigen- und Leidenschaft, die sie mit dem Regisseur teilen. Sie alle teilen teilen das Wissens über die Natur, über Berg und Tal, über Verhalten und Aufenthaltsorte der Wildtiere. Und auch die praktischen Fähigkeiten wie Pirschen, Warten, Sehen, Riechen und Hören kleinster Details.
„Beim Jagen wird das Rad der Evolution und der Entwicklungsgeschichte zurückgedreht. Wir erhalten die Sinne unserer Vorfahren zurück, und das sind die Sinne unserer Kinder. Wenn man es Kindern erlaubt, sind sie alle ständig auf der Jagd .“ Charles Foster, «Being a Beast»
«Wild- Jäger und Sammler» dokumentiert hautnah wie Kinder eine der ältesten Kulturtechniken der Menschheit erleben, erlernen und erfahren und dabei ganz selbstverständlich mit den grossen philosophischen Fragen von Leben und Sterben konfrontiert werden. In einer der eindringlichsten Szenen des Filmes erklärt der Bergbauer Andreas Käslin seinen fünf Kindern unterwegs zur Wildabnahme die Bedeutung des letzten Bisses und die Definition des Begriffs Ehrfurcht: «Das bedeutet, dass man ein bisschen Anstand hat.»
Foto:
©Verleih
Info:
Regie Mario Theus
Kamera Mario Theus Sam Gyger Urs Biffiger