Redaktion
Paris (Weltexpresso) - Ich habe diesen Film aufgrund eines Gesprächs bei einer Dinnerparty gedreht. Als die Kellnerin uns nach unserer Auswahl fragte, sprach ein Freund von mir über Umami. Es folgte eine Diskussion, in der jeder seine Definition von Umami zum Besten gab. Es war erstaunlich, denn niemand hatte dieselbe Definition.
Plötzlich erschien mir ein Koch, der mit allen Sinnen nach der metaphysischen Dimension dieses Geschmacks suchte, diesem Teil des Unbekannten, der für die Selbstverwirklichung notwendig ist. Dieser Mann hatte die Züge von Gérard Depardieu. Denn wer könnte das Umherirren und die Orientierungslosigkeit besser verkörpern als er? Das Problem bestand darin, dieses Abenteuer in zwei Ländern mit diametral entgegengesetzten Systemen zu verwirklichen. Ich habe mich dafür entschieden, mit wenig Mitteln und gemischten technischen und künstlerischen Teams zu arbeiten. Das war schwierig, aber unheimlich lehrreich und kreativ. Dieser Film hat daher für mich einen ganz besonderen Geschmack, denn er entstand durch zufällige Begegnungen und alles, was das Leben uns im Guten wie im Schlechten in den Weg stellte.
DER REGISSEUR SLONY SOW
Slony Sow ist ein französischer Regisseur, Drehbuchautor, Produzent und ehemaliger Schauspieler. Er lernte 3 Jahre lang im Studio Pygmalion die Schauspielmethode von Stanislawski. Seine Schauspielkarriere begann er als Gastdarsteller in komödiantischen Fernsehsendungen, Filmen und an Theatern. Im Jahr 2011 führte er Regie bei mit Gérard Depardieu in der Hauptrolle, der bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes gezeigt wurde. Der Film wurde auf über 350 internationalen Filmfestivals gezeigt und erhielt 37 Auszeichnungen. Im Jahr 2015 folgte sein erster Spielfilm PARISIENNE, der zu zehn internationalen Filmfestivals eingeladen wurde.
Nach DER GESCHMACK DER KLEINEN DINGE arbeitet er bereits an zwei weiteren Spielfilmen: „A Whale in My Stomach“ in Japan und „Gouffreville“ in Afrika.
Foto:
©Verleih
Info:
Der Geschmack der kleinen Dinge (Umami), Frankreich 2022
Regie: Slony Sow
Besetzung: Gérard Depardieu, Bastien Bouillon, Sandrine Bonnaire, Pierre Richard, Kyozo Nagatsuka u.a.
105 Minuten
Verleih: Neue Visionen