OUT OF THE BLUE – Gefährliche Lust

Ab 23. März als DVD und Blu-ray 

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main – Heftige Geschichte und immer wieder hart am Porno vorbei. Später wird es ein Krimi. Doch vordergründig ist es erst einmal sehr romantisch. Da ist der nette, wirklich ziemlich naive, aber gutaussehende junge Connor Bates (Ray Nicholson). Man sieht ihn am Strand, beim Laufen, in der Bibliothek, in der er arbeitet und erst als er von einem Typen rüde behandelt wird, versteht man, daß dieser sein Bewährungshelfer Jock (Hank Azaria) ist. Wegen schwerer Körperverletzung saß er im Gefängnis und wird ständig an der kurzen Leine gehalten. Schon erstaunlich, wie geduldig er so was über sich ergehen läßt.

Auf der anderen Seite ist er sehr erfolgreich. Am Strand lernt er die nicht mehr blutjunge, sehr attraktive Marilyn Chambers (Diane Kruger) kennen, die die Frau eines reichen Geschäftsmannes (Victor Slezak) ist. Er fällt sofort auf sie herein. Diese Wortwahl liegt einem nahe, weil man bald spürt, daß diese Marilyn andere Absichten hat. Und bald weiß man auch welche. Aber dazwischen lieben die Szenen, die ihre Leidenschaft für ihn zeigen, denn daß er von ihr hingerissen ist, ist ihm in jeder Pore anzusehen. Und folgerichtig erzählt sie ihm, wie brutal ihr Mann sie behandelt, auch schlägt, das blaue Auge und die blauen Flecken zeugen davon.

Sie hat sich nicht nur am Strand mit ihm getroffen, sondern kommt in die Bibliothek, tut so, als ob sie seinen literarischen Rat sucht, also Connor vorne und hinten und bringt eines Tages ihre Stieftochter mit. Die soll ein Referat schreiben und er ihr die entsprechenden Bücher heraussuchen. Dann wieder gibt es die heftigen Liebesszenen und endlich kommt sie zur Sache, nein, das läuft viel geschickter ab. Sie zeigt ihm die Wunden, spricht davon, daß ihr Mann sie auch sonst quält und sie keine Zeit mehr für ihn hat, sie muß ihn gar nicht dazu auffordern, was er ihr von alleine daraufhin vorschlägt, daß er ihren Mann umbringen wird.

Dazwischen sind aber noch einige Bibliotheksszenen, man erlebt Marilyn liebevoll mit ihrer Stieftochter, die einen Freund hat, der Connor sehr unangenehm ist, weil er gewalttätig wird, und dann ist die Gelegenheit da. Der Ehemann weilt in einem weiteren Anwesen, wofür Connor die Schlüssel erhält. Wir sind dabei, wenn er sich reinschleicht, den Ehemann nicht vorfindet, auf ihn wartet und dann völlig unprofessionell seinen Mord angeht, der so ausgeht, daß seine Waffe auf einmal in der Hand des Ehemannes liegt und abdrücken will. Doch dann fällt ein Schuß und trifft den Ehemann tödlich. Wir sehen...nein, jetzt darf man nicht weitererzählen.

Auf jeden Fall ist alles ganz anders, als wir aufgrund vieler Filme uns vorstellten. Der Film ist spannend gemacht und gerade, weil man erst einmal sich völlig auf die vorgegebene Spur begibt, ist die Überraschung groß, wenn doch andere Konstellationen vorliegen.

Connor ist so was von einem naiven jungen Mann, bei Marilyn fragt man sich lange, warum Diane Kruger eine solche Rolle annimmt, die sie eigentlich unterfordert und die mit tiefen Blicken ihrerseits doch zeigt, daß sie Absichten hat. Aber, wenn dann doch alles, nein,nicht alles, aber doch Entscheidendes anders ist, ist man zufrieden.

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Out of the Blue