go123. goEast Filmfestival vom 26.April bis 2. Mai in Wiesbaden, Teil 6

Redaktion 

Wiesbaden (Weltexpresso) – Nach dem vorgestrigen Vorgeschmack auf das diesjährige Symposium starten morgen die Panels & Lectures. Den Anfang macht ein Vortrag von Nancy Condee (USA) zum Thema „(Post-)Soviet cinema through a “decolonial lens” – theoretical framework and personal introspection”. Zum Thema [reassessments] treffen sich Dita Rietuma (Lettland), Melikset Karapetyan (Armenien) sowie Serhiy Trymbach (Ukraine) und sprechen über die Neubewertung des sowjetischen Erbes unter den Gesichtspunkten „Kanon, Zensur, Erbe und Archiv(e)”. Unter dem Schlagwort [Belarus] finden sich Igor Soukmanov, Aliaksei Paluyan, Andrey Kudzinenka und Andrey Kutsila zusammen und eröffnen einen neuen Blick auf die belarusische Filmlandschaft – „vom Aufstieg und Fall von 'Listapad' bis zur Gründung der Belarusischen Unabhängigen Filmakademie“.


Freuen können wir uns außerdem auf die internationale Premiere von LIZA, MACH WEITER / IARE LIZA! von der georgischen Filmemacherin Nana Janelidze. Sie wird am Abend ebenfalls anwesend sein und zudem am Sonntag gemeinsam mit Giedrius Tamoševičius im Panel „Old and new wars – (post)soviet (anti)imperialism“ sprechen. 

Der dritte Festivaltag bricht morgen an und es geht weiter im Wettbewerbsprogramm. Morgen zeigt goEast Alexander Mihalkovich und Hanna Badziakas dokumentarisches Gesellschaftsporträt MUTTERLAND / MOTHERLAND. Eine Mutter kämpft dafür, dass die Mörder ihres Sohnes zur Verantwortung gezogen werden und die brutalen Schikanen in der belarusischen Armee, denen ihr Sohn zum Opfer gefallen ist, enden. Seien Sie außerdem auf PARADE / PARADAS gespannt. Titas Laucius inszeniert in seiner brillanten Komödie ein gewieftes Match gegen das kirchliche Tribunal. Im politischen Coming-of-Age-Film JANUAR / JANVĀRIS muss sich der aufstrebende Filmemacher Jazis im Riga der 90er-Jahre zurechtfinden. Sowjetische Spezialeinheiten sind im Einsatz und versuchen, das baltische Bestreben nach Unabhängigkeit zu unterdrücken. Ab 22:00 haben Sie die Möglichkeit, während des Filmgesprächs im Alten Gericht mehr über die vorgeführten Wettbewerbsfilme zu erfahren – und das aus erster Hand von den Regisseur:innen und Produzent:innen.  

Sieben Jahre nach seinem letzten Langfilm meldet sich der polnische Regie-Altmeister Jerzy Skolimowski mit einem neuen Projekt zurück. EO / IO folgt dem Weg des gleichnamigen Protagonisten – einem Esel. Zu sehen gibt es das tierische Roadmovie um 22:00 im Apollo und am 01.05. um 19:30 mit deutschen Untertiteln im rex programmkino in Darmstadt.  

Auch morgen sehen wir uns nicht nur im Kino: Teil des Programms Cinema Archipelago ist die Ausstellung „ILLUSTRATORS_NATIVE“, welche während der Festivalwoche von 15:30 – 22:30 im Murnau-Filmtheater kostenlos zugänglich ist. Die teilnehmenden Künstler:innen verwenden unterschiedliche Medien: von Graphic Novel über Textilkunst bis hin zur Animation und Videoinstallation. Sie lassen dabei ihre unterschiedlichen Herkünfte in ihr künstlerisches Schaffen einfließen, um für mehr Visibilität von indigenen Kulturen zu sorgen und eine Auseinandersetzung mit Repressionen, denen sie ausgesetzt waren und noch sind, fordern. Um 16:00 in der Alten Bibliothek im Museum Wiesbaden haben sie während des Panels „Meet the Activists“ zudem die Möglichkeit, die Initiatorinnen des Projekts „ILLUSTRATORS_NATIVE“ kennenzulernen. Aleksandra Garmazhapova, Dankhaiaa Khovalyg, Seseg Jigjitova und Rinchina Azheeva haben im Januar 2023 das Projekt mit dem Ziel ins Leben gerufen, eine unterstützende und inspirierende Gemeinschaft für verschiedene Illustrator:innen aus indigenen Völkern Russlands zu schaffen. Sie berichten unter andrem von neu entstandenen politischen Bewegungen, die oft einen intersektionellen feministischen Hintergrund haben und gegen Krieg und systemischen Rassismus in der Russischen Föderation protestieren. 

Nach diesem ereignisreichen Festivaltag darf die traditionelle Party nicht fehlen. Ab 23:00 startet DJ Janeck im Eventraum des Alten Gerichts die goEast-Partyparade 2023! Ganz nach dem Motiv des goEast-Visuals freuen wir uns nach zwei Jahren Pandemie-Edition besonders darauf, mit Ihnen das Tanzbein zu schwingen. 

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Info:
Quelle: goEast
www.filmfestival-goeast.de
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