Redaktion
Hollywood (Weltexpresso) - KANDAHAR wird von einer Vielzahl an Charakteren bevölkert, inspiriert von den Menschen, die Mitchell LaFortune während seiner Zeit im Nahen Osten kennengelernt hat. Der von Gerard Butler dargestellte CIA-Agent Tom Harris ist ein Akteur, der hinter den Kulissen im Rahmen von Black Ops lebensgefährliche Aufträge erledigt. Mo, dargestellt von Navid Negahban, hingegen hat stattdessen eine Geschichte, in der sich die vielfältigen politischen, religiösen und militärischen Veränderungen der Region widerspiegeln. Beide repräsentieren relevante Standpunkte.
„In der Figur von Tom verdichten sich die Eigenschaften einer Reihe von Leuten, die ich während meiner Zeit beim Militär und bei der Defense Intelligence Agency getroffen habe", kommentiert LaFortune. „Aber Mo basiert auf einer einzelnen Person: Er war ein Übersetzer, mit dem ich 2011 und 2013 intensiv zusammengearbeitet hatte. Ich wollte etwas kreieren, das den persönlichen Opfern, die er erbracht hat, um uns zu schützen, gerecht wird. "
Gerard Butlers Attribute waren perfekt für die Rolle des Tom. Der Schotte bringt eine Mischung aus Härte, Menschlichkeit und Gewissen in Actionfilme, historische Dramen und Komödien ein. Nach frühen Rollen in Lara Croft Tomb Raider: Die Wiege des Lebens und Das Phantom der Oper gelang ihm der Durchbruch mit Zack Snyders 300.
„Gerry hat keine Angst davor, Verletzlichkeit zu zeigen. Das war für die Rolle des Tom Harris entscheidend", macht Waugh deutlich. „Seine Darstellung verlieh der Figur Menschlichkeit und Sympathie."
Das Team aus Waugh und Butler versah KANDAHAR mit dem nötigen Wagemut. „Wenn man gemeinsam durchs Feuer gegangen ist, lernt man einander zu vertrauen und ehrlich zu sein. Das ist unerlässlich für die Zusammenarbeit", stellt Waugh fest.
Siegel merkt an: „Gerry hat eine Intensität, die erst auf der Leinwand voll zur Geltung kommt. Aber auch seine Lebensfreude ist unübersehbar. Außerdem verfügt er über echte Großzügigkeit, die sich auch im Verhältnis zu den anderen Darstellern zeigt. Das ist es, was das Publikum so an ihm schätzt."
Boyea ergänzt: „Dies ist der zweite Film, den ich mit Gerry realisiert habe. Er ist so ein kluger Kerl, dass er beim Lesen des Skripts sofort die tieferen Schichten registriert hat. Gerry konnte eine Verbindung zu dem herstellen, was die Geschichte über grundverschiedene Individuen erzählt, die im selben Land aktiv sind."
„Ich habe mit Gerry viel über Tom diskutiert, bevor wir mit den Dreharbeiten begonnen haben", erinnert sich LaFortune. „Gerry hat eine ruhige, kraftvolle Intensität, die perfekt für die Rolle war. Er kann so viel mit nur mit den Augen ausdrücken, was ihm sehr geholfen hat, da Tom ein eher ruhiger Charakter ist."
„Zu Beginn erfahren wir, dass Tom sich so sehr in seine Arbeit vertieft hat, dass ihm die Verbindung zu seinem Selbst abhandengekommen ist. Ich bin mir sicher, dass kann in verschiedenen Lebensbereichen passieren, Karrieren können einen aufzehren", erklärt Boyea. „Tom befindet sich allerdings in einer Situation, in der er von der Außenwelt abgekoppelt ist. Er beginnt die Undercover-Persönlichkeiten wirklich anzunehmen, was ihn noch weiter von sich selbst entfernt. Und Mo kann das wahrnehmen. Tom ist süchtig nach dem 'großen Spiel', wie man es im Nahen Osten nennt, und er wird so getrieben von diesem Leben, dass es ihn seine Ehe kostet und er sich von seiner Tochter entfremdet."
In Butlers Darstellung sieht das Publikum die Härte und das Talent für schnelles Denken, was unverzichtbar ist für Menschen wie Tom, um in brenzligen Situationen zu überleben, sowie die Sehnsucht nach der Heimat.
„Es gibt viele Typen wie Tom Harris da draußen. Ihre Motivation beruht auf Patriotismus und dem Glauben an etwas, das größer ist als sie selbst", erläutert LaFortune. „Aber diese Kerle sind kompliziert. Ich habe miterlebt, wie viele Beziehungen durch die nicht enden wollenden Einsätze im Nahen Osten zerbrochen sind. Die Menschen waren zu lange von Familie und Freunden getrennt. Tom ist im Herzen ein Mann, der an Verantwortung und das Gute glaubt. Das treibt ihn an. Aber die Kriegssucht ist ein reales Problem, die Anziehungskraft der Gefahr und das Adrenalin. Deshalb gibt es Leute, die 20 Jahre lang im Einsatz sind. Es ist schwer, sich davon zu lösen, weil es zu deiner Identität wird."
Tom braucht Mos Expertenwissen, um durch den Iran zu kommen, aber vor allem braucht er jemanden, mit dem er sprechen und dem er vertrauen kann.
„Zu Anfang ist Tom ein stoischer Charakter, aber am Ende des Films hat er sich geöffnet. Tom braucht Mo, um diese Verwandlung zu ermöglichen. Er muss sich daran erinnern, was es heißt, ein Mensch zu sein", erklärt LaFortune. „Mo ist ein sanfter, liebevoller Mensch, der seine Angst vor dem Kampf und sein Trauma überwinden muss. Die beiden haben sehr unterschiedliche Ausgangsbedingungen. Im Verlauf des Films überschneiden und ergänzen sich ihre Missionen immer mehr."
„Agenten können in Afghanistan oder irgendwo im Nahen Osten nicht ohne die Hilfe von Einheimischen operieren", fügt LaFortune hinzu. „Eines der Hauptprobleme ist die Sprachbarriere. Wenn es darum geht, Arabisch, Paschtu, Dari oder Farsi zu sprechen, sind wir auf Ortsansässige angewiesen."
Der Weg des iranischen Schauspielers Navid Negahban zu KANDAHAR war verschlungen. Er begann als Stuntkoordinator und Kampfchoreograf, bevor er sich der Produktion zuwandte. Seine Schauspielkarriere startete er mit Engagements in TV-Serien. Schließlich konnte er sein Talent auch im Kino unter Beweis stellen, unter anderem in Clint Eastwoods Oscar®-nominiertem American Sniper sowie Mike Nichols' Oscar®-nominiertem Der Krieg des Charlie Wilson.
„Navid ist einfach fantastisch", stellt LaFortune klar. „Er ist ein unglaublicher Schauspieler. Wir hatten Glück, ihn dabei haben zu können. Zwischen Tom und Navid funktioniert die Chemie. Durch ihre Interaktion ergab sich ein großartiges komödiantisches Timing, das dazu beitrug, die Geschichte zum Leben zu erwecken."
„Navid und viele andere Darsteller hatten diese Art von Erfahrungen wirklich gemacht", berichtet Waugh. „Meistens im Kindesalter, wenn sie vor Krieg und Konflikten fliehen mussten. Ihr Spiel beruht deshalb auf Wahrhaftigkeit."
„Mo basiert auf einer konkreten Person, die ich kennengelernt habe. Er verließ Afghanistan 1979 und kehrte nach dem 11. September 2001 zurück, um mit den Amerikanern zu arbeiten", führt LaFortune aus. „Mo beginnt als jemand, der seinen Platz in der Welt nicht kennt. Am Ende des Films findet er zu innerer Stärke. Mo war früher ein Kindersoldat bei der Nordallianz. Er muss in gewisser Weise wieder Soldat werden, um Tom helfen zu können. Mo muss den Schmerz und das Leid der Vergangenheit überwinden, in einem Land, das ihm so viel genommen hat."
„Mo ist wirklich etwas Besonderes", betont Boyea. „Er hat sein Land vor Jahren verlassen und ist jetzt untröstlich über das, was daraus geworden ist. Mo hat ein detailliertes Wissen über Afghanistan, da er hier gelebt hat, als er jünger war, aber es kommt ihm so vor, als würde das Land vor seinen Augen verschwinden. Er und Tom kommen aus verschiedenen Welten, aber Mo spürt Verständnis und Sympathie für ihn, was dieser nicht gewohnt ist. Tom und Mo bauen eine Bindung zueinander auf, was dazu führt, dass Tom das erste Mal das Gefühl hat, jemanden bei sich zu haben, dem er vertrauen kann."
Der raffinierte, Motorrad fahrende Attentäter Kahil wird von Ali Fazal gespielt, dem der internationale Durchbruch mit Stephen Frears' Victoria & Abdul gelang, in dem er an Seite von Judi Dench die zweite Hauptrolle spielte. „Ali ist ein Star in Indien", sagt Boyea. „Er agiert so cool und mühelos vor der Kamera. Ali erweckt den Charakter von Kahil zum Leben."
Travis Fimmel, bekannt vor allem durch die Verkörperung von Ragnar Lothbrok in Vikings, erhöhte die Zahl der an KANDAHAR mitwirkenden Talente. „Wir waren uns sicher, dass Travis die nötige Arroganz und den passenden Stil für die Rolle des CIA-Handlers Roman mitbringen würde", erklärt Boyea. „Im Gespräch mit Ric ergaben sich sofort zusätzliche
Aspekte der Figur, die ursprünglich nicht geplant waren. Travis verschaffte der Rolle Authentizität. Er hat sich genauestens darüber informiert, wie diese Handler agieren. Travis hat uns Sachen erzählt, von denen wir keine Ahnung hatten. Also haben wir sie in den Film eingebaut."
Foto:
©Verleih
Kandahar (USA 2023)
Genre: Action, Thriller, Abenteuer
Filmlänge: ca. 119 Minuten
Regie: Ric Roman Waugh
Drehbuch: Mitchell LaFortune
Darsteller: Gerard Butler, Navid Negahban, Ali Fazal, Bahador Foladi,Travis Fimmel, Nina Toussaint-White, Tom Rhys Harries, Hakeem Jomah u.a.
Verleih: LEONINE Distribution GmbH
FSK: ab 16 Jahren
Kinostart: 17.08.2023
Abdruck aus dem Presseheft