dog2Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 12. Oktober 2023, Teil 9

Redaktion

 

Paris (Weltexpresso) - Louis Leterrier, ein langjähriger Mitarbeiter von Luc Besson, empfahl dem Filmemacher und seiner Produzentin Virginie Besson-Silla die amerikanische Hundetrainerin Mathilde de Cagny. „Louis hatte einige Wochen zuvor mit ihr an einer US-Produktion gearbeitet“, erzählt Virginie. „Nachdem Luc sie kennenlernte und ihr erklärte, was er wollte, hatte sie völlige Handlungsfreiheit bei der Auswahl ihres Teams und der Vorbereitung auf die Dreharbeiten.“


Obwohl das Drehbuch sie voll und ganz überzeugte, war Mathilde de Cagny, die seit langem in Hollywood arbeitet, ein wenig ehrfürchtig angesichts der Größe der Aufgabe. „Ich wusste, dass der Film eine Gruppe von Hunden zeigen würde, aber nicht, dass es so viele sein würden, mit so vielen verschiedenen Persönlichkeiten“, sagt sie. „Es war objektiv gesehen kompliziert. Es erforderte viel Training, und ich hatte nicht viel Zeit. Luc Besson gab mir aber alle Freiheiten.“ Sie erklärte dem Regisseur, dass es wichtig war, mit Hunden zu arbeiten, die bereits eine solide Ausbildung hatten und keine intensive Vorbereitung benötigten. „Ich habe ihm ein paar Hunde gezeigt, die wir in meiner Firma haben, und Luc mochte sie sofort, also wurden sie eingesetzt“, fährt sie fort. „Doch wir benötigten mehr Hunde. Also ging ich nach Frankreich, um dort vor Ort Trainer und Tiere zu finden, die unseren Kriterien entsprachen.“

Mathilde de Cagny wandte sich an Muriel Bec, Geschäftsführerin von Animal Contact, einem Unternehmen, das Tiere für das französische Kino und Fernsehen ausbildet: „Da ihre Einrichtungen über alles verfügten, was wir für das Training brauchten, bat ich Muriel, den größten Teil der Hunderekrutierung und die Zusammenstellung eines Ausbilderteams zu übernehmen“, fügt Mathilde hinzu. „Muriel spielte eine wichtige Rolle bei der Koordinierung der gesamten Logistik in Frankreich, sodass ich mich auf die Betreuung, Ausbildung und Vorbereitung konzentrieren konnte. Insgesamt wurden etwa fünfzehn Trainerinnen und Trainer angeheuert, um die vielen Hunde zu finden, die für die Dreharbeiten benötigt wurden. Das Schwierigste war, alles auf einmal zu koordinieren, die Hunde, das Trainerpersonal, das Set, die Schauspieler, und so schnell wie möglich alles auf die Beine zu stellen“, erklärt sie. „Die Hunde mussten trainiert werden, bis sie wussten, was von ihnen erwartet wird und mussten dabei gleichzeitig natürlich bleiben.“

Wenn sie zum Beispiel auseinandergehen, fliehen oder ängstlich aussehen sollten, mussten wir sie vorbereiten, aber nicht zu sehr, denn das würde ihre Bewegungsfreiheit beeinträchtigen. Am Set arbeiteten Muriel und ich eng zusammen und leiteten unsere Teams an, um die oft komplexen Aufnahmen einzurichten und die Leistung der Hunde zu definieren.“ Virginie Besson-Silla fügt hinzu: „Mathilde konzentrierte sich mehr auf die sehr präzisen Aufgaben der ‚Heldenhunde‘ – auf einen Tisch springen, einen Gegenstand apportieren, zwischen Gitterstäben hindurchschlüpfen usw., während Muriel sich um das Rudel kümmerte. Das hat es uns ermöglicht, sowohl sehr freie Hunde zu haben als auch andere, die mehr an das Filmen gewöhnt waren und dazu gebracht werden konnten, genauere Aufgaben zu erfüllen. Mathilde und Muriel waren sehr komplementär.“

Sofiane Tarefet, ein Spezialist für Beißtraining, eine Technik, die Hunden beibringt, die Kraft ihres Kiefers zu kontrollieren, erklärt: „Wir mussten die Hunde so vorbereiten, dass sie nicht überrascht sind, wenn der Schauspieler laut zu sprechen, zu singen oder zu gestikulieren beginnt.“ Stuntleiter Alain Figlarz choreografierte auch die Hundeauslöser, bei denen die Tiere auf eine Figur zustürmen, um sie anzugreifen oder einen Weg von A nach B zu beschreiben. „Ich war auch da, um anstelle der Schauspieler gebissen zu werden. Es gibt insbesondere eine Szene, in der ich an 

einem Seil hänge und ein Hund mir in den Hals beißt“, bemerkt er. Natürlich musste Mathilde de Cagny auch die Hunde an die Schauspieler gewöhnen, angefangen mit Caleb Landry Jones.

Sie erzählt: „Caleb kam für drei Tage, um Zeit mit den Hunden zu verbringen und sich an die Arbeit, die Gespräche und die Bewegungen der Trainer zu gewöhnen. Er war neugierig und wollte unbedingt mitmachen.“ Am Set war Sofiane Tarefet beeindruckt von Landry Jones' Interaktion mit den Tieren: „Er blieb sehr ruhig und ging spontan zu ihnen. Ein Engagement, das umso höher einzuschätzen war, als einige Sequenzen besonders aufwändig zu drehen waren.“ Mathilde de Cagny erinnert sich an die Szene der „kleinen Diebe“, in der die Hunde mehrere hundert Meter mit Gegenständen im Maul laufen sollen. „Das war kompliziert, weil die Hunde unbeweglich bleiben mussten, um dann plötzlich zu entkommen“. Glücklicherweise hatte Luc schon im Vorfeld Storyboards vorbereitet, die alle Szenen detailliert illustrierten. Das war ein wichtiges Arbeitstool.

Foto:
©Verleih


Info:

Besetzung

Douglas    CALEB LANDRY JONES
Evelyn.       JOJO T. GIBBS
Ackerman.    CHRISTOPHER DENHAM
Salma.           GRACE PALMA
Mike               CLEMENS SCHICK
El Verdugo        JOHN CHARLES AGUILAR
The Aristocrat Lady.     MARISA BERENSON
Young Douglas        LINCOLN POWELL 
Richie             ALEXANDER SETTINERI


Stab

Regie & Drehbuch    LUC BESSON

Abdruck aus dem Presseheft