KunstGesellschaft zeigt den Dokumentarfilm von Ilona Ziok im Club Voltaire in Frankfurt,Serie FB, Teil 0
Hubertus von Bramnitz
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Bis zum 7. September dauert die so notwendige Ausstellung FRITZ BAUER. DER STAATSANWALT im Jüdischen Museum an. Ein umfangreiches Begleitprogramm sichert zudem über die Ausstellung hinaus, daß nun endlich das politische Wirken der Nachkriegszeit des aus dem Exil zurückgekehrten Fritz Bauer umfangreich und im Detail gewürdigt wird. Beides leistet der Film von Ilona Ziok.
Daß allerdings dieser auf der ganzen Welt bekannte Film nicht vom Fritz-Bauer.Institut selbst, sondern von der KunstGesellschaft im Club Voltaire in Frankfurt gezeigt wird, wollen wir hier nicht vertiefen, müssen das sicher aber ein andermal tun, sondern freuen uns, daß dieser Film nach der begeisterten Aufnahme im Naxos-Kino und den Diskussionen in der Pupille erneut zu sehen ist. Tatsächlich sieht man beim zweites Mal diesen Film wiederum anders, denn es stecken einfach so viele Informationen in ihm, die man leichter behält, wenn man schon auf die starke Leinwandpräsenz, die alle originalen Aufnahmen mit Fritz Bauer auszeichnen, vorbereitet ist.
Die KunstGesellschaft lädt am 20. Mai für 19 Uhr zur Filmvorführung FRITZ BAUER – TOD AUF RATEN in den Club Voltaire ein, wobei die Moderation von Ismael Flores Unzaga ankündigt, daß es danach eine Diskussion geben wird, nach denen es diejenigen, die diesen Film gesehen haben, unmittelbar auch drängt, denn der Film ruft in einem die Nachkriegszeit ins Gedächtnis, wo ein Mann wie Fritz Bauer in der Gemengelage von noch bestehendem Nachfaschismus, beginnender Demokratiebewegung, politischer Westbindung im Kalten Krieg, Notstandsgesetzen...eine Orientierung war, aber auch ein von genau diesen Kreisen gehaßter Mann.
Die KunstGesellschaft schreibt zur Vorführung: Ilona Zioks mit dem Prädikat „Besonders wertvoll“ ausgezeichneter Film von 2010 ist inzwischen mehrfach im Fernsehen gelaufen und auch international mit Erfolg gezeigt worden. Aus Anlaß der Ausstellung über Fritz Bauer im Jüdischen Museum sehen wir noch einmal den Film und setzen uns mit seiner bisherigen Rezeption auseinander.
Die KunstGesellschaft hat laut ihrer Webseite 1981 mit dem Ziel begonnen, 'engagierte Kunst' zu zeigen und zur Debatte zu stellen. Als Hintergrund gilt das Picasso-Zitat: „Die Malerei ist nicht dazu da, Wohnungen zu verschönern.“ Deshalb haben in ihr alle diejenigen Platz, die es mit der gesellschaftlichen Bedeutung von Kunst ernst nehmen und entsprechend reichen die Bündnispartner von Kunsthistorikern über Kirchen bis zu Gewerkschaften. Kommen kann jeder, der mitmacht und sich auch als denkender Mensch einbringt. In der Tat wird man unter der Internetadresse fündig, denn der Aktionsrahmen der KunstGesellschaft ist weit und umfaßt Ausstellungen und Vorträge, Kunstreisen und Filme – wobei es nie um die reine Rezeption geht, sondern immer auch um das Gespräch, das die Anwesenden darüber führen. Auf die Frankfurter Benjamin-vortärge weisen wir gesondert hin. Schauen Sie also nach:
www.kunstgesellschaft.de
INFO:
Dienstag, 20. Mai 2014
19 Uhr
Club Voltaire
Film von Ilona Ziok:
Fritz Bauer – Tod auf Raten