Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 22. Mai, Teil 3

Claudia Schulmerich

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Danke, liebe Leser, die darauf hinwiesen, daß auch dieser Film am letzten Donnerstag anlief. Es waren wieder sehr viele Filme. Aber morgen, dem Feiertag, kommen nur ein paar neue. Die Anlaufpolitik der Filmverleiher werden wir nie verstehen! Nun also der neueste X-Men, der den Frauen Vergnügen bereitet.

 

X-MEN

Bei dem nun siebten X-Man-Film ist es gar nicht schlecht, auf die anderen seit dem Jahr 2000 laufenden Filme kurz zu verweisen. Die X-men als Comics aus dem Marvel-Universum gibt es schon seit den Sechziger Jahren. Wichtig ist die Existenz von Mutanten. Das sind Menschen, die aufgrund einer speziellen genetischen Ausstattung übermenschliche Fähigkeiten besitzen, wobei das Individuelle sich darin ausdrückt, daß nicht jeder Mutant über die gleichen Fähigkeiten, sondern sogar jeder Mutant über andere verfügt. Dann gibt es die guten und die bösen Mutanten. Mit den übelwollenden fing es an. Die waren in der Welt. Der allerböseste ist der Superschurke Magneto.

Seinetwegen machte sich Professor X – hinter dem Charles Francis Xavier steckt – auf, um eine Gruppe von guten Mutanten zu sammeln, die den Kampf gegen die bösen aufnehmen und ihn gewinnen! Der wurde seitdem in den Filmen von Patrick Stewart verkörpert, während wichtigste X-Man Hugh Jackmann war und ist, dessen Name Wolverine dem vierten und sechsten Film jeweils den Titel gab. Wichtig sind auch die Figuren der Rogue (Anna Paquin, von Magneto Ian McKellen, Storm (Halle Berry u.a.)

Ausgangssituation für den siebten Teil ist das Jahr 2013 mit der Bedrohung für die Mutanten, die von Killer-Robotern getötet werden. Die heißen Sentinels und sind so bedrohlich, daß sich die eigentlichen Mutantengegner Charles Xavier (Patrick Stewart) und Magneto (Ian McKellen) zusammenschließen, um gemeinsam diese Sentinels zu erledigen, deren Kopf Erik Lensherr ist, den Michael Fassbender gibt, der sich vor allem in den Lüften bewegt . Da die X-Men diese Feinde nicht in der Gegenwart erledigen können, müßten die X-Men zeitlich um 50 Jahre zurückgehen bis zu dem Moment, wo der Bau der Sentinels durch den Mord der Mutantin Raven/Mystique (Jennifer Lawrence) überhaupt erst möglich wurde. Konkret geht es also darum, die damalige Tat ungeschehen zu machen.

Technisch ist das den Mutanten möglich. Nur erfordert es ein heroisches und stabiles psychisches Bewußtsein. Da kommt Wolverine (Hugh Jackman) ins Spiel, der nun sozusagen telepathisch mit Hilfe von Kitty Pride (Ellen Page) in die Siebziger Jahre expediert wird. Doch, das macht Spaß beim Zusehen, wie es damals war, denn die Siebziger waren wirklich ein Jahrzehnt, das sich optisch und akustisch sofort vermittelt. Für den Film heißt das, daß wir einen jugendlichen Professor erleben (James McAvoy), der zudem nicht die psychische Statur des Älteren hat. Viel Arbeit für Wolverine, der wieder mit seinen Werkzeugen, die aus den Händen schnellen, der Schnellere und Stärkere ist.

Ach, eigentlich ist die konkrete Geschichte egal. Hier geht’s eher ums Ungefähre und ein Wohlfühlgefühl, hat man den Eindruck. Es ist wieder der ursprüngliche Regisseur am Werk: Bryan Singer. Allerdings ist dieser Film doch humoristischer als die vorherigen. Man spürt das Augenzwinkern bei all dem Phantastischen. Denn das gibt es und sieht einfach niedlich aus. Wenn dann mit dem Patschhändchen sich die Wolke auftut, in der man verschwinden kann oder sonst was, dann ist das zu putzig. Ja, so ein Spielzeug hätte man auch gerne.

Die Schauspielerei kommt bei deren Mutantenaussehen und -gehabe etwas zu kurz. Darum fiel uns einmal mehr Jennifer Lawrence auf, die mit Raven/Mystique die Rolle derjenigen hat, deren Mordtat in der Vergangenheit ungeschehen gemacht werden muß, damit die Mutanten ungefährdet weiter leben können und die Sentinels eliminiert sind. Die verkörpert auch in ihrem engen Korsett eine weite schauspielerische Dimension. Sie gibt dieser synthetischen Figur tatsächlich Dynamik und Lebendigkeit. Bei all dem technischen Klimbim: Da werden die Zuschauer gleich zu Mitregisseuren und kleinen Erfindern, denn uns war nach dem Filmanschauen absolut danach, uns technische Möglichkeiten für uns selber auszumalen, da wurden wir regelrecht erfinderisch, wozu die Mutanten uns Vorbilder gaben. Für was so ein Film nicht alles herhält.