Redaktion
London (Weltexpresso) - HOW TO HAVE SEX spielte ursprünglich in Magaluf auf Mallorca, der Heimat zahlloser Urlauber nach dem Abitur, da die Bühne auf der der berüchtigte Blowjob stattgefunden hatte, an den sich Manning Walker erinnerte, in Magaluf stand. „Sie hatten aber bereits schlechte Presse, und der Gedanke, dass wir das nachstellen könnten, war ihnen ziemlich unangenehm“, sagt die Regisseurin über die Entscheidung, einen anderen Drehort zu suchen. „Unsere fantastischen Co- Produzenten von Heretic schlugen dann Malia auf Kreta vor, einen ähnlichen Schauplatz. Die Infrastruktur auf der Insel ist großartig.“ Es brauchte einige Überzeugungsarbeit für Manning Walker, die genau wusste, wie wichtig die Größe des „Strips“ sein musste, aber am Ende fühlte es sich wie Schicksal an.
„Wir hatten eine großartige Zeit, während wir dort drehten“, sagt Manning Walker. „Zum Glück drehten wir außerhalb der Saison, aber wir bereiteten die Saison mit vor, was der Wahnsinn war.“ Beim ersten Malia-Ausflug wurde die Filmemacherin von einem Mann angesprochen, der am Ende den Schlüssel zu sechs Clubs und vier Hotels besaß. „Uns wurde klar, dass er der Schlüssel zu unserem Erfolg war. Wir wurden von der Gemeinde in Malia wirklich sehr unterstützt. Sie arbeiteten hart daran, uns alles zu besorgen, was wir für den Film brauchten. An einem Tag sollten wir auf dem „Strip“ drehen, aber es regnete in Strömen. Das war kein Problem, weil einer der Clubbesitzer einfach für uns öffnete.“
Das Hotel mit dem penisförmigen Swimmingpool war ein Moment des reinen Glücks. Nachdem das Team 30 oder 40 Hotels besichtigte und die Prioritäten immer wieder neu gesetzt hatte, wusste es, dass es seine Vision eines riesigen Hotels mit endlosen Balkonen, wie in Magaluf, ein wenig umgestalten musste. Doch dann besuchte das Team eines Abends ein Hotel auf dem „Strip“, und sie wussten es einfach. „Es hatte wirklich die Essenz eines Partyhotels“, sagt Manning Walker. „Erst bei unseren letzten Erkundungstouren stellten wir fest, dass es einen schwanzförmigen Pool hatte. Das hätte man nie planen können.“
Ästhetische Vorbereitung und Umsetzung
Als Kamerafrau wusste Manning Walker, dass die Bildsprache von HOW TO HAVE SEX entscheidend sein würde. In Nicolas Canniccioni fand sie den perfekten Partner. Seine Arbeit mit der Handkamera bei Filmen wie I KILLED MY MOTHER (2009) von Xavier Dolan vermittelten die Emotionen und die Energie, die nötig waren, um diese Welt mit den Augen der Mädchen einzufangen, diese Freiheit und das Gefühl der Möglichkeit, ohne jemals manipulativ zu wirken. Es ging darum, den jungen Schauspielerinnen zu vertrauen und ihnen zu erlauben, das zu sein, was sie sein wollten.
In Sachen Beleuchtung entschied sich Canniccioni für ein Licht „von ausdrucksstarker und natürlicher Qualität“, wobei er stets versuchte, „sich von der Entwicklung des Tages und den variierenden Lichtverhältnissen inspirieren zu lassen.“ Die Handkamera stand im Vordergrund, um eine „intime und instinktive“ Bildsprache zu schaffen, die so nah wie möglich an den Figuren bleibt. Manning Walker erstellte das Storyboard für den gesamten Film von Hand, behielt es aber für sich und dokumentierte den gesamten Film mit Fotos. Heute gibt es eine 300-seitige Bibel des gesamten Films, Einstellung für Einstellung.
Manning Walkers sammelte viele Inspirationen für den Film auf TikTok, während Kostümdesigner George Buxton auch Leute auf dem „Strip“ in Malia anhielt und Fotos von ihren Outfits machte, um sich inspirieren zu lassen. Manning Walker drehte in diesen Nächten selbst unzählige Live-Videos und schnitt YouTube-Vlogs von Urlaubern zusammen, um Referenzen für Produktionsdesign und Kostüme zu erhalten. Buxton entwarf die Kostüme rund um die Infos, die er von den Figuren hatte – wer sie sind, wer ihre Freunde sind, wem sie auf Instagram oder TikTok folgen, was ihr Lieblingsgetränk ist. „Wir mussten sie kennen“, sagt er. „Sie könnten unsere beste Freundinnen, unsere besten Freunde oder unsere Geschwister sein.“ Bei jedem Entwurf berücksichtigte er auch das Budget eines Teenagers: „Ich habe die Kostüme so entworfen, als hätten sie nur einen Handgepäckkoffer voller Klamotten, denn niemand zahlt diese verrückten Gebühren für aufgegebenes Gepäck!“
Der Kostümdesigner arbeitete eng mit dem Produktionsdesigner Luke Moran Morris zusammen, wobei Requisiten zu Kostümen und Kostüme zu Requisiten wurden: „Die Beziehung zwischen unseren Teams war so entscheidend, Farbe ist alles, und wir haben uns in jeder Phase gegenseitig mit Ideen versorgt.“ Morris nennt das Fotobuch The British Abroad von Peter Dench als wichtiges Referenzwerk, das die Kunstabteilung inspirierte: „Es zeigt den Spaß, die Zügellosigkeit, die Traurigkeit und alles, was dazwischen liegt, die in diesen Ferien vorkommen.“
Fortsetzung folgt
Foto:
©Verleih
Info:
Besetzung
Tara MIA MCKENNA-BRUCE
Badger SHAUN THOMAS
Skye. LARA PEAKE
Em ENVA LEWIS
Paddy. SAMUEL BOTTOMLEY
Paige LAURA AMBLER
Anna ANNA ANTONIADES
Gemma DAISY JELLEY
Fi. EILIDH LOAN
Elliot. ELLIOT WARREN
Stab
Regie & Drehbuch. MOLLY MANNING WALKER
Abdruck aus dem Presseheft