berlinalaeInternationale Filmfestspiele Berlin vom 15. bis 25. Februar 2024, BERLINALE, Teil 3

Romana Reich

Berlin (Weltexpresso) - Das Panorama bestätigt die ersten elf Titel. Sieben davon sind Weltpremieren, insgesamt sind 16 Länder an den Produktionen beteiligt. Erste Themen: Rebellion und Antiheld*innen. Nora Fingscheidt, Jérémy Clapin, Aslı Özge, Josef Hader, Ray Yeung, Jane Schoenbrun, Carmen Jaquier und Jan Gassmann stellen ihre neuesten Filme vor.

 

Das Panorama bestätigt die ersten elf Titel. Sieben davon sind Weltpremieren, insgesamt sind 16 Länder an den Produktionen beteiligt. Erste Themen: Rebellion und Antiheld*innen. Nora Fingscheidt, Jérémy Clapin, Aslı Özge, Josef Hader, Ray Yeung, Jane Schoenbrun, Carmen Jaquier und Jan Gassmann stellen ihre neuesten Filme vor.

„I’m not everything I want to be“ resümiert die Protagonistin Libuše Jarcovjáková im gleichnamigen dokumentarischen Porträt ihre lebenslange Suche nach Identität und Zugehörigkeit – ein stetiges In-Bewegung-Bleiben, Starren-Systemen-Entgegenwirken und Dem-eigenen-Schicksal-Trotzen. „Sinnbildlich steht die wilde Reise der Fotografin für die Geschichten, denen wir in den bestätigten Filmen begegnen“, kommentiert Sektionsleiter Michael Stütz die bisherige Auswahl.

Auch in Nora Fingscheidts The Outrun muss die Antiheldin Rona, großartig gespielt von Saoirse Ronan, eine weite Reise zurücklegen, um zu sich selbst zu finden: Nach exzessiven Jahren in London sucht sie die Stille und Selbstreflexion in ihrer schottischen Heimat. Birgit Minichmayr ist als Polizistin Andrea in entgegengesetzter Richtung unterwegs und versucht in Josef Haders zweitem Langfilm Andrea lässt sich scheiden (Andrea Gets a Divorce), der Enge der österreichischen Provinz zu entkommen. Mit einer Melange aus Humor und Melancholie blickt der Regisseur auf traurige, trunkene Männer und eine Frau, die einen Plan hat.

Das Schweizer Regieduo Carmen Jaquier und Jan Gassmann wiederum erzählt in Les Paradis de Diane (Paradises of Diane) in großartigen Bildern von der radikalen Abnabelung ihrer Antiheldin Diane, die vor ihrem Neugeborenen und vor dem vermeintlichen Familienglück in eine unbekannte Stadt am Mittelmeer flieht.

Jane Schoenbrun liefert mit I Saw the TV Glow einen der eigenwilligsten und faszinierendsten Beiträge dieses Jahrgangs und überschreitet mühelos Grenzen von Genre, Gender und Trauma in diesem augen- und seelenöffnenden Trip. Ebenso in andere Sphären begibt sich Jérémy Clapin mit Pendant ce temps sur Terre (Meanwhile on Earth) und konfrontiert seine Hauptfigur nicht nur mit irdischen Dilemmata auf der Suche nach ihrem verschollenen Bruder.

Eine widerständige Generation von Vätern, Müttern und Tanten steht im Mittelpunkt von Aslı Özges Faruk, Santiago Lozano Álvarez’ Yo vi tres luces negras (I Saw Three Black Lights), Marcelo Bottas Betânia und Ray Yeungs All Shall Be Well. Aslı Özge stellt ihren über 90-jährigen Vater ins Zentrum ihres eleganten und spielerischen Hybridfilms. Gemeinsam mit ihm blicken wir auf ein sich rasant veränderndes Istanbul und erfahren, was es heißt einen Film zu machen. Ray Yeung erschafft mit seiner Hauptfigur Angie eine stille, jedoch umso resilientere Heldin, die nach dem Tod ihrer langjährigen Partnerin Pat ihr Recht auf Besitz und Mitspracherecht verteidigt.

Zum bereits 26. Mal wird der Panorama Publikums-Preis in Kooperation mit radioeins und dem rbb Fernsehen am Berlinale Publikumstag am 25. Februar im Zoo Palast verliehen. Ein anderer heiß begehrter Preis kommt auch in die besten Jahre: Am 23. Februar wird zum 38. Mal der TEDDY AWARD feierlich in der Volksbühne Berlin vergeben.

Das vollständige Programm wird Mitte Januar bekanntgegeben.

Foto:
Saoirse Ronan in Nora Fingscheidts The Outrun
©berlinale.de

Info:
Quelle Berlinale

Die ersten elf Filme des Panorama 2024