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Berlin (Weltexpresso) - Die Berlinale ist seit vielen Jahren mit speziell kuratierten Programmen auch außerhalb des Festivalzeitraums präsent. Beim nächsten Berlinale Spotlight liegt der Schwerpunkt auf den Themen Flucht, Vertreibung und Versöhnung. In zwei Veranstaltungen – Berlinale Shorts (21.12.2023) und Generation (17.01.2024) werden Filme aus vergangenen Editionen gezeigt, im Anschluss gibt es jeweils ein Publikumsgespräch. Programm
Die Berlinale ist seit vielen Jahren mit speziell kuratierten Programmen weltweit präsent. Das Berlinale Spotlight erweitert den Festivalzeitraum und macht die Aktivitäten der Berlinale über das Jahr sichtbar.
Das nächste Berlinale Spotlight findet im Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung in Berlin statt und präsentiert in zwei Veranstaltungen Filme aus den Festivaleditionen 2018, 2021 und 2022.
Am 21. Dezember macht das Programm „Kompass der Erinnerung“ den Anfang. Präsentiert werden zwei Kurzspielfilme, die 2018 und 2022 bei Berlinale Shorts ihre Premiere feierten: Chhngai Dach Alai (Further and Further Away) erzählt von einem Geschwisterpaar, dessen indigenes Heimatdorf in Kambodscha wegen des Baus eines Staudamms überflutet wurde. Den Bruder zieht es weiter in die große Stadt, die Schwester möchte bleiben, um es den Seelen der toten Eltern zu ermöglichen zur Ruhe zu kommen. Beide haben ihre eigene Herangehensweise, sich von dem Ort zu verabschieden, der ihr Zuhause war. In Imfura fährt ein junger Mann, Gisa, in das Dorf seiner Mutter. Er hat sie nie kennengelernt, sie verschwand während des Genozids in Ruanda. Gisa will verstehen und sich erinnern. Er spricht mit denen, die geblieben sind und steht in den Ruinen des Hauses, das seine Mutter ihm hinterlassen hat. Imfura gewann 2018 einen Silbernen Bären.
Die Regisseure Polen Ly aus Kambodscha und Samuel Ishimwe aus Ruanda sind für das anschließende Publikumsgespräch anwesend. „Aus unterschiedlichen Perspektiven beschreiben beide Filme eine Entwurzelung und die Frage, wie man seinen inneren Kompass und seinen Platz in einer Gegenwart finden kann, die von einer Vergangenheit geprägt ist, auf die man keinen Einfluss hatte. Ich freue mich auf das Gespräch mit den Regisseuren und dem Publikum,“ so Anna Henckel-Donnersmarck, Moderatorin des Abends und Leiterin der Berlinale Shorts.
Die Veranstaltung findet auf Englisch statt und wird im Rahmen des Kurzfilmtages am 21. Dezember 2023 präsentiert – dem kürzesten Tag des Jahres, der deutschlandweit dem Kurzfilm gewidmet ist. Der Veranstaltungsbeginn ist 19:00 Uhr. Es werden folgende Filme gezeigt:
Imfura
von Samuel Ishimwe
Schweiz / Ruanda
36’
Berlinale Shorts 2018
Chhngai Dach Alai (Further and Further Away)
von Polen Ly
Kambodscha
24’
Berlinale Shorts 2022
Am 17. Januar 2024 präsentiert das Berlinale Spotlight Hamy Ramezans Film Ensilumi (Any Day Now), der 2021 im Wettbewerb von Generation Kplus Premiere feierte. Regisseur Hamy Ramezan flüchtete als Kind zusammen mit seiner Familie vor politischer Repression aus dem Iran nach Finnland, wo er seither lebt. In seinem Debütfilm erzählt er aus der Perspektive des 13-jährigen Ramin der mit seiner ebenfalls aus dem Iran geflüchteten Familie in einer finnischen Geflüchteten-Unterkunft lebt. Jeder Tag kann der Tag sein, an dem der Abschiebebescheid zugestellt wird, und dennoch versucht die Familie in der prekären Situation ein Stück Zuhause zu schaffen und beharrt zwischen Mut und Freude, Verzweiflung und Sorge auf ihr Recht auf Glück und Würde.
Ein Filmgespräch wird auch hier Teil der Veranstaltung sein, durch die Generation Sektionsleiter Sebastian Markt und Sektionsmanagerin Melika Gothe führen werden. Gezeigt wird:
Ensilumi (Any Day Now)
von Hamy Ramezan
Finnland
81‘
Generation Kplus 2021
Foto:
Chhngai Dach Alai (Further and Further Away) by Polen Ly II © Polen Ly; Imfura by Samuel Ishimwe II © Samuel Ishimwe;
Ensilumi (Any Day Now) by Hamy Ramezan II © Aamu Film Company
©berlinale.de
Info:
Das Berlinale Spotlight: Berlinale Shorts & Generation ist eine Kooperation zwischen dem Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung, dem European Film Market (EFM) der Internationalen Filmfestspiele Berlin. Der Eintritt ist kostenfrei.
Veranstaltungsort:
Dokumentationszentrum Flucht, Vertreibung, Versöhnung
Stresemannstraße 90
10963 Berlin