asdSerie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 1. Februar 2024, Teil 5

Redaktion

London (Weltexpresso) - Alien. Englische Bezeichnung für ein außerirdisches Wesen, das weder auf der → Erde beheimatet noch entstanden ist. Gegenstand unzähliger Werke der Science-Fiction. Die klassische Darstellungsform des A. erfolgt meist als grau-grünes Marsmännchen mit großen Augen, das in einem → UFO auf unserem Planeten landet. Dass die zunächst sicher unheimliche Begegnung der dritten Art nicht zwangsläufig ein schlechtes Ende nehmen muss, haben uns einige A. der Popkultur-Geschichte bewiesen – während manche sich mit der Beschaffung von → Katzen als → Treibstoff für ihr Raumschiff begnügen, wollen andere vorher ihr → Zuhause telefonisch erreichen. Fremdling, so die direkte deutsche Übersetzung von A., heißt also noch lange nicht Feind!

 

Apfel.
Der A. ist eine Pflanzengattung der Kernobstgewächse, deren weltweit bekannteste und wirtschaftlich bedeutsamste Art der Kultur-A. ist. Ob grün oder rot, süß oder sauer, knackig oder mehlig, der A. gehört zu den ältesten und beliebtesten Obstsorten der Menschheit und spielte auch schon in frühesten Science-Fiction-Texten (Bibel, Edda) eine ernstzunehmde Rolle. Findet auch der eine oder andere Besucher von außerhalb. „An apple a day keeps the doctor away“, das hat sich scheinbar auch unter → Aliens herumgesprochen. Da Ä. viele Vitamine enthalten und sogar entzündungshemmend wirken können, ist an dem Spruch aber tatsächlich was dran – und dem fruchtigen Genuss ist sowieso kein Abbruch getan!

Azalee.
Als A. werden verschiedene Arten und Sorten des Rhododendron bezeichnet, der wieder- um eine Pflanzengattung innerhalb der Familie der Heidekrautgewächse ist. Ursprünglich stammen die laubabwerfenden oder kleinblättrigen Sträucher aus China und Japan – wo sie als Glückbringende Pflanze schlechthin gelten – haben ihren Weg aber auch nach Europa gefunden, wo sie sich sowohl als Zimmer als auch als Gartenpflanzen großer Beliebtheit erfreuen. Sogenannte Gartenazaleen blühen von Mai bis Anfang Juni, vorwiegend in leuchtenden Gelb- und Orangetönen – zumindest solange kein → UFO sie unter sich begräbt!

Einsamkeit.
Das Gefühl und die Gewissheit, nicht ausreichend tiefe soziale Beziehungen zu haben, die man braucht, um ein zufriedenes Leben zu führen. Nicht zu verwechseln mit: Allein sein. Alleine zu sein, heißt schließlich noch lange nicht E. Wo manche Einzelgänger die Isolation von ihren Kollegen und → Nachbarn in vollen Zügen genießen, ist für andere der soziale Austausch und das menschliche Miteinander quasi der → Treibstoff für das eigene Lebensglück. Gerade im Alter wird der eine oder andere von der E. übermannt – wenn die Kinder aus dem Haus sind und ihre eigenen Leben führen, kann das Leben in der → Kleinstadt schnell einsam werden.

Erde.
Die E. ist der fünftgrößte und der Sonne drittnächste Planet des Sonnensystems und Ursprungsort und Heimat aller uns bekannten Lebewesen. Die zu ungefähr zwei Dritteln aus Wasser bestehende Erdoberfläche hat der E. den Spitznamen „Blauer Planet“ eingebracht. Das passt schon, zumindest ,wenn man von weit oben auf die E. herabschaut. Zum Beispiel durch das Fenster eines → UFOs.

Gedächtnis.
Mit dem G. ist das so eine Sache. Die Fähigkeit der Nervensysteme von Lebewesen, aufgenommene Informationen umzuwandeln, zu speichern und wieder abzurufen, nimmt gerade bei älteren Menschen gerne etwas ab. Da landet eine Dose mit Bohnensuppe schon mal aus Versehen im Badeschrank und nicht in der Speisekammer. Regelmäßiges G.-Training kann da Abhilfe schaffen. Schließlich können nicht alle Menschen ein sogenanntes Elefanten-G. haben – die großen Rüsseltiere haben im Tierreich bekanntermaßen das beste Erinnerungsvermögen und finden auch nach 30 Jahren problemlos immer ihr → Zuhause.

Gemeindetreffen.
Das Herz einer Demokratie ist der Streit: Nirgends wird dies deutlicher als beim Gemeindetreffen einer → Kleinstadt. Hier kommen Woche für Woche die wirklich wichtigen Fragen auf den Tisch, etwa wie hoch die → Azaleen zu sein haben, wohin die → Katzen der Nachbarschaft verschwinden oder ob der städtische Slogan „A Great Place to Call Home“ nicht doch zu ambivalent ist. Was dem neutralen Beobachter wie nebensächliches Klein-Klein erscheinen mag, entwickelt sich beim G. nicht selten zum abendfüllenden Disput. Zwischen unzähligen Anträgen, Vorträgen, Beschwerden und Gegenbeschwerden entstehen dabei häufig erbitterte Grabenkämpfe unter → Nachbarn, deren spannendstes Gesprächsthema außerhalb des G. für gewöhnlich das Wetter ist. Die Aussage, im eigenen Garten sei ein → Alien gelandet, sorgt bei einem typischen G. übrigens nur für kaum mehr als ein müdes Lächeln, gehört sie doch nicht mal ansatzweise zu den Top 5 der absurdesten Wortmeldungen des Abends.

Katzen.
K zählen seit ungefähr 11.000 Jahren zum engsten Begleiter der Menschen, obwohl diese Gemeinschaft oft auf eine harte Probe gestellt wurde. Nach einer glanzvollen göttlichen Karriere vor ungefähr 3600 Jahren im alten Ägypten, erlebten die jagdbegeisterten Vierbeiner während der mittelalterlichen Hexenverfolgung ihre dunkelste Stunde. Die Samtpfötchen mit den neun Leben sind jedoch nicht tot zu kriegen. So gehören sie bis heute zu den beliebtesten Haustieren weltweit. In manchen Regionen hat man sie sogar zum Fressen gern. Und spätestens seit den1980er Jahren ist durch „Alf“ bekannt, dass auch Lebewesen anderer Galaxien auf den Katzengeschmack gekommen sind. Der kosmische Gast in A GREAT PLACE TO CALL HOME weiß eher die energiegeladene Natur der K. zu schätzen. Ein Glück, dass die → Gedächtnis-Leistung unserer langjährigen Fellfreunde nicht auf Elefantenniveau liegt und sie nicht allzu nachtragend sind.

Kleinstadt.
Die K. ist ein Phänomen menschlichen Zusammenlebens.
Offiziell existiert sie seit 1887 als auf einer internationalen Statistikkonferenz die Einwohnerzahl (5.000 bis 20.000) festgelegt wurde. Bei den jüngeren Bewohnern verflucht und bei Großstädtern romantisiert, erfreut sich die K. von jeher ambivalenter Beliebtheit. Was für den einen idyllisches Beisammensein bedeutet, hinterlässt bei dem anderen einen bitteren Observationsgeschmack – denn anonym geht es selten zu in einer K. Jeder kennt jeden und jeder weiß bestens über alles Bescheid. Direkte Quellen gelten aber bei der Informationsbeschaffung eher als unseriös, wie A GREAT PLACE TO CALL HOME sehr gut verdeutlicht. Unermüdlich versucht Milton der kleinstädtischen Gemeinde mitzuteilen, dass der Absturz eines → UFOs in seinen Garten die diesjährige Salaternte vereitelt.

 

Nachbar.
Die Hölle, das sind die anderen“: Was auch Sartre wusste, erweist sich im Umgang mit den eigenen N. allzu oft als universelle Wahrheit. Egal ob laute Musik, ungetrimmte → Azaleen oder die Bruchlandung eines → UFOs im Garten – nichts entgeht den wachsamen Augen der neugierigen Nachbarschaft. Ehe man sich versieht, wird man so zu dem Gesprächsthema beim nächsten → Gemeindetreffen. Verscherzen sollte man es sich mit seinen N. also nicht. Wenn sie einem nämlich nicht gerade dabei helfen, einen außerirdischen Besucher vor den US-Geheimdiensten zu verstecken, eignen sie sich überaus gut als Paketannahmestation und → Katzen-Versorger, solange man im Urlaub weilt.

Pennsylvania.
Einer der dreizehn Gründerstaaten der Vereinigten Staaten von Amerika, der im Osten liegt und gemeinsam mit New York und New Jersey den Mittelatlantikstaaten zugerechnet wird. Der heutige Bundesstaat entstand aus der „Province of Pennsylva- nia“, die 1681 von William Penn ge- gründet wurde. Auch wenn es der einen oder anderen Straßenecke an einem → Zebrastreifen mangelt, nennen ca. 13 Millionen Menschen – und auch dar eine oder andere → Alien – den vor allem durch Laubwälder und Hügelland geprägten und für die alljährliche Tradition des „Murmeltiertages“ bekannten Bundesstaat ihr → Zuhause.

Telekinese.
Auch Psychokinese genannt und leicht zu verwechseln mit Telepathie, also der Übertragung von geistigen Inhalten ohne Hilfe der Sinnesorgane. T. Ist die Bewegung und Veränderung von Gegenständen durch geistige Kraft. Heißt zum Beispiel: Ist man zum täglichen Wässern der → Azaleen zu faul, reicht schon ein konzentrierter Gedanke und schon erledigt die Gießkanne den feuchten Rest. Obwohl sich die Parapsychologie der Suche nach Belegen für T. gewidmet hat, liegt bisher kein wissenschaftlich zertifizierter Nachweis vor – ein bisschen so wie bei → Aliens. Vielleicht ganz gut so – schließlich können die in Werken der Science-Fiction mittels T. oft ganze Köpfe zum Explodieren bringen!

Telefon.
Das T. zählt zu den Erfindungen, das mit nicht enden wollender Erfolgsbilanz unser aller Leben im wahrsten Sinne des Wortes bestimmt. Es gibt kaum einen Apparat, der sich schon fast parasitär an uns heftet. Könnte das T. schnurren und hätte dazu flauschiges Fell, es könnte zukünftig kritisch werden für die → Katzen als engste Begleiter der Menschen... Dem jungen deutschen Physiklehrer Philipp Reis war dies 1861 leider noch nicht bewusst, als er seine Erfindung erstmals in Frankfurt präsentierte, sonst hätte er an ein Patent gedacht. Dies holte dann 1876 der pfiffige Amerikaner Alexander Graham Bell nach und besiegelte damit die Übertragung von Sprache durch elektrische Signale. An der astronomischen Reichweite wird noch gearbeitet, aber alles scheint möglich bei diesem ambitionierten Gerät. Bereits 1982 träumte Steven Spielberg für seinen außerirdischen Helden E.T. von dieser intergalaktischen Möglichkeit „nach Hause zu telefonieren“. In A GREAT PLACE TO CALL HOME ist es jedoch profaner. Hier sollte Milton einfach nur einmal zum Hörer greifen und seinen weit entfernten Sohn anrufen.

UFO.
Abkürzung für unidentifiziertes Flugobjekt, das im herkömmlichen Sinne oft synonym mit dem Raumschiff eines → Alien verwendet wird. Über die Existenz von U. darf man unterschiedlicher Meinung sein – aufgrund einer Vielzahl verwackelter Foto- und Videoaufnahmen von U. gibt es Teile der Bevölkerung, die seit vielen Jahrzehnten den bevorstehenden Krieg der Welten ausrufen. Die Möglichkeit, dass die unsere → Erde besuchenden Fremdlinge friedlich sind und nur rasch neuen → Treibstoff tanken möchten, wird dabei gerne ausgespart.

Zebrastreifen.
Als Z. wird in Deutschland umgangssprachlich ein Fußgängerüberweg auf Straßen bezeichnet. Die breiten weißen Linien, die den Übergang auf der meist dunklen Fahrbahn kennzeichnen und nur rein zufällig an das schwarz-weiße Streifenmuster des Zebras erinnern, haben dem Z. seinen animalischen Spitznamen eingebracht. Das Überqueren von Z. ist aber nicht nur für die Schallplattencover britischer Pop-Bands gut. Ein wohlplatzierter Z. kann Leben retten! Oder zumindest die eine oder andere Nahtod-Erfahrung beim Überqueren dicht befahrener Straßen vorbeugen. Das gilt vor allem für die Trent Avenue zwischen Frost und Allegheny in → Pennsylvania – aber beim wöchentlichen → Gemeindetreffen hört ja keiner zu!


Zuhause.
Z. ist, wo das Herz sich wohl fühlt, wo die → Katze auf einen wartet oder wo sich das WLAN automatisch verbindet. Mit den Wandtattoo-Binsenweisheiten zum Thema Z. dürften sich längst ganze Bibliotheken füllen lassen. Das Zuhause ist der Ort des Privaten, aber nicht nur deshalb immens politisch. Schließlich gehört das Zuhausesein inklusive diverser Zugehörigkeitskonzepte zu den wohl politisch aufgeladensten Kategorien der Gegenwart. Die Frage, was den Kern eines guten Z. ausmacht, lässt sich dabei ebenso individuell beantworten wie die Wahl der richtigen Tapetenfarbe für die ultimative Behaglichkeit. Für die einen ist das Z. Rückzugsort vor dem hektischen Alltag, andere finden Glückseligkeit und Erfüllung in der Gestaltung des Home-Office oder der Optimierung von Haus und Hof.

Ein ungebetener Gast aus dem All, der einem die wunderschönen → Azaleen ruiniert und das heimische Idyll gehörig durcheinander wir- belt, muss trotzdem nichts Schlechtes sein. Denn, wenn das Z. aufgrund fehlender Freundschaften und Familienbande zur Festung der → Einsamkeit verkommt, braucht es einfach einen Botschafter von den Sternen, um sich auf das wirklich Wichtige im Leben zu besinnen.

Foto:
©Verleih

Info:
Milton.      Sir Ben Kingsley
Sandy.      Harriet Harris
Joyce.       Jane Curtin
Mayor Martinez.     Teddy Cañez
Stadträtin Wu.         Narea Kang
Stadtrat Daniels.      Edward James Hyland
Stadträtin Strauss.    Blair Baker
Steve Gorham           Joshua Moore 
Techniker                   John Skelley
Stadtrat Bouchard.    Christopher Kelly
Denise             Zoë Winters
Jules                Jade Quon 
Dave                 Aubie Merrylees 
Nachrichtensprecher Aaron Campbell.     Andy Daly
Dr. North         Anna George 
Stimme von Tim.   Eric T. Miller 
Danny            Cody Kostro 
Hippie-Frau.   Marina Shay 
Agent Mann.   Donald Paul
Agent Shu.      Jeff Kim

Stab
Regie.     Marc Turtletaub
Drehbuch    Gavin Steckler

 
 

Abdruck aus dem Presseheft