Mit Axel Prahl im Gespräch über den Film HARMS
Hanswerner Kruse
Schlüchern/Berlin (Weltexpresso) - Als Axel Prahl, der in „Harms“ den Menges spielt, an Pfingsten in Schlüchtern mit unserer Zeitung sprach, war er zunächst etwas verhalten. „Ich kann nicht verstehen, wieso Ihr Journalisten die Gewalt in amerikanischen Filmen, wie ‚Django Unchained’ von Quentin Tarantino gut findet“, meinte er, „bei deutschen Filmen aber so überaus kritisch seid.“
Der Schauspieler hat schon in gut dreißig Filmen mitgemacht, in denen es keine oder kaum Gage gab, aber er habe sein Leben durch andere Filme und den Tatort finanziert. „Ich habe das Bedürfnis im Team zu arbeiten“, meinte er dazu, „und arbeite gerne mit Leuten zusammen, die etwas Neues wagen.“ Von Lauterbachs Ideen zum Film „Harms“, den der selbst finanziert habe, sei er „hellauf begeistert“ gewesen. „Das ist wirklich unabhängiges Kino, in das niemand hereinredet und das nicht auf die Filmselbstkontrolle (FSK) schielt.“
Speziell an diesem Film und an der Rolle des Menges habe ihn gereizt, „die Abgründe eines normalen Familienvaters auszuloten. Die Freunde von Harms sind ja keine Profis, die Geschichte läuft immer wieder aus dem Ruder und wird dadurch immer gewalttätiger. Es gehört einfach dazu, daß die Gewalt gezeigt wird, sie soll natürlich auch Emotionen auslösen!“
Foto: hwk
INFO:
„Harms“ D 2013, 98 Minuten, FSK ab 16 Jahre, Filmstart 12. Juni
Regie Nikolai Müllerschön, mit Heiner Lauterbach, Friedrich von Thun, Axel Prahl, Martin Brambach, Valentina Sauca u.v.a.