Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 4. April 2024 Teil 11
Margarete Ohly-Wüst
Frankfurt am Main (Weltexpresso) - Ungefähr zwei Jahre nachdem Kong und Godzilla zusammen Mechagodzilla besiegt haben, lebt Kong in der kürzlich entdeckten Hohlerde, wo er von einem Team von Monarch observiert wird. Damit wird er von Godzilla fern gehalten, der auf der Erdoberfläche residiert und gerade ein riesiges Monster namens Scylla in Rom besiegt hat und dabei gleich halb Rom in Schutt und Asche gelegt hat. Danach zieht er sich ins Kolosseum zurück und hält dort ein Nickerchen.
In der Beobachtungsstation empfangen die Wissenschaftler ein unbekanntes regelmäßiges Signal, das auf der Oberfläche auch die taubstumme Jia (Kaylee Hottle), die letzte bekannte Überlebende des Iwi-Stammes von Skull Island, in Halluzinationen wahrnimmt. Doch diese Signale beunruhigen nicht nur Jias Adoptivmutter, Dr. Ilene Andrews (Rebecca Hall), sondern es weckt auch Godzilla auf, der daraufhin aus einem Kernkraftwerk in Frankreich sämtliche Strahlung absorbiert. Anschließend schwimmt er in die Arktis, um dort den stark radioaktiven Titanen Tiamat zu besiegen, und sich durch dessen Strahlung zusätzlich aufzuladen (dabei ändert er auch seine Farbe von blau nach magenta).
Nach einem Kampf mit wolfsähnlichen Bewohnern seiner neuen Heimat, hat Kong Probleme mit einem seiner Eckzähne, deshalb kommt er an die Oberfläche und wird dort von Trapper (Dan Stevens) behandelt, einen befreundeten Tierarzt von Ilene Andrews der auf Titanen spezialisiert ist. Kong wird dabei mit einem neuen Eckzahn aus Metall versehen.
Während Ilene Andrews zusammen mit Trapper, Jia und dem Verschwörungstheorie-Podcaster Bernie Hayes (Tyree Henry) sich auf den Weg zu der unterirdischen Station von Monarch aufmacht, öffnet Kong durch Zufall zur gleichen Zeit ein Tor in ein bisher unbekanntes Gebiet in der Hohlerde. Dort trifft er auf einen Stamm von Menschenaffen, die dort vor vielen Jahrzehnten von Godzilla eingesperrt worden sind. Deren Anführer ist der gefürchtete Skar-King, der seine Macht durch das Beherrschen eines Eistitanen namens Shimo festigen kann.
Ilene Andrews und ihre Begleiter finden einen Tempel und dadurch zu einem in der Hohlerde lebenden Stamm der Iwi, die sich telepatisch verständigen. Dort erfährt Jia auch von ihrem Schicksal, denn eine Prophezeiung behauptet, dass ein direkter Nachkomme der Iwi von Skull Island Mothra wieder erwecken wird und dass dieses Ereignis entscheidend für den Kampf gegen Skar-King sei.
Doch werden Godzilla und Kong wirklich noch einmal bereit sein, gemeinsam dem Feind entgegen zu treten?
″Godzilla x Kong: The New Empire″ ist der fünfte Film der sogenannten MonsterVerse Serie von Warner Bros., er baut direkt auf ″Godzilla vs. Kong″ (2021) auf. Die Serie begann bereits 2014 mit "Godzilla" des Regisseurs Gareth Edwards, in dem Godzilla letztendlich 2 riesige Mutos besiegt, bevor die sich auf der Erde fortpflanzen können.
Es folgte 2017 "Kong: Skull Island". Regisseur war Jordan Vogt-Roberts. Dieser Abenteuerfilm spielt 51 Jahre vor ″Godzilla″. In dem Film wird Kong von einer Monarch Crew auf einer einsamen Insel namens "Skull Island" angetroffen und anschließen viele Jahre lang beobachtet.
2019 erschien dann "Godzilla II: King of the Monsters" von Regisseur Michael Dougherty, der sich an "Godzilla" anschließt und in dem sich Godzilla und Ghidorah bekriegen und Godzilla letztendlich gewinnt und damit der König der Titanen wird. Allerdings wird einer der drei Köpfe von Ghidorah von Fischern gefunden und verkauft. Das hat dann wiederum fünf Jahre später Auswirkungen auf die Story von ″Godzilla vs. Kong″.
Der hier besprochene Film schließt nicht nur direkt an seinen Vorgänger an, sondern mit Adam Wingard sitzt auch der gleiche Regisseur auf dem Regiestuhl. Das Drehbuch stammt dieses Mal von Terry Rossio, Simon Barrett und Jeremy Slater. Außerdem spielen mit Rebecca Hall als Dr. Ilene Andrews, Kaylee Hottle als Iwi-Mädchen Jia und Brian Tyree Henry als Verschwörungstheoretiker Bernie Hayes drei Darsteller wieder in den gleichen Rollen mit.
Hintergrund der Theorie der Hohlerde ist übrigens die inzwischen widerlegte Vorstellung von Edmond Halley aus dem Jahr 1692. Ausgehend von Newtons Theorie, dass alle Planeten und Monde die gleiche Dichte haben, errechnete Halley, dass die Erde hohl sein müsste. Um bei der Hintergrundstory nicht gleich den Kopf zu schütteln, muss man als Zuschauer einfach bereit sein, sich darauf einzulassen.
Denn wie bereits in den Vorgängerfilmen sind auch hier die Action-Sequenzen und die CGI-Effekte wirklich gelungen. Da haben sich Regisseur Adam Wingard und seine Crew doch einiges Spektakuläre einfallen lassen.
Dies gilt genauso für die großen Kämpfe von Godzilla und Kong gegen- und später miteinander bei denen die ägyptischen Pyramiden doch sehr Mitleidenschaft gezogen werden, als auch beim finalen Kampf, wenn Kong und Godzilla gegen Skar-King und Shimo in Rio antreten. Aber sowohl die Kloppereien zwischen Kong und Skar-King in der Hohlerde als auch Godzillas Kämpfe mit Scylla und Tiamat sind spannend choreographiert. Dadurch kann man die Kämpfe der Titanen gegeneinander so richtig genießen, deshalb fiebert man als Zuschauer richtig mit.
Auch wenn im Film einige bekannte und auch hervorragende menschliche Darsteller hat wie Rebecca Hall als Ilene Andrews, Dan Stevens als Tierarzt Trapper, Brian Tyree Henry als schnell-sprechender und leicht nerviger Bernie Hayes und Kaylee Hottle als Waisenkind Jia, die dieses Mal eine deutlich wichtigere Aufgabe hat als im Vorgängerfilm, sind die Menschen keinesfalls das Zentrum des Films, sondern dort stehen ganz sicher die verschiedenen tierischen Titanen.
Wenn man also einen Film mit entwickelten menschlichen Charakteren sehen möchte, ist man bei ″Godzilla x Kong: The New Empire″ auf jeden Fall nicht nur im falschen Film, sondern auch in der falschen Serie. Denn die menschlichen Charaktere sind eigentlich Nebensache, die sich nicht wirklich entwickeln können, auch wenn man vor allen dem Neuling Dan Stevens als Tierarzt Trapper.anmerkt, dass er trotz der Eindimensionalität seine Rolle, sie mit einem locker-lässigen Zwinkern gespielt hat.
Will man stattdessen ein Action-Spektakel sehen, in dem es ordentlich kracht und in dem die Giganten bei ihren Kloppereien ganze Städte (und Pyramiden) in Schutt und Asche legen, dann ist man hier richtig!
Insgesamt mag die Story von ″Godzilla x Kong: The New Empire″ nicht unbedingt originell sein, aber es ist ein großartiges hirnloses Action-Spektakel entstanden, bei dem die menschlichen Darsteller deutlich unterfordert sind. Allerdings werden in dem Blockbuster hervorragende Actionszenen geboten, in denen es so richtig zur Sache geht. Denn der Kampf der Giganten ist auch deshalb gelungen, weil Kong auch in diesem Film wieder echte Emotion zeigen darf und nicht nur in der Lage ist, sich mit der taubstummen Jia zu verständigen, sondern auch mit dem kleinen Affen Suko eine Verbindung aufzubauen. Dadurch ist "Godzilla x Kong: The New Empire" ein gelungener und unterhaltsamer Monsterfilm mit einem brachialen Effektgewitter geworden, den man sich als Fan von Actionfilmen auf jeden Fall im Kino ansehen sollte.
Foto 1: Godzilla und Kong © Warner Bros. Pictures Germany
Foto 2: v.l.n.r.: Dan Stevens als Trapper, Rebecca Hall als Dr. Ilene Andrews und Kaylee Hottle als Jia © Warner Bros. Pictures Germany
Foto 3: Suko © Warner Bros. Pictures Germany
Foto 4: v.l.n.r.: Rebecca Hall als Dr. Ilene Andrews und Brian Tyree Henry als Bernie Hayes © Warner Bros. Pictures Germany
Info:
Godzilla x Kong: The New Empire (USA 2024)
Originaltitel: Godzilla x Kong: The New Empire
Genre: Action, Fantasy, Science-Fiction, Fortsetzung
Filmlänge: ca. 115 Min.
Regie: Adam Wingard
Drehbuch: Terry Rossio, Simon Barrett, Jeremy Slater
Darsteller: Rebecca Hall, Kaylee Hottle, Brian Tyree Henry, Dan Stevens, Alex Ferns, Fala Chen u.a.
Verleih: Warner Bros. Pictures Germany
FSK: ab 12 Jahren
Kinostart: 04.04.2024
