broke1Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 19. September 2024, Teil 15

Redaktion

Berlin (Weltexpresso) -  Was waren Ihre ersten Gedanken, als Sie das Drehbuch gelesen haben?


Nora Islei: Das Projekt kam über eine E-Casting-Anfrage zu mir. Da war noch gar kein Drehbuch dabei, sondern lediglich vier Szenen und eine Beschreibung. Da dachte ich mir schon: krass! Und dass das alles weit außerhalb meiner Komfortzone liegt. Aber ich hatte trotzdem von Anfang an ziemlich Bock drauf, vor allem, als ich dann das komplette Drehbuch lesen konnte. Ich hatte total Lust, mit der Rolle der Sarah einige Sachen zu erleben.

Kurz und knackig: Wer ist Sarah und was erlebt sie?

Nora Islei: Sarah ist Kunststudentin und erlebt erst mal ziemlich ungute Sachen. Ihr Freund hat sie betrogen, sie droht, aus ihrer Wohnung zu fliegen und braucht dringend Geld. Sarah ist eine sehr eigenwillige, mutige, offene, neugierige junge Frau, die dann versucht, auf sehr innovative Art und Weise Geld zu verdienen.

Wie war die Zusammenarbeit mit Anna Unterweger?

Nora Islei: Anna war letztendlich der Grund, weshalb ich mich für das Projekt entschieden habe. Wir haben bereits in der Castingsituation einen Draht zueinander gefunden. Ich wusste, dass ich ihr vertrauen konnte. Sie ist auch eine junge, starke Frau und ich war mir sicher, dass der Film mit ihr sehr cool werden würde. Ich wurde nicht enttäuscht: Der ganze Prozess, der Dreh, alles war wunderbar mit ihr! Klar, es war auch sehr intim. Aber ich konnte immer äußern, wenn ich mich nicht wohlgefühlt habe – wobei ich mich meistens wohlgefühlt habe! Mit Anna fand ich super interessant, dass wir viele Szenen in ganz vielen verschiedenen Versionen gedreht haben und ich mich dabei richtig ausprobieren konnte. Wir haben Sarah durch den Dreh erst entwickelt. Anna hatte zwar klare Vorstellungen, aber ich fand supercool, dass ich doch viele Freiheiten hatte und viele Angebote machen konnte.

Besonders beeindruckend sind die Szenen, in denen Sarah anfängt, mit ihrem Körper Kunst vor der Kamera zu machen.

Nora Islei: Absolut! Diese Szenen waren von Anfang an im Drehbuch. Es gab dafür auch einen Extra-Probelauf vor dem Dreh. Das war eine total krasse Erfahrung, sich mit diesen Farben zu überschütten. Ich hätte nie gedacht, dass das so gut rüberkommt. Anna hat hierfür mit einem Maler zusammengearbeitet. Bei den Proben legten wir schöne Musik auf und wir haben diese Szenen wie unter Freunden ausprobiert.

Sarah beschließt, als Camgirl Geld zu verdienen. Hatten Sie denn vor dem Projekt bereits von Camgirls gehört?

Nora Islei: Es gibt ein paar sehr bekannte Plattformen. Von der bekanntesten habe ich den Namen schon mal gehört. Aber einen Bezug hatte ich zu Camgirls nie. Ich habe im Casting dann fälschlicherweise auch Call Girl gesagt. In der Vorbereitung auf das Projekt habe ich gar nicht viel dazu recherchiert, weil das Sarah ja auch nicht macht. Sarah hat überhaupt keine Erfahrung, sie macht es einfach, wie sie denkt. So ähnlich war auch mein Ansatz.

Das bringt auch eine große Authentizität in Ihre Rolle. Außerdem ist es sehr erfrischend, wie unverkrampft Sarah mit Sexthemen umgeht. Und völlig ohne Wertung in den Job geht.

Nora Islei: Das hat mir auch geholfen, die Rolle zu spielen. Denn ich selbst bin nicht so wertfrei. Ich bin superstolz auf den Film und liebe das Projekt. Aber ich mache mir schon auch Gedanken, was die Leute aus meinem Heimatdorf wohl sagen, wenn sie diesen Film sehen...Dass Sarah jemand ist, der über ihren neuen Job keine Sekunde nachdenkt, hat mir wiederum sehr geholfen, mich da reinzudenken.

BROKE.ALONE. A kinky love story ist Ihr erster Kinofilm. Wie war die Erfahrung?

Nora Islei: Toll! Es ehrt mich besonders, dass ich gleich die Hauptrolle spielen durfte, die in jeder Szene zu sehen ist! „BROKE. ALONE. A kinky love story“ ist für mich ein ganz besonderer Film. Wir haben viel chronologisch gedreht. Es war wie eine Reise. Wir waren zwei Monate immer zusammen, in diesem kleinen Dörfchen. Teilweise ging es auch ein bisschen chaotisch zu. Aber es war superfamiliär. Einfach wunderschön!

Gab es denn ein Highlight bei den Dreharbeiten?

Nora Islei: Die Schauspieler, die Sarahs Kunden spielen, habe ich immer erst am Tag des Drehs kennengelernt. Davor haben wir uns in Videochats kennengelernt. Diese Szenen dann zu drehen, waren definitiv Highlights. Man musste schon cool drauf sein – und das waren meine männlichen Kollegen zum Glück alle! Justin „Riesenkeule“ war definitiv mein Lieblingskunde ;-)

 

Foto:
©Verleih


Info:
BROKE. ALONE. A LOVE STORY Kinky
Regie.   ANNA UNTERWEGER
Drehbuch. FRANK BUCKEL, MICHAEL LÜTJE, HAUKE SCHLICHTING
Mit
NORA ISLEI, JULIAN BLOEDORN, PAULINE AFAJA, GEDEON BURKHARD,
TIM WILDE, CAROLINE BEIL, GUIDO BROSCHEIT, TOBIAS SCHENKE, LUNA SCHWEIGER, AXEL SCHREIBER, MARC PHILIPPS

Abdruck aus dem Presseheft