Neu auf DVD, Blu-ray und 4K UHD ab Donnerstag, 24. Juli 2025
Margarete Ohly-Wüst
Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Nach einem zerstörerischen Krieg hat sich große Gebiete auf der Erde in eine dystopische Landschaft verwandelt, genannt The Lost Lands (die verlassenen Länder). Es gibt in der Region nur noch eine funktionierende Stadt, die von dem diktatorischen Overload (Jacek Dzisiewicz) regiert wird. Dabei wird die Ordnung gewaltsam auch von der Kirche unter der Führung von Patriarch Johan (Fraser James) und seinen Bediensteten aufrechterhalten.
Die Hexe Gray Alys (Milla Jovovich) ist gerade auf Grund ihre Fähigkeiten dem Tod durch Erhängen durch Ash, der Vollstreckerin der Kirchenoberen (Arly Jover) entgangen. Kurz danach erhält sie Besuch von der Königin Melange (Amara Okereke), die schwanger von ihrem Liebhaber auf der Suche nach der Erfüllung ihres Liebesglücks ist und außerdem nach der alleinigen Herrschaft trachtet, da der Overlord schwer krank ist. Die Hexe soll in den verlorenen Ländern nach einen Werwolf suchen, um ihm bei Vollmond sein Fell und damit seine Fähigkeit zur Gestaltwandlung stehlen und damit Melange die magische Gabe verschaffen, sich in einen Werwolf zu verwandeln.
Gray Alys ist dafür bekannt, gegen gute Bezahlung prinzipielle alle Wünsche zu erfüllen. Wie sie sagt, kann jede und jeder zu ihr kommen, sie lehnt niemanden ab. So nimmt die Hexe auch daneben noch den Auftrag von Melanges Hauptmann Jerais (Simon Lööf) an – einem weiteren heimlichen Geliebten der Königin -, der Gray bittet, bei ihrer Mission zu scheitern. Doch jedes Mal warnt Gray Alys die Wünschenden auch, man solle stets vorsichtig sein, was man sich da wünscht, da das Ergebnis nicht immer gefallen könnte und da jeder Wunsch, den sie erfüllt, ungeahnte Konsequenzen haben könnte.
Da sie nur noch 5 Tage bis zum nächsten Vollmond Zeit hat und nicht allein in die Lost Lands reisen will, sucht sie den mysteriösen Jäger Boyce (Dave Bautista) auf und überzeugt ihn mit ihrer Hexenkraft, sie zu begleiten. Boyce teilt ihr auch mit, dass er weiß, dass es einen Gestaltwandler namens Sardor, den ″Grauen Wolf″, gibt, der sich am Skull River aufhalten soll.
Da der Weg mit zahlreichen und lebensgefährlichen Ereignissen sowie einer folgenschweren Entscheidung nach der anderen gepflastert ist, steht Boyce der Hexe im Kampf gegen düstere Kreaturen und gnadenlose Gegner zur Seite, während sie immer tiefer ins die Lost Lands eindringen.
Während die Beiden sich zu Pferde auf ihre beschwerliche Reise machen, werden sie gleichzeitig auch zu Gejagten. Denn Gray und Boyce werden weiterhin von den Vertretern der Kirche auf Befehl des Patriarchen verfolgt, denn die Vollstreckerin Ash hat ihre Fährte aufgenommen und will die Beiden so schnell wie möglich tot sehen.
Wie wird Gray Alys die beiden gegenseitigen Wünsche von Königin Melange und von Hauptmann Jerais erfüllen und welche Auswirkungen wird es vor allem für die Stadt und ihre Bewohner haben, dass sie nicht durch Erhängen getötet werden konnte?
″In the Lost Lands″ ist ein Fantasy-Abenteuer von Regisseur Paul W. S. Anderson. Der Postapokalypse-Western mit Andersons Ehefrau Milla Jovovich als Gray Alys und Dave Bautista als Boyce in den Hauptrollen spielt in einer Fantasywelt, in der eine Hexe und ein Jäger gemeinsam losziehen, um einen sagenumwobenen Werwolf zur Strecke zu bringen.
Der Film basiert auf drei Kurzgeschichten von George R. R. Martin, und zwar überwiegend auf der titelgebenden Kurzgeschichte In the Lost Lands mit der Hexe Gray Alys als Protagonistin. Auch in den beiden weiteren Kurzgeschichten The Lonely Songs of Laren Dorr und Bitterblooms erzählt der Autor Geschichten über zentrale Frauenfiguren. Das Drehbuch stammt von Constantin Werner, der George R. R. Martin drei Kurzgeschichten zusammen gefasst hat.
Kamaramann war Glen MacPherson, der seit 2010 bei allen Filmen des Regisseurs mit ihm zusammen gearbeitet hat. Die Filmmusik komponierte der Österreicher Paul Haslinger - wie schon bei einigen anderen früheren Filmen Andersons, z.B. bei ″Die drei Musketiere″ (2011), ″Resident Evil: The Final Chapter″ (2016) und ″Monster Hunter″ (2020).
Der hier besprochene Film hatte bei seinem Start im Kino sehr unterschiedliche Kritiken. Doch wenn man sich sowohl auf die Geschichte als auch auf die Bildgestaltung von Kameramann Glen MacPherson eingelassen hat, ist doch ein interessanter und sehenswerter Science-Fiction Thriller entstanden.
Paul W.S. Anderson und sein Kameramann haben meist mit stark farbentsättigten Bildern und einem weitgehend monochromem Farbschema gearbeitet, so ist die Stadt hauptsächlich im verschiedenen Grautönen gehalten und die Umgebung der Lost Lands meinst in dunklen Brauntönen. Es gibt immer wieder nur Einsprengsel, z.B. wenn im Hintergrund ein gelb-rotes Feuer lodert. Allerdings wird es am Ende nach der Revolution in der Stadt deutlich heller und auch bunter. Daneben muss man sich als Zuschauer an die teilweise extremen Kamerawinkel und an eigenwillige Close-Ups gewöhnen.
Der gesamte Film wurde komplett auf Studiobühnen in Krakau gedreht, u.a. mit dem sogenannten “virtual production”. Dazu haben der Regisseur und sein Team zunächst die kompletten Bildhintergründe digital konstruiert und zwar nicht als statische Bilderfolgen, sondern als dynamische Umgebungen, in denen sich die Schauspieler während des eigentlichen Drehs wie in einer tatsächlich vorhandenen Welt bewegen konnten.
Inhaltlich ist eine Story entstanden, wie sie schon mehrmals verfilmt wurde: Eine dystopische Welt in einer postapokalyptischen Zukunft, in der die Ressourcen der Erde fast aufgebraucht sind, und die dadurch teilweise auf das Mittelalter zurückgefallen ist. Die Mächtigen besitzen aber immer noch die modernen Waffen. Auch gibt es eine kleine reiche Schicht, die die ärmere Bevölkerung beherrscht. Das Szenario ist ganz sicher ähnlich aus den verschiedenen Mad-Max-Filmen oder auch auch ″Mortal Engines: Krieg der Städte″ (2018) bekannt geworden. Dies muss aber nicht negativ sein. Denn trotz allem ist hier ein Film entstanden, der zwar auf einige Kurzgeschichten zurückgeht, der aber kein Sequel oder Prequel ist (obwohl natürlich das Ende zu einer Fortsetzung führen könnte).Insgesamt ist ″In the Lost Lands″ ein Film, der sicher gemischte Gefühle hervorruft. Er hat eine wenn auch nicht originelle aber doch spannende Story mit einem visuell gelungenen interessanten und unwirklichen Look, auch wenn der mit Hilfe der zuerst für Computer-Games entwickelten Unreal (Grafic) Engine auf revolutionäre Weise gedrehte Film sich zu wenig Zeit nimmt, das Publikum richtig staunen zu lassen. Wer Paul W.S. Andersons ″Resident Evil″ Filme mag, dem wird ganz sicher auch dieser Fantasy Thriller gefallen.
Foto 1: Cover Blu-ray © Constantin Film
Foto 2: Milla Jovovich als Gray Alys © Constantin Film
Foto 3: Dave Bautista als Boyce © Constantin Film
Foto 4: Amara Okereke als The Queen "Melange" und Fraser James als Patriarch Johan © Constantin Film
Info:
″In the Lost Lands″ ist ab Do. 24.07.2025 als DVD, Blu-ray und 4K UHD Blu-ray im Handel erhältlich. Die DVD enthält Sprachfassungen in Deutsch und Englisch in Dolby Digital 5.1 und in Deutsch in Dolby Digital 2.0, die Blu-ray und die 4K UHD in Deutsch und Englisch in Dolby Atmos und in Deutsch in Dolby Digital 2.0. Die Untertitel von DVD, Blu-ray und 4K UHD sind in Deutsch für Hörgeschädigte. Das Bildformat der DVD ist 2,39:1 (16:9), der Blu-ray 2,39:1 (16:9) in High Definition und der 4K UHD in 2,39:1 (16:9) (4K Ultra HD). Alle drei Formate haben eine deutsche Hörfilmfassung für Blinde und Sehbehinderte.
Extras auf der Blu-ray sind:
Making of (12:46 Min.) - In Englisch mit deutschen Untertiteln
Deutscher Trailer (2:24)
Englischer Trailer (2:24)
In the Lost Lands (Deutschland, Kanada, USA 2025)
Originaltitel: In the Lost Lands
Genre: Abenteuer, Fantasy, Thriller, Action, Horror, Science-Fiction, Postapokalypse, Western
Filmlänge: ca. 101 Min.
Regie: Paul W.S. Anderson
Drehbuch: Constantin Werner
basierend auf den drei Kurzgeschichten von George R. R. Martin: In the Lost Lands (1982), The Lonely Songs of Laren Dorr (1976) und Bitterblooms (1977).
Darsteller: Milla Jovovich, Dave Bautista, Arly Jover, Amara Okereke, Fraser James, Simon Lööf, Deirdre Mullins, Sebastian Stankiewicz, Tue Lunding, Jacek Dzisiewicz, Ian Hanmore u.a.
Verleih: Constantin Film
FSK: ab 16 Jahren