
Redaktion
Mainz (Weltexpresso) - Prof. Dr. Mazda Adli, Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie über Depressionen bei berühmten Persönlichkeiten:
"Wenn ich ein Leben führe, was mit hohen Stresswerten verbunden ist, wenn ich ein Leben auf der Überholspur führe, wenn ich dauernd aktiv bin, von früh bis spät, und das auch von mir verlange, dann habe ich ein größeres Depressionsrisiko, weil ich hochtouriger laufe und weil meine Stresswerte, meine Stressbiologie immer hoch ist."
Dr. Erika Freeman, Psychoanalytikerin, über Marilyn Monroe, die bei ihr in Behandlung war:
"Sie war eine große Schauspielerin, und die Rolle, die sie am besten gespielt hat, war Marilyn Monroe."
Katrin Unterreiner, Historikerin und Biografin, über Kaiserin Elisabeth von Österreich-Ungarn, von der es heißt, sie habe melancholische Phasen durchlebt:
"Sie konnte ihr Leben völlig frei gestalten. Das war außergewöhnlich, und es ist ihr trotzdem nicht gelungen, ein Leben zu führen, dass sie zufrieden war."
Franziska Augstein, Journalistin und Biografin, über Winston Churchill, der als britischer Premierminister immer wieder Stimmungsschwankungen zeigte:
"Die Art, wie er dann in Nichtkommunikation versank und auch dämmerte und wie er gelegentlich noch mal aufwachte, das ist sicherlich als Depression zu werten. Interessant ist, dass sein Lebensglück ihm verdorben war mit dem Untergang des Empires."
Hanns Jürgen Küsters, Historiker, über Konrad Adenauer nach seinem Rücktritt als Bundeskanzler 1963:
"Das würde man heute vielleicht als Altersdepression oder auch Arbeits-, Ruhestandsdepression empfinden. Als er im Grunde genommen doch mehr oder weniger zum Rücktritt vom Amt des Bundeskanzlers gezwungen wurde, hat er seinerseits natürlich damit arg zu kämpfen, nun keine politische Verantwortung mehr zu tragen."
Teresa Enke über die Erwartungen und den Druck, dem ihr Mann, der Nationalspieler Robert Enke, ausgesetzt war:
"Er dachte, wenn er sich zu seiner Depression bekennt, dass er alles verliert. Also dass man ihn nicht mehr spielen lässt. Weil ja, der Torhüter, der letzte Mann und so weiter: Die Fans wollen keinen depressiven Robby, die wollen den stärksten Mann hinten – und da passt das nicht."
Foto:
Der britische Premierminister Winston Churchill erlebte immer wieder Phasen von anhaltender Niedergeschlagenheit. Diese Zeiten nannte er "Besuch vom schwarzen Hund". (Szene KI-generiert)
©ZDF und Kai Christiansen
Info:
Stab:
Buch Kai Christiansen, Michaela Kirst und Jutta Pinzler
Regie Kai Christiansen
Moderator Leon Windscheid
Sendedatum
Ab Freitag, 10. Oktober 2025, 5.00 Uhr, im ZDF streamen, fünf Jahre lang
Dienstag, 21. Oktober 2025, 20.15 Uhr