8. LICHTER Filmfest Frankfurt International vom 17. bis 22. März, Teil 5

 

Lona Berlin

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das 8. LICHTER Filmfest Frankfurt International zeigt vom 17. bis 22. März 2015 internationale Produktionen zum Thema „Geld“. 15 Filme unter Beteiligung von 16 Ländern garantieren ein umfangreiches, internationales und breit aufgestelltes Programm. Begleitet wird die Reihe von Filmvorträgen, Talks, Performances und experimentellen Formaten.

 

In keiner anderen Stadt Deutschlands ist die Macht des Geldes so offensichtlich wie in Frankfurt am Main. Während in den Banktürmen Finanzgeschäfte abgewickelt werden und Blockupy auf den Straßen protestiert, holt das 8. LICHTER Filmfest Frankfurt International die Diskurse um Armut und Reichtum, Haben und Sein sowie Wachstum und Krise in den Kinosaal. Vom 17. bis 22. März präsentiert die internationale Filmreihe insgesamt 13 Langfilme, einen mittellangen Film und eine Installation zum LICHTER Leitthema „Geld“.

 

 

Amerika, Afrika, Asien, Europa: mit LICHTER um die Welt

 

Tempo, Unterhaltung, Spiel mit Genregrenzen, mutiges Arthaus-Kino und poetische Langsamkeit: das alles und noch viel mehr bieten die Filme im internationalen LICHTER Programm. Die filmischen Exkursionen führen das Publikum in die Reichen-Ghettos Brasiliens („Casa Grande“), an eine öffentliche Schule im Kongo („National Diploma“), in eine heruntergekommene Wohnung in Taipeh („Stray Dogs“), hinein in die größte private Villa der USA („The Queen of Versailles“) und in einen Schweizer Bunker, der im Winter zur Notunterkunft für Obdachlose umfunktioniert wird („The Shelter“). LICHTER nimmt den Kinobesucher mit auf eine mal wilde, mal meditative, mal erschreckende und mal schreiend komische Weltreise und beleuchtet die Widersprüche des globalen Finanzkapitalismus sowie seine Auswirkungen auf unser Leben.

 

 

Deutschlandpremieren, Debütfilme, Double-Feature: die Filmreihe

 

Gleich sechs Deutschlandpremieren bietet das internationale Filmprogramm von LICHTER. Darunter das Drama „Fishing Without Nets“ von Cutter Hodierne über das Schicksal eines somalischen Fischers, der sich zur Piraterie gezwungen sieht. Das von VICE Films produzierte Erstlingswerk feierte Weltpremiere beim Sundance Film Festival 2014. Erstmals in Deutschland zu sehen ist auch „The Man in the Orange Jacket“, der erste Horrorfilm aus Lettland. Im Anschluss an die Vorführung spricht Regisseur Aik Karapetian mit Gaby Babić, Leiterin des goEast Festivals, über sein Werk.

 

Eine Deutschlandpremiere der besonderen Art ist der experimentelle Kompilationsfilm „The Film That Buys the Cinema“, der dazu beitragen soll, ein kommunales Kino in Bristol zu retten. Während der LICHTER-Tage wird der Film als Installation an die Außenwand des Festivalzentrums projiziert.

 

Auch Telémachos Alexious' beeindruckendes Langfilmdebüt „Queen Antigone“ feiert bei LICHTER Deutschlandpremiere. Das ruhige, melancholische Drama bildet zusammen mit Syllas Tzoumerkas' atemloser Tour-de-Force „A Blast“ ein griechisches Double-Feature über die Krise und ihre Folgen.

Zwei wunderbar unkonventionelle Filme aus Österreich zeigen bei LICHTER die obskuren Welten der Wiener Upper Class: „Der letzte Sommer der Reichen“ von Enfant terrible Peter Kern und der Debütfilm „Soldate Jeannette“ von Daniel Hoesl.

Daneben bringen „Sexy Money“, „Hard to Get“ und „National Diploma“ neues Kino aus Afrika nach Frankfurt.

 

 

Vorträgen, Führungen, film noir: das Begleitprogramm

 

Außerhalb der Kinosäle bietet LICHTER Interessierten die Möglichkeit, sich diskursiv mit dem thematischen Schwerpunkt „Geld“ auseinanderzusetzen. Das Festival lädt zu Filmvorträgen, Talks, Performances und experimentellen Formaten ein:

 

Die Gesprächsrunde „Geld: System – Krise – Alternativen“ geht am 18. März den sozioökonomischen Aspekten des Geldes auf den Grund. Die Experten um Christian Felber (Autor und Mitbegründer von Attac Österreich) und Dr. Thomas Mayer (ehemaliger Chefvolkswirt der Deutschen Bank) erörtern monetäre Krisen, Tauschsysteme und alternative Währungen. Mit der medialen Inszenierung von Reichtum und Luxus beschäftigt sich unter der Überschrift „Geld als Spektakel“ ein weiterer Talk am Festivalfreitag (20. März). Das Film-Kultur-Festival wirft einen Blick darauf, wie Geld im Film und anderen Medien inszeniert wird – und wie es in Zeiten von Netflix und engen Kulturbudgets um die Finanzierung von Filmen bestellt ist.

 

Ein Höhepunkt des Begleitprogramms ist die performative Erlebniswelt „Money Island“: Am

Festivalsamstag (21. März) verwandelt LICHTER sein Festivalzentrum in einen Spiel- und

Gesprächs-Parcours und lädt jeden zum Mitmachen ein.

 

INFO:

Tickets sowie die vollständige Übersicht über alle Filme und weitere Programmpunkte des

LICHTER Filmfest gibt es unter www.lichter-filmfest.de

 

 

Hintergrundinfo:

Das LICHTER Filmfest ist die zentrale Plattform des Filmschaffens der Rhein-Main-Region und mit seiner Auswahl von Filmen aus allen Regionen der Welt das einzige internationale Festival an einem wachsenden Standort der Filmbranche. LICHTER geht vom 17. bis 22. März 2015 in seine achte Ausgabe. 6 Tage, 7 Spielstätten, 50 Filme aus über 15 Ländern – das sind die Grundkoordinaten für das Festival.

 

LICHTER hat seine Wurzeln in der Film- und Kulturszene der Region: Das LICHTER Filmfest Frankfurt International begann als Werkschau des regionalen Films in einem selbstgebauten Atelierkino und hat sich in den vergangenen sieben Jahren zu einem mehrtägigen, internationalen Festival entwickelt. LICHTER findet seit 2008 jedes Jahr im

Frühling an verschiedenen Spielstätten in Frankfurt und der Rhein-Main-Region statt. Ein Team aus rund 40 hauptsächlich ehrenamtlich engagierten Filmemachern, Medienexperten und Filmliebhabern richtet das Festival alljährlich aus.

 

Die siebte Auflage des Festivals im März 2014 endete mit Rekordergebnissen: 10.500 Gäste besuchten die 60 Filme und Kurzfilmprogramme aus über 15 Ländern sowie die zahlreichen Begleitveranstaltungen und -Ausstellungen.