Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 5. März 2015, Teil 3

 

Romana Reich

 

Berlin (Weltexpresso) – Der Film um den Trickbetrüger Nicky Spurgeon (Will Smith), ein absoluter Profi, beginnt rasant mit seiner Bande, die einem so richtig vorführen, wie ahnungslose Passanten abgezockt werden und beim blitzschnellen Weitergeben des Diebesgutes kein Betroffener mehr den Schuldigen überführen kann oder gar sein Geld, Schmuckstück, Handtasche oder sonst was zurückerhält.

 

FOCUS

 

Was also so rasant beginnt, hat erst einmal mit der attraktiven Jess (Margot Robbie) zu tun, die in einem edlen New Yorker Hotel ihre Reize gezielt einsetzt, und uns eine spannende Geschichte zu erzählen beginnt. Nämlich die Geschichte von einem Flops, da das von ihr ausgewählte Opfer gerade eben Nick ist, der Trickbetrüger, der sich von ihr nicht reinlegen läßt, gleichwohl ihr Potential erkennt und sie deshalb gezielt in seinem Gewerbe ausbildet. Da macht immer noch Spaß, wenn wir die Lehrjahre einer Meisterdiebin mitmachen, wobei deren Kunstfertigkeit ebenso hoch ist wie die von Zauberern auf der Bühne, die einem die Brille von der Nase wegzaubern, die Eheringe, die Uhr, aber auch die Brieftasche, tief am Körper verborgen.

 

Daß die beiden auch miteinander etwas haben, versteht sich von selbst, denn das gehört mit zu dem Adrenalinschub, was solche Illusionskünstler uns Normalsterblichen durch ihr Tun einfach voraushaben. Noch amüsieren wir uns - und mit uns diese Jess - prächtig bei den Gaunereien, die die beiden zur Kunstform stilisieren. Sie ist eine absolut begabte Schülerin des Meisters und das Leben könnte so schön sein...Doch plötzlich ist Nicky weg, verläßt die Schöne, die erst einmal verzweifelt ist und sich dann ihrer Ausbildung zur Supertrickbetrügerin widmet.

 

Bis dahin hatte man noch alles verstanden, als Erzählung, von den Gefühlen her. Doch dann drei Jahre später wird es wirre. Die beiden begegnen sich in Buenos Aires, wo wir ihn mit neuen Unternehmungen vorfinden, die man nicht richtig durchschaut. Es geht

um die Software von Formel1-Rennwagen, wir erleben auch das Rennen mit, was aber Jess dabei soll, die auf einmal auch dort auftaucht, versteht man nicht. Sie will ihm ans Leder in der zweifachen Bedeutung und er ist der haltlose Spieler, weswegen er schon einmal die Flucht ergriffen hatte. Ist es ein abgekartetes Spiel oder reine Sucht? Das lassen die Regisseure immer offen, die, so meinen wir, auch mit uns Zuschauern spielen. Der gute Anfang wird kein gutes Ende finden – als Film meinen wir. Zwar bleiben Szenen wie die Straßenräuberei im Gedächtnis und auch die irrsinnige Wetterei beim Super Bowl, aber alles zusammen ergibt keinen Sinn. Und den will man in einem Film schon erkennen können. Schade.

 

Jess ist die typische attraktive Blonde und Will Smith läßt ab und zu aufblitzen, wie keck er sein kann. Aber das ist alles zu durchsichtig auf Eindruck getrimmt, da kommen keine Gefühle auf, nachdem das Trickpotential erst mal abgedreht ist. Nochmals: schade.

 

 

INFO:

 

Glenn Ficarra, John Requa REgie

Will Smith, Margot Robbie, Rodrigo Santoro mehr

Genre Thriller , Romanze , Komödie

Nationalität USA

105 Minuten