Film und Gespräch: Visionäre Kinokonzepte und -programme in Deutschland, gezeigt im Deutschen Filmmuseum in Frankfurt

Sibylla von Suden

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Stimmt, manchmal dreht sich einem der Kopf, wenn man das dichte Programm des Kinos des Deutschen Filmmuseums in Frankfurt wirklich Zeile für Zeile durchliest. Das liegt daran, daß wir alles mitbekommen wollen. Es gibt aber wirklich die Cineasten, die sich auf spezielle Programme beschränken, also auch immer genau wissen, was sie wollen und was sie erwartet. Was das ist, sagt schon die Überschrift!

 

Samstag, 14. März, 18 Uhr

DER VORFÜHR-EFFEKT

Deutschland 2001. R: Carsten Knoop. Dokumentarfilm. 55 Min. 35mm

 

Carsten Knoop führt die Zuschauer in DER VORFÜHREFFEKT in die Projektionskabinen verschiedener Hamburger Kinos – vom Multiplex über das Kino auf der Reeperbahn bis zum Kommunalen Kino. Er lässt dabei die Filmvorführer zu Wort kommen: Sie berichten von ihrem Blick auf ihre Arbeit und von lustigen Vorführ-Pannen. Gemeinsam mit Dorit Kiesewetter betreibt Carsten Knoop das in Hamburg Ottensen angesiedelte Lichtmeß-Kino, eine „Kinokapelle“, in der er natürlich auch selbst vorführt.

Zu Gast: Carsten Knoop und Dorit Kiesewetter

 

 

Samstag, 14. März, 20 Uhr

DIE ABATON-SAGA

Deutschland 2000. R: Christian Bau. Dokumentarfilm. 43 Min. DigiBeta

 

Der Film entstand zum 30. Jubiläum des Abaton Kinos in Hamburg, eines der ersten und wichtigsten Programmkinos Deutschlands. In Interviews erzählen die Gründer Werner Grassmann und Winfried Fedder sowie Freunde des Kinos anekdotenreich dessen Geschichte: In den wilden 1970er Jahren zeigte das Kino als linkes Diskussionsforum Filme jenseits des Kommerzes und gilt heute als anspruchsvolles Filmkunsttheater.

 

Im Anschluss: Gespräch über visionäre Kinokonzepte in Deutschland mit Erika und Ulrich Gregor (Arsenal Berlin), Werner Grassmann (Abaton Hamburg), Carsten Knoop und Dorit Kiesewetter (Lichtmeß-Kino Hamburg), Bernd Brehmer (Werkstattkino München).

Gesprächsleitung: Claudia Dillmann, Direktorin Deutsches Filmmuseum

 

 

 

Samstag, 21. März, 18 Uhr

KINO!

Lesung mit Florian Henckel von Donnersmarck

Moderation: Verena Lueken (F.A.Z.)

 

Als Kind wollte er Schriftsteller werden, dann entbrannte seine Leidenschaft für die große

Leinwand – und plötzlich ging alles Schlag auf Schlag. 2007 erhielt Florian Henckel von

Donnersmarck den Oscar® in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ für sein

Langfilmdebüt DAS LEBEN DER ANDEREN. 2010 folgte dann THE TOURIST mit den

Hollywood-Stars Johnny Depp und Angelina Jolie in den Hauptrollen, nominiert für drei

Golden Globes. Seither gehört er zu den wenigen deutschen Regisseuren, die auch

international Rang und Namen haben. Dass er nicht nur am Set eine eigene Handschrift

pflegt, zeigt er nun mit einem Essay-Band, der im März bei Suhrkamp erscheint. Thema?

Kino! – was sonst.

 

In Kooperation mit dem Kulturamt Stadt Frankfurt am Main und dem

Literaturhaus Frankfurt. Mit freundlicher Unterstützung von LICHTER Filmfest

Frankfurt International.

 

 

Mittwoch, 25. März, 18 Uhr

LA CHATTE À DEUX TÊTES Zwei Köpfe hat die Mieze

Frankreich 2002. R: Jacques Nolot. D: Jacques Nolot, Sébastien Viala, Vittoria

Scognamiglio. 87 Min. 35mm. OmeU

 

Ein Pornokino ist der Schauplatz für eine Dreiecksgeschichte zwischen einer Kassiererin, einem 50-jährigen Besucher und einem naiven Filmvorführer: Dieser hat sich in die Kassiererin verliebt, die ihn jedoch ausnutzt, um sich an den Besucher heranzumachen. Der wiederum hat ein Auge auf den Filmvorführer geworfen. Regisseur Jacques Nolot blickt zurück auf den Mikrokosmos Pornokino als öffentlichen Ort, der längst Sexshops oder Läden mit Einzelkabinen weichen musste.

 

Vorfilm: SPÄTVORSTELLUNG BRD/DE 1982/1993 R: Maria Knilli, Ellen Sophie

Lande. 8 Min. DCP

 

 

 

Film und Gespräch: Berlins alternative Kinoszene in Ost und West

 

Donnerstag, 26. März, 20:15 Uhr

AUF DER ANDEREN SEITE DER LEINWAND – 100 JAHRE MOVIEMENTO

Deutschland 2009. R: Bernd Sobolla. Dokumentarfilm. 82 Min. DigiBeta

 

Das Moviemento in Berlin-Kreuzberg wurde 1907 gegründet und ist damit das älteste noch heute betriebene Filmtheater Deutschlands. Bernd Sobolla lässt dessen aufregende Geschichte anlässlich der 100-Jahr-Feier des Kinos Revue passieren, wobei der Schwerpunkt auf den 1970er und 1980er Jahren bis heute liegt. Der Film vermag es, durch historische Aufnahmen und verrückte Geschichten von namhaften Verbündeten des Kinos – unter anderem Manfred Salzgeber, Wieland Speck, Blixa Bargeld, Dany Levy und

Tom Tykwer – das Lebensgefühl zu vermitteln, von dem das Moviemento

getragen ist.

Zu Gast: Michael Verhoeven und Bernd Sobolla

 

 

INFO:

 

DER VORFÜHR-EFFEKT

Samstag, 14. März, 18 Uhr

DIE ABATON-SAGA

Samstag, 14. März, 20 Uhr

LA CHATTE Á DEUX TÊTES

Mittwoch, 25. März, 18 Uhr

 

und Donnerstag, 26. März, 20:15 Uhr

AUF DER ANDEREN SEITE DER LEINWAND – 100 JAHRE MOVIEMENTO