65. Internationale Filmfestspiele Berlin (5. - 15. Februar 2015)
Romana Reich
Berlin (Weltexpresso) - Im Alter von 90 Jahren ist am 13. März Lia van Leer, die Doyenne des israelischen Kinos gestorben. Lia van Leer war die Gründerin der Kinematheken in Haifa, Tel Aviv und Jerusalem und initiierte sowohl das israelische Filmarchiv als auch das Filmfestival Jerusalem.
„Lia van Leer war eine beeindruckende Persönlichkeit, deren Engagement für das Kino und ganz besonders für das israelische Filmschaffen unvergleichlich war. Wir haben eine Kämpferin für die siebte Kunst verloren. Aber Lia war vor allem auch eine gute Freundin, deren Verlust mir nahe geht“, sagt Berlinale-Direktor Dieter Kosslick.
Bereits in den 50er Jahren entwickelte Lia van Leer eine ausgeprägte Leidenschaft für das internationale Kino. Zusammen mit ihrem Ehemann Wim rief sie mehrere Filmclubs ins Leben und gründete 1960 das Israel Film Archive. Es folgten die Haifa, Tel Aviv und Jerusalem Kinematheken und viele weitere Initiativen.
1984 gründete sie das Jerusalem Film Festival, dessen Direktorin sie bis vor einigen Jahren blieb. Sie wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem erhielt sie 2004 den renommierten Israel Prize für ihr Lebenswerk und ihren Beitrag für die Gesellschaft und den Staat Israel. Lia van Leer war mehrfach zu Gast bei der Berlinale und übernahm 1995 den Vorsitz der Internationalen Jury. 2003 war sie beim ersten Berlinale Talent Campus Patin für die junge Initiative.
2011 ehrten die Internationalen Filmfestspielen Berlin Lia van Leer mit der Auszeichnung der „Berlinale Kamera“.