Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 8. März 2012, Teil 1

 

Romana Reich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso)  - Filme kann man nach ganz unterschiedlichen Kriterien beurteilen. Und dann passiert es hin und wieder, daß diese Kriterien alle zusammenfallen in einem Urteil, daß dies ein guter Film sei, dessen Ansehen einen reicher macht. Wie BARBARA. Aber auch die anderen Filme sind sehenswert, wenngleich nicht unbedingt gut. Auch das gibt es.

 

 

BARBARA

 

Der Film  BARBARA von Christian Petzold mit der herb-gemütsbewegten, sehr  intensiv spielenden Nina Hoss und einem gemütvollen, das Leben und die Menschen respektierenden Ronald Zehrfeld ist ein Film, der in den frühen 80ern der DDR spielt und zum Besuch uneingeschränkt zu empfehlen ist. Das kann man nur über wenige Filme sagen. Dieser vermittelt das Bild einer Gesellschaft, indem er seine Figuren in der Komplexität von Beruf und  Privatheit zeigt und damit die Grenzen, die beide Lebensbereiche traditionell erfahren, verwischt, aufweicht. Lesen Sie unsere Besprechung zur Berlinale. Link unten.

 

 

DIE VIERTE MACHT

 

Stimmt schon, manches wirkt wie eine Parodie auf einen richtigen Thriller. So als ob Dennis Gansel erst einmal hätte üben wollen und sich des Moritz Bleibtreu versicherte, um einen glaubwürdigen Szenejournalisten mit pubertären Anwandlungen zu haben, der in Moskau eine fade Zeitung mit seinen Mitteln zu einer auflagenstarken gestaltet, dabei in zunehmend alle politischen Fettnäpfchen tritt, sich verliebt – beides hat miteinander zu tun - , seinen Vater - ebenfalls Journalist, aber ein politischer – rächt und das alles in der Grundkonstellation der tschetschenischen Terrorakte in der russischen Hauptstadt, die zur Begründung des Krieges gegen Tschetschenien wurden.

 

Da geht es heftig her, Verschwörung und Intrigen, Polizeiterror, Geheimpolizei, vorauseilender Gehorsam, aufrechte Gegenwehr, Folter,  Verschleppung, Mord und Totschlag und das alles bei Schnee, Eis, Regen und düster dräuenden Abendstimmungen in Moskau. Also alles sehr durchsichtig und irgendwie ahnt man Zusammenhänge sehr früh. Aber, wir müssen uns fast dafür entschuldigen: Wir haben den Film sehr gerne angeschaut. Er spricht wichtige Themen an, zeigt Atmosphäre und Schauspieler, die den Eindruck machen, ihre Rollen gerne gespielt zu haben.

 

 

HAYWIRE

 

Da kann man gleich fortfahren. Auch HAYWIRE ist eher die Parodie auf internationale Spionage-Thriller als selber einer. Aber das tut gut. Zum einen verdankt der Film dies seiner Hauptdarstellerin Gina Carano, die im wirklichen Leben Martial Art Meisterin ist, wie die Kombination aus verschiedenen asiatischen Kampftechniken heute heißt. Sie ist den Männern so überlegen, daß man brutale Kampfszenen besser erträgt als sonst. Lesen Sie unsere Besprechung des Films anläßlich der Berlinale 2012.

 

 

JOHN CARTER – ZWISCHEN ZWEI WELTEN

 

Tarzan Erfinder hat einen weiteren Helden erfunden, der nun auf die Leinwand in 3 D darf. Dabei werden Märchen, Historienfilm, Zukunftsvisionen angerührt und gut miteinander vermischt. John Carter ist auf der Flucht und so wie er nicht weiß, was gerade mit ihm passiert, weiß es auch der Zuschauer nicht.

 

 

http://weltexpresso.tj87.de/index.php/kino/427-barbara

 

http://weltexpresso.tj87.de/index.php/kino/439-haywire