Serie: Die anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 20. August 2015, Teil 6

 

Helga Faber

 

München(Weltexpresso) – Vergegenwärtigt man sich die Zeit vor den Achtzigern ist man schnell bei den 68ern, die eine männerdominierte Zeit bestimmten, was bis weit in die Siebziger Jahre so blieb. Zwar hatten Frauen auch Ende der Sechziger aufbegehrt, aber eine durchgängige feministische Bewegung kam später.

 

Nun ist ALEX, die Hauptperson, keine Feministin, aber sie lebt anders, als der Durchschnitt. Deshalb übernehmen wir auch die Fragen an die Darstellerin der ALEX, Rosalie Thomass zu ihrer Filmfigur aus dem Presseheft.

 

 

FRAGEN AN ROSALIE THOMASS

 

Alex ist eine typische Frau der Achtziger Jahre. Manchen erscheint sie zu sperrig, wie würden sie Alex beschreiben?

 

Ich kann nicht beurteilen, ob Alex eine typische Frau der 80er ist – mein Eindruck ist, daß sie im Gegenteil eine sehr außergewöhnliche Frauenfigur ist. Sie lebt eigentlich eine heute sehr moderne Lebenshaltung – sie will unabhängig sein, läßt sich treiben, hat keinen Plan für ihr Leben. Sie hat ernsthafte Bindungsprobleme, hat Angst vor Nähe, vor Beziehungen, hat keinen Zugang zu ihrer eigenen emotionalen Innenwelt und will sich von niemandem etwas sagen lassen. Das macht sie aber auch sehr sehr einsam. Zum Glück trifft sie Marc, durch den sie lernt zu lieben.

 

 

Was hat Sie besonders an der Rolle gereizt?

 

Mich reizte besonders an der Figur Alex, daß sie versucht, niemals zu zeigen was in ihrem Inneren vorgeht, daß sie sich durch ihre raue Schale schützen will vor Verletzung. Trotzdem muss es mir als Schauspielerin gelingen, daß der Zuschauer einen Zugang zu ihr findet, sehen kann, was sie bewegt. Das war eine besondere Herausforderung. Ich hoffe sie ist gelungen.

 

 

Wie haben Sie sich auf die Rolle vorbereitet?

 

Wie immer habe ich mich mit ihrer emotionalen Welt beschäftigt, mich gefragt, warum sie so abweisend ist, woher ihre Ängste kommen. Außerdem habe ich viel 80er Jahre-Musik gehört und mit TaxifahrerInnen gesprochen, über ihre Erfahrungen und Erlebnisse.

 

 

TAXI ist die Verfilmung eines Karen Duve Romans, kannten Sie das Buch schon vorher? Kannten Sie Karen Duve vorab?

 

Ich bin seit Jahren ein leidenschaftlicher Karen Duve-Fan, hatte alle ihre Bücher gelesen, also auch TAXI, das ich besonders gerne mochte. Als ich die Casting-Einladung bekam, war ich wie elektrisiert. Ich wusste, daß ich Alex spielen muß.

 

 

Peter Dinklage ist seit „Game of Thrones“ enorm populär. Wie war die Zusammenarbeit mit ihm? Waren Sie aufgeregt vorm ersten Drehtag?

 

Ich bin vor jedem ersten Drehtag aufgeregt! Peter ist ein sehr angenehmer und sensibler Kollege, mit dem ich mich sehr wohl gefühlt habe.

 

 

Info:

TAXI, der Film

Regie    Kerstin Ahlrichs
Darsteller    Peter Dinklage, Rosalie Thomass, Antoine Monot Jr., Robert Stadlober, Stipe Erceg, Armin R..
Genre    Komödie
FSK    6
Land    Deutschland
Jahr    2014
Verleih    farbfilm verleih
Webseite    http://taxi-film.de/

 

TAXI, der Roman von Karen Duve im Goldmann Verlag, 2015

Goldmann hat den damaligen Spiegel-Bestseller jetzt als Sonderausgabe zum Film neu herausgebracht. Die Erstausgabe war 2003 erschienen und zwar im Eichborn Verlag, der seine Eigenständigkeit leider eingebüßt hat, was man hier wieder einmal bedauernd zur Kenntnis nimmt.