Serie: Die heute anlaufenden Filme in deutschen Kinos vom 19. April 2012, Teil 2

 

Romana Reich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Das Filmherz ist weit. Diese Woche reicht das wieder vom Bordell des 19. Jahrhunderts – genau, diese Institutionen, in die kein Mann zu gehen, freiwillig zugibt und man sich immer fragen muß, wer dort eigentlich verkehrt, buchstäblich verkehrt verkehrt - bis zu den Schwierigkeiten, ohne allzu große Blessuren erwachsen zu werden. Was auf jeden Fall weh tut.

 



HAUS DER SÜNDE

Auch ein Historienfilm. Auch ein Kostümfilm.Allerdings anders. Hier wird die Geschichte eines Hauses erzählt, das Ende des 19. Jahrhundert ein Pariser Vorstadtbordell war. Das wird nicht schlüpfrig erzählt, sondern wie in einer Chronik erscheinen die handelnden Personen fast sachlich wiedergegeben. Deshalb kann es auch keine eigentliche Handlung geben, weil sich die Tage durch immer wieder dieselben Muster wiederfinden.

Es sind Prostituierte in der Facette ihres Wirkens: von der Seelsorgerin für zu kurz gekommene Männer bis zu deren Herauskitzeln der Potenzmöglichkeiten. Die Frauen bleiben insgesamt auf der Strecke. Das wissen sie und das filmt auch der Film. Das Machtverhältnis Mann und Frau wird hier definiert durch den, der zahlt und diejenige, die zahlen läßt und buchstäblich unten liegt. Diese Lage bleibt lebenslang, denn man entfernt sich nicht mehr aus den Verhältnissen. Wohin auch? Die Freier versprechen Liebe und Freiheit, aber sie geben Schmerzen und Niederlagen.



CHRONCLE – WOZU BIST DU FÄHIG?

Das Regiedebüt von Josh Trank handelt vom Debüt ins Erwachsenenleben, das Andrew mit einem Schlag vollziehen muß, als seine Mutter im Sterben liegt und der frühverentete Vater alles am Jungen ausläßt. Dessen Waffe wird die Handkamera, mit der er auch diese gewisse Substanz filmt, die alles verändern wird. Seine Gedanken können Taten vollbringen. Er und seine Cousins und Freunde besitzen nun also Superheldenkräfte, mit denen sie lernen müssen, möglichst human umzugehen. Was Andrew am meisten lernt, das ist, daß auch solche Kräfte nicht die Gefühle von Verlust und Trauer ausgleichen können. Ein Bildungsromanfilm und einer von der Traurigkeit, erwachsen zu werden.



EINMAL IST KEINMAL

Ein Unterhaltungsfilm ohne jeglichen Anspruch, mit einer netten Geschichte – Janet Evanoch mit „Stephanie Plum“ als Serie - und netten Hauptdarstellerin: Katherine Heigl als freischaffende Ermittlerin, die Verbrecher ihrer Gerechtigkeit, den Fängen des Staates, zuführen soll. Was sie findet, ist dann Liebe. Zumindest einen Mann.





DAS HAUS ANUBIS

Eigentlich ist das eine erfolgreiche Fernsehserie des Senders Nickelodeon – Achtung, das Rechtschreibprogramm macht etwas anderes daraus. Nachschauen. - , die mit der zweiten Staffel zu Ende vor Beginn der dritten steht. Zeit, daraus einen Film zu machen, der eine Mischung aus Vorabendserie, Jugendkomödie und Märchenphantasie ist und sein Geld bringen wird.



SOHNEMÄNNER

Vater und Sohn in Konkurrenz um eine Frau. Es ist die Mutter und die Großmutter, die krank ist und die Pflege braucht.