Der erste Pettersson und Findus Film im ZDF an Weihnachten und das Hörspiel dazu, Teil 2

 

Claudia Schulmerich

 

Frankfurt am Main (Weltexpresso) – Zuerst aber wird Findus erst einmal von Pettersson angezogen. Fragt man Leute, ob sie Findus kennen, kommt die Antwort, diese Katze mit den grün-gestreiften Hosen? Genau und Petterson ist derjenige, der an seiner Nähmaschine das Designerstück fertigt. Wobei der Stoff auch noch für eine Kappe reicht.

 

 

Wir haben Pettersson überhaupt noch nicht beschrieben, denn aus Ulrich Noethen haben sie - sicher ganz schön lange in der Maske - diesen Alten mit dem struppigen Bart gemacht, der seinen Kopf in der Regel mit diesem hohen gelben Erfinderhut schmückt. Er wohnt in einem schnuckeligen Holzhaus mitsamt den Hühnern, die gerne alles kommentieren, mächtig herumgackern und nach dem Hahn schmachten, dessen Krähen seinen Besitzer, den gemeinen Gustavsson, halbwahnsinng macht, weshalb er ihn schlachten will, was die gute Beda zu verhindern weiß, den Hahn zu sich holt. Aber auch ihr raubt das unmelidiöse, schrill, laute Kikeriki den letzten Nerv, weshalb sie den Hahn schließlich Pettersson verehrt.

 

Und was jetzt abgeht, kann man gar nicht in Worte fassen. Die Geschichte um den Fuchs - den hatten wir aus den Augen verloren, der schleicht aber immer mal wieder um Haus und Hof - ,den man erschrecken will, damit er nicht die Hühner erbeutet, führt beim Erfinder und dem findigen Findus – wir meinen nämlich, Findus kommt von findig – zu einem Feuerwerk an Ideen, die dann zu einem richtigen Feuerwerk werden. Das ist wie im Kino. Eben. Aber natürlich kommen erst einmal die ganzen Eingewöhungsgeschichten von Findus vor. Denn der kleine freche Kerl fällt oft auf die Nase, aber noch öfter zaubert er ein Lächeln auf Petterssons Gesicht, der ein neuer Mensch wird in der Gesellschaft des unternehmungslustigen Findus, der seinen Hausherrn sogar dazu bringt, seinen für heute angesetzten Geburtstag mit der optimalen Pfannkuchentorte zu begehen, die so gut schmeckt, daß Findus beschließt, am nächsten Tag gleich noch einmal Geburtstag zu haben.

 

Sicher, das ist ein Film für kleine Kinder, aber er ist so gut gemacht, daß man auch als Erwachsener seinen Spaß an den lustigen Einfällen und dem humanen Gehalt hat. Die Sympathien im Film sind klar verteilt und der Zuschauer fühlt auch ganz genau das, was die Geschichtenerzähler vorbereiten: große Sympathie für Findus, für Pettersson und Beda und absolute Abneigung gegenüber dem üblen Gustavsson. Und der Hund kommt auch nicht gut weg dabei. Aber für den Autor Nordqvist ist jeder Leser lernfähig und Findus auch. Und so wird über einzelne Stationen auch der übellaunige Gustavvson noch ein verträglicher Kerl.

 

Nach Menschenart haben wir mal wieder nur über die Menschen und auch viel zu wenig über die Hauptperson Findus gesprochen. Was aber fehlt, sind die anderen Tiere. Nicht nur die großen, die vorlauten Vögel und Tiere des Waldes, sondern auch die Hausbewohner, über die man sonst nicht so Bescheid weiß und sie aber verläßlich in den U-Bahnhöfen herumhuschen sieht, die Mäuse. Niedlich und den Überblick behaltend haben sie Haus, Garten und Pettersson und Findus fest im Griff, ach ja, die Hühner auch. Auf jeden Fall sind sie die geheimen, sehr verantwortlichen Herrscher des Hauses.

 

Das ist allerliebst gezeichnet, wie es überhaupt für den Laien unglaublich ist, wie richtige Menschen und erfundene Tiere zusammen auf der Leinwand agieren. Aber das Allertollste ist dabei, daß einem dies ganz natürlich erscheint und man dann eher: wie geht denn das zusammen? fragt, wenn man alles wie im richtigen Leben mit einen Augen als Wirklichkeit sieht, sich nicht wundert, wie Findus mit dem Alten redet, aber auch die Mäuse im Haus nicht nur leben läßt, sondern beschützt und die Hühner auch. Denn hier darf jeder leben, mitleben und alles zusammen ergibt eine bunte, lustige, komische Welt, über die man sich kringelig lacht und sich gar nicht wundert, was alles passiert. Ein großes Kompliment an den Autor, aber auch an diejenigen, die das so schöne auf die Leinwand gezaubert haben. Schon allerhand, daß man sich solche Mühe gibt, denn die monatelange Bearbeitung des gedrehten Materials macht nicht nur Mühe, sondern kostet viel Geld. Und daß man auch für Kinder eine derartige Qualität vorgibt, das wollen wir ausdrücklich loben. Fortsetzung folgt.

 

 

Info:

 

Pettersson und Findus. Kleiner Quälgeist – große Freundschaft, Sven Nordqvist, ein Film von Ali Samadi Ahadi, DVD mit Bonusmaterial Senator Home Entertainement 2014

 

Pettersson und Findus. Kleiner Quälgeist – große Freundschaft, Sven Nordqvist, Das Original, Hörspiel zum Kinofilm, Oetinger audio, 77:38 Minuten

 

Sven Nordqvist, Pettersson und Findus.Morgen, Findus, wird’s was geben, Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 1995

 

Sven Nordqvist Pettersson und Findus, Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch, Verlag Friedrich Oetinger, Hamburg 1989

 

 

FINDUS in Weltexpresso

 

Unsere große Findusfolge nach dem Besuch bei der Animationsschmiede Chimney in Frankfurt, wo derzeit immer noch der zweite Film als animierte Produktion gestaltet wird.

 

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